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anderswo ; wollten die Alten aber nur Bruchstücke haben, z. B.
zu dem tiefen Behälter, bei dem nicht so ganz nahen Theate
r , so würden sie diese viel bequemer und besser nach ihre
r gewöhnlichen Weise aus den in grösser Menge herumliegenden
Felsenblöcken haben bekommen können. Den rosen-
farbigeii Syenit konnten wir nicht wieder finden.
Diese Vertiefungen scheinen als M'assserbebältcr fü r den
näcbsten Theil der Stadt und des darunter befindlichen grössern
Hafens, Porto Fourni, gedient zu haben. Es ist nichts
besonders günstiges in ihrer Lage zu bemerken. Sie sind
nicht mit einander verbunden, auch ist kein Kanal zu sehen,
durch welchen ihr Wasser nach irgend einer Richtung geleitet
worden wäre, es musste also ausgeschöpft oder durch Maschinen
herausgehobeii werden. Je tz t im Jnli stand noch ein wenig
Wasser darinn, sie konnten also wenigstens vom Monat
October an bis zum Juni Wasser liefern.
Von diesen Vertiefungen abwärts gegen das Meer zu
sicht man e in, einige Lr. mächtiges, weisses Lager. Es besteht
aus grobkörnigem Marmor, der schön weiss is t, mit einem
Stich in’s röth lich e , er enthält oft 1 Zoll grosse Partien
aiisgebildeten Kalkspath und wurde von den Alten zu Quadern,
Grabsteinen, kleinen Säulen bei den Gräbern auf dem gegenüber
liegenden Rhenee, wo man viel davon verarbeitet findet,
angewendet. Dieses Lager, so wie es zu Tage aussteht, ist
voller Klüfte, tiefer muss eine gesündere Bank gewesen sein;
inan kann nichts mehr von der Arbeit der Alten sehen; denn
es ist in der Mitte durchbrochen inid mit vom Gebirg abgespülter
Erde und Grus ausgefüllt, darunter müssen die alten
Arbeiten stattgefunden haben. Es lagen einige rothe Scherben
von römischen Gefässen herum.
Schon d a rau s, dass die ganze Insel aus Granit besteht
und ohne Wasser is t, ergiebt sich ihre Unfruchtbarkeit und
hätte nicht die äusserste Noth den Apollon und die Artemis,
die Göttiim der frölilicheii Jagd in muuterm Waldes Grün, h ie rher
versetzt, so würden sie sich nicht ein gar so ödes Eiland mit
einem eben so garstigen als berühmten Berge auscrwäblt haben.
Auf dem ganzen Eiland giebt es keinen Baum, selbst nicht
einen bedeutenden Strauch; was noch an Holzgestrüpp wächst,
Tamarisken u. s. w'. holen die Einwohner von Mykone von
Zeit zn Zeit weg.
In den Ruinen und unter den Felsenblöcken am Kynthos
halten sich Kaninchen au f, sie wohnen oft in merkwürdigen
Marmorpalästen; auch grosse Feldmäuse (le raulot) soll cs
hier wie iu Mykone geben. Im F rühjahr und Herbst giebt
es Iller Waldschnepfen; Felseiiliübner wenig; Wachteln auf
dem Zuge wie auf den meisten der Kykladen; Vipern sind
auch vorhanden und so wie auf Antiparos, Mykone und Naxos
ist der gemeine Stachelschwanz (Stellio vulgaris) ziemlich
häufig; diese hässliche, 9 bis 10 Zoll lange Eidechse dient
den Kindern auf Mykone oft zum Spiel. Man nannte sie hier
KoGX6gödog und nicht wie in Paros KQoxoödog, Erdkrokodil,
siehe 192. Diess sind ausser einem Hirten mit einer kleinen
Heerde die jetzigen Bewohner von Delos. Im Kanal zwischen
Delos und Rhene'e gab es sonst, schreibt Kallimacbos, eine
grosse Menge der kleinen, schwarzen Scharben oder Carmo-
rane (Pelecanus Carbo), auch je tz t sieht man einige, besonders
an den südlichen Küsten.
Von Mykone kommt oft ein dortiger Jagdliebhaber her und
zum Besuch F rem d e , ein Fahrzeug, was sich vor dem Sturme
flüchtet, oder eine Fisch e rtra tte und eine Barke mit Piraten,
um hier zu ruhen, hierzu lauern oder sich zu verbergen, doch
viel seltner je tz t wie sonst, wo sie hier eine Art von Station
liatten.
Seemännische Episode und einiges über Piraten.
Es hatte zwar schon den ganzen Tag gestürmt, aber zum
Abend wandte sich der N.O. mehr in N, und wurde so stark,
dass wir im kleinen Hafeu nicht bleiben koimteu; wir wollten
übersetzen in den sicherem Hafen von Rhenee, aber der Sturm
trieb das Fahrzeug zu sehr gegen das nördlich vorspringende
Cap von Rhenee, so dass wir eiligst umkehren mussten, um
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