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eia Boot recht sorgfältig mit Werg und Pech und steuerten
auf die Insel los, wo das Meer nicht mehr ' zu koclien
schien, jedoch noch stark rauchte. Kaum befanden sie sich
aber in diesem Rauche, so fühlten sie sich mit einer e rstickenden
Hitze umgeben. Das Wasser um ih r Root herum
war brennend heiss.
Sie waren etwa nur noch 500 Schritt von der Insel entfe
rn t, aber die Hitze war zu gross, um an dieser Seite zu
landen. Sie ruderten daher um die entfernteste Spitze des
grossen Feuerschlimdes nach der Seite h in , wo die Insel immer
in die Länge gewachsen war.
Auch hier konnten sie vor Hitze nicht landen, sie wandten
sicli daher nach der alten Kammeni (Hiera) und stiegen
dort aus, wo sie zwar noch Hitze genug ertragen mussten,
aber doch ohne Gefahr die neue Insel betrachten konnten,
die wohl ital, Millien in der Länge und melir als 1 Millie
Breite h a tte , und am höchsten Punkte des grossen F eu e r-
schliindes gegen 200 Fuss Höhe hatte.
Nun bekamen sie Lust an dera T h e il, der noch von der
weissen Insel übrig w a r, also am südlichsten Ende der neuen
Insel, zu landen. Aber auch da war das Wasser siedend heiss*).
Mit dem Senkblei fanden sie natürlich keinen Grund. Als
sie nun Conseil hie lten , der wie gewöhnlich lange dauert,
ehe sich auch nur wenige Personen zu etwas vereinigen können,
war der grosse Feuersclilund schon fertig und bewillkommte
sie mit einer M'olke Bauch und glühender Asche.
Unter ändern Umständen wäre es höchst spasshaft gewesen,
die über und über mit lieissem Puder bedeckten Herren zu
sehen und ihre Gesiebter bei dieser vulkanischen Coeffure;
doch sie fanden je tz t keine Zeit brennenderen MMtz zu machen
und zogen sich auf das Eiligste zurück und das war gut,
denn kaum Maren sie ein gutes Stück w eiter, so erfolgte wie-
’) Ich erinnere, dass auch da geschmolzene Trachite emporgehoben
worden sind, welche die Bucht, wo heute noch Schwefeldämpfe das Wasser
durchstreichen, begrenzen, an deren Ende jene grosse Masse Bimsstein
ein Ueberrest der weissen Insel liegt.
I der ein ernstlicherer Aushruch, und der P la tz , den sie so
eben erst verlassen, ward mit glühenden Steinen überdeckt.
Sie sahen also, dass sie auf der neuen Insel noch nichts zu
thun hatten und kehrten nach Santorino zurück, wo sie bei
näherer Besichtigung des Bootes fanden, dass sich das Pech
aufgelöst hatte und die Breter sich zu öffnen bereit Mareii,
sie also in der grössten Gefahr gewesen waren, wenn auch
nicht gebraten, doch gar gesotten zu werden.
Seit dieser Zeit erfolgten noch Erderscliütterungen und
Feuerausbrüche, die endlich schwächer und seltener wurden.
Doch brummte Hephästos noch Jahre lang in ferner lie fe , er
schläft, aber sein Hauch dringt noch an der neuen Insel
hervor.
Als nun Alles heruhigt und erkaltet war, fuhr der Bischof
mit Weihwasser nach der öden, zackigen, schwarzen
Insel, um die bösen Geister fü r ewig zu bannen.
Zwischen der neuen Insel und Mikro - Kamme'ni blieb ein
schmaler Kanal, in welchem sich, wie erwähnt, je tz t oft
Fahrzeuge und Schiffe vor Sturm bergen. Dass diese neue
Insel nicht mit Asche bedeckt is t, erklärt sich mm aus der
alles Ausgeworfene hoch empor treibenden Wurfkraft des
hohen Kraters, wodurch auch die Wolken von Asche in der
Höhe zur Seite getrieben wurden, die wenige Asclie, die auf
die neue Insel fiel, hat aber bald der Regen wieder ah in’s
Meer geschwemmt, nur am Abhange des Kraters erhielt sich
Asche mit vulkanischen Brocken, von den le tz te n , matten
Ausbrüchen, die wohl nicht viel mehr als die Höhe des Krate
rs erreicht liaben mochten.
Im Jahre 1776, also 68 Jahre später, besuchte Choiseul
Gouffier diese vulkanischen Emporkömmlinge. E r sagt, dass
schon damals an keinem Ort \¥ärme zu spüren war, blos an
einigen Stellen habe er Erdpecli und Schwefel auf den Wellen
schwimmend gefunden, und auf seiner Karte sind am südlichen
Ende aller 3 Eylaiule des torrents de soufre angegeben.
Je tz t Mird das M e e r, wie schon so oft angeführt werden
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