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Interessant is t, was der F ü rst Pü c k l e r - AI i i s k a u in
dessen V o r l a u f e r bemerkt: Auf Kreta findet man an dem
Bergstrom P e tre eine eingestürzte Brücke, unfern derselben
ist in einem Steine am Saume des Meeres eine Gestalt eingehaiien,
welche auf einer Seite einen Widder, auf der ändern
Seite einen Seelöwen vorstellt, also eine ähnliche Zii-
sammensetziiiig bildet.
Auch eine Glaspaste wurde liier gefunden, sie ist | Zoll
h" b re it, 4 " dick nnd besteht aus 3 Lagen: eine dünne,
seladongrüne, unter ih r eine schwefelgelbe, ganz zarte, dann
eine blassberlinerblaue, sie ist die s tä rk ste , in ih r ist ein
am Fiisse eines Stammes weidendes Pferd vertieft eingescblif-
fen , der Stamm des Gewächses beugt sich am Rande der
Paste bis über das Kreutz des Pferdes und endigt in einen
pyramidalen Büschel von Früchten oder Knospen, alles Vertiefte
war stark und schön vergoldet, liat sich aber nur in
den tiefem Stellen des Pferdes erhalten. Diese Fläche ist
durch zwei weisse, senkrechte Striche von Glas in drei F e lder
getheilt, de r eine geht von der Brust lierab, der andere
wo die Schenkel beginnen.
la f , III. Fig. 23 stellt einen Silen dar, welcher in einem
der hiesigen Gräber gefunden wurde, er ist aus einem sehr
feinen, isabellfarbenen Thone gebildet, hohl und leicht gebrannt
(er schmilzt bei gutem Feuer), nnd 3|- Zoll hoch. Es
bat sieb früher ein äbnlicber, grösser, auf Paros aus Marmor
gehauen gefunden, ebenfalls mit einem Priap.
Der Fig. 18 abgebildete Krug befindet sich seit 10 Jahren
in der so interessanten als vollstäruligen Gefässsarambing
des Augusteum zu Dresden, er ist mit brauner, erdiger Farbe
verziert, und wurde in Milo gefunden, ich habe ihn wegen
seiner höchst zweckmässigen*) Aiisgussöffniing, wie man sie
blatt 183 6 , n. 76; er ist von Achat. Orestes steht neben dem Aschenkruge
des Agamemnon, Elektra, dessen T o chter , seine Schwester, reicht
ihm die Hand.
*) So zweckmässig wie dieser Krug zum Gebrauch ist, so sieht man
in jener Sammlung auch ein Paar antike, runde Lampen, deren Boden
MILO.
selten sieht, dargestellt. E r ist 9 Zoll hoch und so wohl e rhalten
, dass man oft an seinem Alter zweifelte, stand aber je denfalls
in einem woblverscblossnen, trocknen Grabe*),
So viel von den Gräbern auf Milos.
Diese Insel hat noch folgende unterirdische, alterthümliche
Merkwürdigkeit, von welcher man nicht weiss, wozu sie
einst diente. Leider sagte mir niemand etwas davon, als ich
die Insel bergmännisch unte rsuchte, da man glaubte, nur die
Orykta hätten Interesse für mich.
Dieser Gegenstand ist aber interessant und gehört zur
vollständigem Kenntniss des Alterthümlichen der Insel, ich
führe daher auf, was O l i v i e r , Voyage dans Tempire Ottoman,
Paris an IX. Tom. II, p. 217 darüber berich te t, diese
Beschreibung is t ausführlich und ich kenne keine spätere, sie
folgt hier wörtlich.
„Von dem warmen Salzwasser (siehe später) wendeten
„wi r uns gegen Norden, gelangten nach 4 Stunde Weges
„ a u f die vor uns liegenden Anhöhen und fanden die Oeffniingen
„von drei sehr geräumigen G ro tten , die je tz t täglich den
„H eerden zum Aufenthalt dienen. Man bemerkt sogleich die
„S p u ren einer beträchtlichen Senkung vor ihrem Eingänge,
sich in der Mitte hebt und durchbohrt is t , so dass die Lampe auf eine
Spille gesteckt werden kann, was in einem Zimmer vortheilhafter ist,
als die Lampe auf einen Absatz an der Wand u. s. w. zu setzen.
*) Taf. III. zeigt noch 2 Gegenstände, welche in der frühem Beschreibung
vergessen wurden anzugeben. Fig. 20 ist ein Thränenfläsch-
chen aus einem Grabe von Andros; diese Form wird häufig in Griechenland
gefunden, es ist 6i''(Z o ll) hoch. F ig. 19 stellt eine gebrannte, thönerne,
dickeScheibe vor, sie hat Durchmesser und in der.Mitte eine
weite , runde Oefl'nung, zu dieser biegt sich die Scheibe auf der einen
Seite aufwärts ; ich fand sie in einem flachen Schutthaufen von zerschlagenen
Gefässen bei Athen, in der Nähe des Olivenwaldes, am Wege
nach der Académie. Wozu dienten diese Scheiben, um etwas darauf zu
ste llen , was hohl stehen sollte ? um etwas zu umgeben ? den Finger in
die Oeffnung zu le g en , und die Scheibe wie einen Diskos zu schleudern,
ist nicht bequem.
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