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342 ANAPHE.
sich daneben eine wüste Insel gebildet, denn von dieser Meerenge
an steigen östlich schroffe, öde Kalkfelsen auf. Zu oberst
auf dem bedeutend grossen Berge steht eine Kapelle Apanaja
is ton Kalami, zu u elcher alle Sonntage ein Klostergeistlicher
hinaufreilet, um Gottesdienst darinn zu halten.
Auf dem Rückwege von dem Kloster nach der Stadt, unterhalb
Kallista, liegt am Wege ein grosses Felsenstück, auf
welchem oberhalb im Gestein ein Grab ausgehauen ist.
Diese Insel hat, wie gesagt, viel unbenutztes, für Getreide
und Wein treffliches Land. Die Berge sind ohne alles Gehölz,
ganz kahl, aber auf den hier so verschiedenartigen Gebirgsarten
wachsen gewiss manche seltene Gewächse. Tournefort
fü h rt Fagonia cretica auf.
Als derselbe die Insel vor 139 Jahren besuchte, gab es
auf ih r eine so gi'osse Menge Felsenhühner, die nach Hegesander
von Einem Paare abstammten, welches ein Einwohner
von Anaphe aus Stampalia (Asty-palea) herbrachte, dass man
um Ostern herum ihre Eier auf Befehl der Türken aufsuchen
musste, 10 bis 12000 Stück sammelte und nicht wusste, wie
man sie verzehren sollte und dennoch blieben die Felsenhühner
noch sehr zahlreich. Bei dem jetzigen Besuch der Insel kam
uns kein einziges zu Gesicht, doch kann und wird man deren
genug finden, wenn man darnach ausgeht.
Südöstlich von Anaphe liegen vier kleine, wüste Inseln,
die östlichste heisst Makria, die beiden kleinern Inseln, von
dieser westlich, heissen Flenno, hinter diesen ganz nahe ist
eine grössere In se l, sie heisst
ANAPHE PULO oder PACHIA.
Sie hat alte Marmorbrüclie, der Marmor ist weiss, grobkörnig,
wie der von Chalepa, soll jedoch besser sein, wahrscheinlich
sind jener Sarkophag und die Statuen von hier. Ich
konnte diese wüste Insel nicht besuchen nnd anch keinen Alarmor
von dort zu sehen bekommen. Sie wird häufig von P iraten
besucht.
DIE VULKANISCHEN IN SE LN . 343
Mit Anaphe, was ein Paar Gesteine, die sich auf den
vulkanischen Inseln wiederfinden, zeigt, beschliesse ich die
phitonischen und neptunischen Kykladen, um min die vulkanischen
Inseln folgen zu lassen.
Santorino war wohl jedenfalls der Haiiptkrater, es sollte
daher mit diesem begonnen und von ihm aus die in nordwestlicher
Richtung sich anreihenden vulkanischen Inseln betrachte
t werden. Nun sind aber bereits einige vulkanische Punkte
im I, Theile beschrieben worden, und es ist daher besser an
diese die südöstlich fortsetzenden anzuschliessen und mit dem
Haiiptkrater zu endigen.
Um aber eine Uebersicht der hiesigen Viilkanität zu bekommen,
ist es gut im 1. Theile folgendes nachzuleseii: Die
Solfatära bei Sousaki, S. 2 2 4 ; Methana, S. 257; Poros, S. 279.
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