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gelocktem, kurzem Haar ist unversehrt; der rechte Arm fehlt
einige Zoll unter der Achselhöhle; der linke Arm ist in der
Mitte des Vorderarmes abgebrochen, das Glied ist abgeschlagen.
An der rechten Seite steht ein abgehrochner Baumstamm,
um welchen sich eine Schlange dreimal windet, der
am Stamm liegende Kopf ist in die Höh gerichtet. Es ist
also wohl Apollon Epikurios.
Die Statue steht auf einem rundlichen Gestell, was einige
Zoll dick ist und zu demselben Marmorblock gehört, aus
welchem die gegen 6 Fuss hohe Statue und der daneben be-
fiiulliche Baumstamm mit der Schlange gearbeitet wurde.
Die Statue ist über den Knöcheln abgebrochen und mit
dem Knopfe in die zum Glück reichlich auf dem Boden befindliche
Erde und Schlamm gestürzt und daher nicht beschädigt;
so, sagt Lucretzi, habe er sie gefunden, als die Platte abgehoben
war; die Beine passen vollkommen auf die am Gestell
befindlichen, trefflich ausgearbeiteten Füsse. Unter dem Gestell
waren einige Pfund Blei ausgegossen, um alle Unebenheiten
auszugieichen.
An der linken Seite des Apollon, auf dem südlichen Theile
der niedrigen Mauer, stand eine stattliche, kräftige, weibliche
Statue in Lebensgrösse noch auf dem ih r bestimmten Platze.
Der Faltenwurf des sie fast ganz verhüllenden, umgeworfenen
Gewandes ist römisch, er ist vortrefflich, nur nicht fein ausgearbeitet,
auch ist der Marmor von gröberm Korn, wie der
der vorigen. Der Kopf feh lte , wo er sich befand, ist eine
Vertiefung ansgehauen, er stand auf einer Spindel. Der rechte
Arm ist über die rechte Brust aufwärts gebogen, er ist ganz
v e rh ü llt, die herausrageiide Hand, die eine F alte des Gewandes
h ie lt, ist abgebrochen und wird auf der Eparchie im Megalo
Kastro (der Stadt) aufbewahrt. Die linke, wohlgeformte
Brust zeigt sich durch das Gewand, der linke Arm hängt
grad herab und ist dicht verhüllt, nur der Daumen, an des-
L n Spitze das vordere Glied des verhüllten Zeigefingers ruht,
ist unbedeckt; drei Zehen des gradaus gerichteten, rechten
Fusses ragen unter dem tief herabgehenden Ueberkleide h e rvor,
der linke, seitwärts gestellte Fuss ist bis an das Fuss-
hlatt entblösst, beide Füsse stehen auf Sandalen, die vorn
durch die Zehen nicht befestigt sind (also wahrscheinlich über
dem Fussblatt).
Auch diese Statue steh t so breit wie sie ist auf einem,
einige Zoll dicken Fussboden von demselben Rlarmorblocke.
Vor der niedrigen Seitenmauer, auf welcher die Statuen
standen, liegen längs vor Steinplatten, es waren schon einige
weggenommeij, ich liess noch einige abheben; es befand sich
darunter ein etwa | Lr. tiefer Kanal, in welchem eingeschlämmter
Sand, Erde und Wasser befindlich war, er geht
längs durch und diente, um die kleine Kammer, worinn die
Statuen standen, trocken zu erhalten, vielleicht auch um darinii
für die Statuen zu sprechen*).
Ob au der Vorderseite der Kammer von dem darunter
befindlichen Tempel he r ein Zugang in diess Heiligthum führte,
was wohl M'ahrscheinlich is t, konnte ich aus Mangel an Zeit
nicht untersuchen; denn die Vorderwand war durch hereingestürzte
E rd e , auf welcher man herabstieg, stark überdeckt.
Die Vorderwaiid machte mit den vordem Seitenwänden ge-
hrochne Ecken.
Beide Statuen gehören, nach einem der berühmtesten
deutschen Alterthumsforscher, welcher auf seiner Durchreise
die Zeichnungen derselben bei mir sah, zu dem römisch-
griechischen Zeitalter, was durch die zweite Statue noch mehr
bestätigt wird.
Ein Stück weit nördlich, oberhalb dieses Gartens wurde
ein von oben herab kommender, bedeckter, niedriger Kanal
gefunden, den die L eu te , als sie ihn öffneten, für ein Grab
gehalten h a tte n ; in seiner Nähe zur Seite südlich wurden im
Schutte der zerstörten Häuser folgende kleine Marmorstatuen
*) Dieser Kanal sollte bis zu seinem E in - und Ausgange gereinigt
werden, es würde sich wohl manches Alterthümliche darinn finden, nach
dem Ausgange zu vielleicht der Kopf und die Arme, die gleich nach
der Zerstörung in den Kanal geworfen wurden, dessen Platten leicht
aufzuheben sind.
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