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Thal absteigt, zeigt sich am Wege sehr guter Brauneisenstein;
e r gehört zu einem gegen 1 Lr. mächtigen Lager, was bis
hoch auf den Berg hinaufstreicht und in Ost fällt, es enthält
weiter aufwärts sehr guten Rotheisenstein.
In seiner untern Hälfte ist es durch Zerstörung und Absinken
des Gebirges z e rrü tte t und grosse Klumpen bilden eine
schwarze Kuppe. Dies Lager wäre an seinem untersten Punkte
anzugreifen und die Stücke den Abhang hinabznstürzen, von
wo sie ^ St. ebenen Weges, auf den Geröllen des Thaies bis
zum Hafen gebracht werden könnten. Der Platz heisst
Ak r o t l r i .
Ich fand hier ein einzelnes Stück L i e v r i t (Ilvait), welches
einer einige Zoll mächtigen Lage angehört, die aber
nicht anstehend anfgefiinden wurde. Die Krystalle sind über
i Zoll stark und über 2 Zoll lang, schiefwinklig, 4seitige oP
rismen, oben zngeschärft (in Combination mit einem h orizontalen
Prisma).
Sie sind ans einer etwa ^ Zoll starken Lage asbestartigen,
blassgrünen Strahlstein aufgeschossen, dessen fasrige Büschel,
so wie die Krystalle des Ilvait, nach dem Innern einer Kluft
gerichtet sind; diese Lage bildet nämlich die Begrenzung einer
scharf abgeschnittenen Kluft.
Das Innere zwischen den Krystallen ist mit einer b l a s s g
e l b e n , d i c h t e n Ma s s e erfü llt, die sich mit dem Messer
späneln lässt mul glänzend im Strich wird. Sie braust nicht
mit Säuren.
Vor dem Löthrohr zeigt sie folgendes besondere Verhalten
, nach welchem man die Mineralogie um ein neues amorphes
Genus vermehren könnte.
F ü r s i ch in der Zange schmilzt sie leicht bei guter Rotbglüh-
hitze anfänglich zu einem cochenillrothen, bei verstärkter Weissglühhitze
zu einem grünlichschwarzen Em a il, und wird dann strengflüssiger.
B o r a x löst sie leicht au f, das Glas bekommt E isen fa rb e , bei
grössern Stücken bleibt ein dunkelbrauner Kern unaufgelöst, der sich
beim Erkalten meist auf den Boden setzt.
M ic 10 CO sm i s ch S a l z löst sie bei grösserm Zusatz beinah auf,
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es bleiben F'locken einer weisslichen, durchscheinenden Galler te , das
Glas ist eiseufarben, entfärbt sich aber beim Erkalten und bekommt
einen Stich in’s Rothe.
S o d a zu gleichen Theilen löst es auf, die opake Masse erscheint
anfangs g rü n , wird aber beim Erkalten blassrosafarben. Bei fortgesetztem,
stärkern Blasen wird die Masse schmutzig, dunkel eisengrün-
In einer Glasröhre geglüht giebt es Wasser aus.
Ausser dieser dichten Masse findet sich im Innern Quarz,
der auch grün gefärbt als Prasem vorkommt, und zwar sehr
zierlich in kleinen Kugeln, die theils einzeln vollkommen rund
in der Masse liegen, theils auf - und nebeneinander gruppirt
sind.
Grosser Eisenerz-Bau am Porto Megalo Livadi.
Von hier begaben wir uns an den Hafen Megalo Livadi
und zogen an dessen Südseite fo rt und dann südlich den Abhang
hinauf Hier kommt man zu einem grossen Eisenstein-
lager, wie gewöhnlich mit Höhlenbildung, es ist in der Mitte
gegen 4 Lr. mächtig, streicht h. 9. südöstlich am Abhang hin,
wird an dieser Seite schmäler, ist ab e r, so weit der allgemeine
Hauptbaii reicht, noch über 2 Lr. mächtig. Es ist hier
au dessen südöstlichem Ende in seinem Fortstreichen mit Erde
und Kalkstein überdeckt, setzt aber darunter weiter aufwärts
und bildet da eine grosse Flölile, in welcher sich ein alter
Bau befindet; das Gebirge macht nahe dabei eine Einbuchtung,
jenseits welcher es nochmals schwarz zu Tage aussteht und
auch von den Alten angehanen ist.
Das Hauptlager fällt 20« in S.W. und besteht aus (ho-
nig-ochrigen gelben Lagen verwitterten Spatheisensteln, welche
5 bis 8 Zoll mächtig sind und mit dazwischen liegenden
Lagen guten Rotheisenstein, die nur 2 bis 3 Zoll Stärke
haben, selten mehr, abwechseln. Zuweilen setzen kleine Lagen
Spatheisenstein durch den Rotheisenstein. Diese Abwechselung
reicheren und ärmeren Eisensteins, die zusammen vortheilhafter
schmelzbar is t, als einzeln, und dabei so leicht