samer mit den Waffen in der Hand zu sterben, als sich diesen
Unthieren zu ergeben, die schändlicher sind, als man sieb
Menschen denken kann, ja selbst Dämone übertreffen.
AVer viel zur See reisen muss und einmal einiges Gepäck
mit sich fü h rt, kann leicht diesem einen oder ein Paar Dop p
e l h a k e n beifügen. Diese schiessen auf 5 bis 600 Schritt
eine 81öthige Bleikugel ziemlich sicher und sind als glatte
Läufe schneller und leichter geladen als Wallbüchsen, die eine
41öthige Kugel auf dieselbe Entfernung zwar etwas sicherer
tragen; mau kann aber auf einem stets bewegten Schiffe mit
diesen nicht gewisser als mit jenen zielen, überdiess sind sie,
da der Lauf gezogen is t, schwieriger und somit langsamer zu
laden. Doppelbaken verdienen daher den Vorzug.
Hat ein Piratenfahrzeug sich bereits auf Pistolenschussweite
genähert, so leisten Laiifkngeln oder starke Posten (die
in hölzerne Patronen eingeschlossen sein können), aus Infanteriegewehren
(seien sie auch nur kurz, Musqueton’s , Cara-
biner u. s. w.) geschossen, bessere Dienste als Trompons, welche
die Kugeln matt auswerfen.
Auch B r a n d p a t r o n e n kann man bei 60 bis 80 Schritt
Entfernung gegen jene Fahrzeuge scbiessen. Diess sind nämlich
aus Schwarzblech verfertigte und gelöthete Cylinder, die einige
Zoll Länge haben und vorn in einer konischen Spitze
endigen, mit welcher sie in Holz ii. s. w. dringen und was
feuerfänglich ist entzünden, da sie mit Brandsatz gefüllt
sind.
Brandraketen sind sehr schwer brauchbar zu bekommen,
zu theuer und zn schwierig richtig zu werfen, auch imponi-
ren sie auf dem Meere nicht einmal, wenn man niclit gleich
mehrere absenden kann; sie würden, wenn nicht zufällig gleich
die erste trä fe , nur für Spiegelfechterei gehalten werden.
Besser ist es die Dämonen mit der angegebenen stärkern Kost
zu füttern.
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( R h e n e i a . )
W i r d von den Inselbewohnern g r o s s Di l i genannt, während
man Delos, ohne Zusatz, dass es kleiner sei, Dili nennt.
Rheiiia, schreibt Strabo, ist ein kleines, verlassnes Eiland
von Delos nicht weiter als 4 Stadien gelegen. Hier haben
die Delier ihre Begräbnisse; denn auf Delos selbst dürfen
sie weder jemand begraben noch verbrennen, so wenig als
Hunde daselbst gehalten werden dürfen. In vorigen Zeiten
hiess diess Eiland Ortygia. Plinius aber giebt Delos diesen
Namen, wie ich schon früher bemerkt habe.
Pausanias sagt nur, dass vor der Rhede von Delos die
Insel Rheneia liege. IV. 36. 4.
Diese Insel ist kahl und öde, sie hat keinen Baum, nur
hei einer aus Steinen und Erde aufgemauerten Mandra, wo
sich Wasser findet, das 17 « R. h a t, wachsen, weil es feucht ist,
einige Oleandersträucher. Die Hirten hatten einen kleinen Garten
angelegt, worinn einige Gurken u. s. w. wuchsen. Die
Insel hat ziemlich gute Weide. Weinstöcke und Olivenbänmc
würden auf dieser Insel fortkommen, wer pflanzt sie aber an,
wer h ü te t sie?
Die Insel besteht aus zwei Theilen, die durch eine niedrige
Landenge Zusammenhängen. Zwischen beiden Theilen
wird an der nördlichen Hälfte ein guter Hafen gebildet, Colon-
nes genannt, was zu beweisen scheint, dass an ihm auch 1 empel
standen analog I. Th. S. 55. Porto Pyrgos, an der Ostküste der
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