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Insel zn sein, als das beim Pyrgo, Der Eisenglanz kommt
mir in unbedeutenden Nestern vor.
Das Scliiefergebirg giebt hier gro sse , schöne, graulichgrüne
P la tten , die häufig benutzt worden sind, um Inschriften
darauf einzuhaueii. Der Glimmer schmilzt in strengem F eu e r zu
einem grünlichschvi arzen Email, dieses Gestein ist daher nicht
feuerbeständig.
Ich wünschte zu wissen, wo die Alten die grosse Menge
schöner Platten gebrochen haben und begab mich desfalls auf
der nördlichen Seite von Palaeopolis nach einer Anhöhe im
kahlen Gebirge, auf welcher sich die Ueberreste eines mächtigen,
aus grossen Quadern dieses Schiefergesteins erbauten
Thurmes befinden. Mau übersieht von h ie r das ganze Thai
bis herab aii’s Meer; es war wohl die älteste Befestigung der
S ta d t, älter als das oberhalb im Thal erwähnte, zerstörte Ca-
slel. Zu diesem Bau sind eine grosse Menge Quaderstücke und
Platten verbraucht worden, aber nirgends ist ein Bruch zu
sehen und niemand kennt in der Umgegend von Palaeopolis
einen solchen, da doch den rüstigen Söhnen des Lucretzi durch
die Jagd jeder Felsen bekannt ist. Die Alten hatten gar keinen
Bruch, wie diess an vielen Orten, wo grosse Schlösser,
Stadtmauern u. s. w. erbaut wurden, zu bemerken is t, siehe
I. Thl. S. 263 unten: sie behieben die je tz t noch in reichlicher
Menge am Abhang vom zerstörten Gebirg herum liegenden
Felsstücke und P la tten , wo sie dieselben fü r ihren Zweck
günstig fanden.
Es giebt in der Nähe des Tempels bis zum südlichen
Abhange viele Pfeilschlangen, und anch giftige Vipern. Als
ich im Garten des Lucretzi eines Tages neben dem Heiligthum
des Apollon sass, um etwas aufzuschreiben, gewahrte
ich plötzlich eine gewiss 4 Fuss lange, grünlichgelbe Pfeilschlange
dicht neben m ir, sie sah mich züngelnd an , als ich
sie aber schnell fassen wollte, schoss sie fo rt wie ein Pfeil,
in grader Linie, nicht schlängelnd wie gewöhnlich.
Von Palaeopolis begleitete mich Lucretzi in den Süden
der Insel, wir durchschnitten das Thal nach einem südlich
an der Küste befindlichen Ausgange, über steile Felsen. Menschen
müssen hier aufklettera und ich wollte daher von meinem
kleinen Pferdchen steigen, als der Weg so steil wurde,
aber Lucretzi, dem es gehörte , stieg von dem, auf welchem
er sass, nicht a h , und rie f mir z u : das Pferd sei die Felsen
schon gewohnt, ich solle darauf bleiben, es sei eine Ziege;
ich musste es au den Mähnen fassen und es k le tterte mit
mir, uns allen zum Verwundern, die steilen Felsen wie eine
Ziege hinauf.
Das Glimmerschiefergebirg führt auch südlich kleine Lagen
von Quarz und Albit mit etwas Eisenglanz; oft enthält
es kleine Lager grauen, krystallinisch-körnigen Kalk, in dessen
Nähe stets ein Kalkofeii in den Abhang ausgegrabeii imd
eiiigemauert is t, wie ich auf der Insel Nio beschrieb, S. 210;
dasselbe zeigt sich auch auf dem Wege von Palaeopolis nach
der Stadt. Nach 1 St. kamen wir bei einer romantischen
Felsgruppe vorbei, dann zieht sich ein Thal von W. nach ü .,
quer durch die Insel, die Abhänge sind voll Terrassen mul
wo eine Wasserriese herabkommt, grünt alles. Die Schichten
des Glimmerschiefergebirges fallen wie der Abhang in Süd.
Bis an dieses Tlial iieiiiit man die Gegend is ton stenno. Hat
man dieses Thal durchschnitten, so fallen die Schichten am
2ten Berge 7 bis 8« in N .W ., hinter diesem kommt man wieder
ln ein T h a l, was sich von W. nach 0 . durch die Insel
z ieht, es zeigen sich ein Paar Dörfer mit mehrern Häusern,
die viereckig sind, wie ein niedriger, dicker T hurm , in diesen
wohnen die reichem und glauben in sicherer Feste zn
wohnen, da man in einem solchen Thurme sich allerdings
gegen einen plötzlichen Angriff mit kleinem Gewehr besser
vertheidigen kann. Sie sind zum Theil weiss angestrichen, man
sieht ferner weisse Kirchen mul eine Menge u eisse Thürmcheii,
die nicht sehr hoch sind, an jed e r Ecke mit Zinnen und oben
mit durchbrochiiem Mauerwerk geziert. Es sind Thürme für
die Tauben, viel sorgfältiger und zierlicher gebaut, als die
gewöhnlichen Häuser. Wir dnrchschiiittcii auch dieses Thal
und zogen südlich fo r t, den Bergabhaug hinauf. An einem
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