s hält Spuren von Conchylieii, schmeckt stark salzig nnd zeigt
Schichtung. Ueber demselben hat sich ein regenerirter Sandstein
abgesetzt, er siebt rötblich ans, weil er voll zarter, zie-
g e lro th e r, ochriger Punkte is t, er enthält kleine Partien
grauen Thonmergel und viele kleine Glimmerhlättcheii, er
braust nicht mit Säuren, doch findet sich hin nnd wieder ein
Körnchen kohlensaurer Kalk eingemengt. E r ist zu oberst
grobkörnig und enthält eine Menge kieseliger, jaspisartiger
Gesteinbrocken; eine dergleichen ein Paar Fnss grosse, gelbliche,
hornsteinartige Alasse hat jemand fü r einen versteinerten
Baumstamm ansgegebeii, und obgleich sie keine Aehnliclikeit
damit hat , so glaubt man doch Holztextnr und Rinde daran
zu sehen und hält den Klumpen fü r eine grosse Merkwürdigkeit.
Auch grobkörniges Conglomérat, sehr kalkhaltig und mit
Kalkspathadern durchwachsen, findet sich nordöstlich von der
Stadt. Nachdem diese te rtiäre Anflageriing, die sich nach
Osten zieht, aufgehört hat , gelangt man auf den Weg, der
am obern Abhange weiter fo rtg eh t, hier sollen alte Gold-
nnd Silbergruben gewesen sein, ich besuchte diese Abhänge,
die zum Theil vom Meer steil abgerissen sind, und fand auch
etwas, grade wo man sie vermuthet, was einem znsammenge-
brochnen Bane ähnlich sieh t, doch wenn man tiefer eindringt,
so sieht man, dass es nur durch Absinken des Gebirges entstanden
ist. Anf der Höhe des sich über diesem Abhang
mässig hebenden Berges findet man Grundmauern ans grossen
Quadern von einem alten Schlosse, unter dessen Schutz jene
Gruben gestanden haben sollen, es passt die Localität zur
Sage, nur finden sich die Gruben n icht, die man hier
vermuthete, auch an einem ändern P la tz e , den ich später
besuchen werde, wo ebenfalls ein altes Schloss s te h t, ist
Spur von Gruben.
Der am obern Abhang sich fortziebende Weg führt immer
längs der Küste bin, bis er sich hinab in ein fruchtbares
Thal wendet, hier liegen 2 kleine Dörfer, von welchen
das östliche E n g ä r e s heisst. Man erblickt im Thale viele
Orangengärten, ich besuchte den vorzüglichem, der einem
Herrn in Naxos geliört und ihm reichen Ertrag liefert. Zwischen
einem mit Frnchtbänmen besetzten Gartenwege gelangt
man zu einem kleinen Gartenhaiise, in welchem auch eine
wohleingerichtete Oelpresse ist. Nabe am Hause steht ein
Lehnsessel von Marmor, an dieser Stelle sass Se. Majestät
der König Ot t o , als e r diesen Garten 1834 besuchte. Einige
Schritt östlich gelangt man zu der hiesigen Orangerie.
Die Hesperiden - Gärten zu Engares auf Naxos.
Auf einem mittelgrossen Baume voll Stacheln erblickt man
oft ein Paar tausend Goldorangen, man sieht zu viel der gold-
nen F rü c h te , das Auge ist übersatt. Zwischen den grössern
Orangenbäumen stehen die nur etwas über mannshohen Ce-
dratbänme, deren kopfgrosse F rüchte schwer den Mntterbanm
zur Erde ziehen. Die Natur zeigt hier in üppiger Fülle, was
selbst ohne Hülfe sie dennoch geben kann; denn niemand
denkt daran, die Bäume von wilden Reisern zn befreien, ihnen
Sorge angedeihen zn lassen, edle Sorten anziipflanzen; darum
sind anch die süssen Orangen nicht so süss, wie die von
Sicilien, obgleich man Naxos, nnd nicht ganz unpassend, Klein-
sicilien nannte. Die Cedrate von Naxos werden in grösser
Menge ansgeführt. Anch Bergamot - Orangen nnd süsse Citronen
sah ich hier.
Weiter im Garten ist ein grösser Wasserbehälter mit einem
Rebendacli überzogen, unter welchem 1 Fuss lange Weintrauben
herabhingen, die der Besitzer wie in einer Vorrathskaramer
hatte hängen lassen, um sie in der späten Jahreszeit
anfznbewahren, wie in jenem kalt- und hochliegenden Kloster
auf Skiathos, S. 11; sie waren aber nicht vorzüglicli von
Geschmack.