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K 1 M 0 L I .
( K i m o l o s . )
A u c h A r g e n t i è r e wurde diese Insel genannt, weil hier
einst eine Silbergrnbe gewesen sein soll, von welcher ich
nachher sprechen werde. Nach ändern soll sie auch von
den Alten wegen ihrer weissen Felsen (die es aber eben so
auch in Polino giebt) den Beinamen der silberweissen erhalten
haben und hieraus die Benennung Argentière gebildet
worden sein.
Plinius soll sie die V i p e r n - I n s e l genannt haben, jedoch
gab es dort weder im Alterthiim noch je tz t mehr als einzelne
Vipern, wie man sie auf den meisten insein antrifft. Es findet
hier eine falsche Uebersetziing s ta tt, die Jahrhunderte iiach-
geschrieben worden ist. Plinius sagt nämlich in seiner Hist,
nat. lib. 4. cap. 12 : Cimoliis qiiae Ecbiniisa. Dieser Name
rü h rt aber nicht von Echidna, die V ip e r, h e r, sondern von
Ecbiiuis, der Seeigel, deren es an der Westküste versteinerte
giebt, es wird in der Folge die Rede davon sein, diese können
damals als grosse AJerkwürdigkeit und Seltenheit zu jener
Beneniiniig Veranlassung gegeben haben; denn ausser an der
schief gegenüberliegenden Küste von Alilo giebt es dergleichen
auf keiner der Kykladen oder Sporaden.
Ueber ihre Geschichte ist nichts bekannt; sie war jedenfalls
stets mit der von Alelos verbunden, d. Ii. sie wurde zu
gleicher Zeit mit ihr bevölkert und vernichtet. Im Alittelal-
KIMOLI. 345
te r kam sie unter Alarco Sañudo zum Fürstenthiim von Naxos
und gehörte später zu den Eroberungen des Barbarossa.
Ihre älteste Stadt stand am südwestlichen Ende der Ins
e l, wo allerdings der günstigste Platz dazu ist. Sie hatte
keine festen Alauern, Tempel und Gebäude von Bedeutung,
und die Wohnhäuser der Alten wie der Jetzigen waren leicht
gebaut, so schwand bald alle Spur. Jedoch finden sich noch
an der Küste in den weichen Bänken eine Alenge aiisgehauene
Einschnitte, auch Kammern, um die Kähne vor der Sonne zu
schützen u. s. w., es musste also hier viel Verkehr stattgefunden
haben. 2 bis 300 Lr. weit im Lande giebt es grosse, ans-
gehauene Kammern, die zu Wohnungen oder Begräbnissen
dienten. Noch unte r den spätem Bewohnern der Insel, welche
zuerst die jetzige Stadt erbauten, hat sich bis auf die jetzigen
die Kunde fo rt erhalten, dass dort die alte Stadt stand.
Grabstätten auf Kimolos.
Auf dem U fe r, was sich an einer kleinen Bucht erhebt
und sich ein Stück weit in’s Aleer e rstre ck t, finden sich eine
Alenge Gräber fü r Erwachsene und für Kinder, in erhärtetem,
kalkigem Aleeressande ansgehauen, alle haben zur Seite einen
einige Zoll bre iten , vertieften Rand, auf welchem einst die
das Grab deckenden Platten aiiflagen, je tz t ist freilich alles
umgestört und die hier so seltenen P latten sind sämmtlich
schon längst weggeholt.
Eins dieser Gräber ist besonders bemerkenswerth, es ist
oberhalb 3 mal so b re it, wie ein schmales Grab ausgehauen
und dann ist in der Alitte ein schmales, langes Grab tiefer
ausgearbeitet.
Jenes vorspringende Ufer hebt sich nach der Landseite
zu einem niedrigen Hügel, in diesem ist von dieser Seite he r
eine Todtengruft ausgehaiien. Ihr vorderer Raum ist abges
tü rz t, sie ist je tz t nur noch etwa 4 Lr. lang und I 4 Lr.
b re it, zu ihr führte einst ein thürartiger Eingang, der eins
tü rz te , oder den man ohne Alühe weghieb, um das, was da