Naxos. Zu geheimer F e ie r kann übrigens diese Grotte, vvie
jede finstere Höhle, seJir vvobl gedient haben.
Diese Höhle ist durch Emporhebimg nnd Wiedersenkuiig
der Schiditen gebildet, die , wo sie den obersten Winkel
machten, ganz genug waren, um dachförmig stehen zu bleiben
, während die darunter befindlichen beim Niedersinken
brachen und so den Raum bervorbracbten.
Wenn man zvviscben dem Berg Dia mul dem wesllich gegenüber
liegenden, niedrigen Kalkberge sich befindet, sieht
man, dass seine Scbichten nach West fallen, wie der allgemeine
Fall der S chiJiten an der Westseite is t, die des Dia
fallen dagegen nach S .O ., man gewahrt also deutlich, welche
bedeutende Hebung dort stattfand. Diese Höhle ist jedoch,
zur Ungeheuern Masse des Dia betra ch te t, nicht mehr als an^
derswo eine niedergebroclme Bank des Gebirges. Das Grundgebirg
tr itt auf dieser Seite des Dia nirgends hervor, bis an
den Fuss zeigt sich nur Kalk.
Die Höhle ist, wie natürlich, von einer Menge Fledermäusen
bewohnt, die den Leuten hier als etwas besonders merkwürdiges
Vorkommen. Zu ihrem Glück vvar diesesmal keine
im vordem engen Eingänge (wahrscheinlich hingen sie am
Gewölbe des grossen Raumes), denn meine Begleiter, die dort
ein F eu e r angezündet b a tten , sagten oft: hätten wir doch
eine Fledermaus (Nykterihda), nm sie zu verbrennen. Als ich
wissen wollte, warum, erwiederten sie stets n u r: Etri (Mi )
d. h. So. ^ ^
Die Spitze des Berges des Zeus, des Dia, welche sich
10071 Metres über den Meeresspiegel erb eb t, zu besteigen,
ist von dieser Seite sehr beschwerlich, auch hätte es heute
sich nicht gelohnt, denn der Horizont war trü b e ; bei heiterm
Wetter soll man 22 Inseln erblicken, da er ziemlich in Mitte
derselben liegt.
Wenn man von Perato aus den Dia ersteigen will, so
findet man am untern Abhange rechts am Wege, an der untern
Fläche eines 8 Fuss breiten, rohen Marmorblockes, der
von Natur 2.t Fuss von den nächsten vorstebt, die Inschrift
OFOX A I 0 2 MHAflSJOT, Berg des Zeus, Schützer der Heerden,
siehe Tournefort S. 84.
Im nördlichen Theil der Insel ist der Berg Coronis, nach
der Nymphe gleiches Namens benannt, die den kleinen Bacchus
nährte und erzog.
Ausser diesen beiden ist noch der Berg Fanari einer der
höhern der Insel.
Von der Grotte zogen wir 1 1 St. weiter südlich, hier
sieht man am westlichen Abhange des Gebirges die Ruinen
eines alten venetianer Schlosses, was man K a t z ü l i nennt.
Thurm und Ringmauer stehen auf dem steilen, isolirten Vorberge
noch und unter dem Schloss am Abhange bemerkt man
die Ueberreste der unter dem Schutz des Schlosses einst gestandenen
Häuser. Am Fuss des Sclilossberges dehnt sich eine
fruchtbare Ebene aus voll Getreidefelder und das Meer, wo
eine flache Rhede ist, scheint nur 1 St. weit entfernt zu sein.
Am Abhange des sich nach Süden ziehenden Bergrückens unweit
von dem Schlosse findet sicli im Kalkstein eine kleine
Putze Schmirgel, der ziemlich gut is t, nur bricht zu wenig.
Die Leute haben, was leicht am Tage wegzubrechen war, geh
o lt, sie wird tiefer schmäler, es lassen sich jedoch noch
einige Hundert Centner hier gewinnen und auf der Ebene leicht
an’s Meer transportiren.
Von hier noch 1 St. weiter südlich findet sich im Kalk
e in Gestein, was regelmässig geschichtet is t, weil es reichlich
mit Glimmer durchwachsen ist, es streicht h. 4 , man kann es
nicht mehr Schmirgel nennen, obgleich es eine diesem analoge
Bildung ist. Der Platz heisst A r c h ä to s . So schlecht
diess Gestein zum Poliren tau g t, so hat man doch alles um-
gevvühlt, besseres zu finden, und um nicht umsonst gearbeitet
zu haben, eine Quantität davon als Ballast eingeladen,
doch ist man nicht zum zweiten Mal gekommen.
Diess sind sämmtliche Vorkommnisse von Schmirgel auf