Harte von Ostbrasilien, in vier Blättern.
Das wichtigste Material, welches aieser Harte zum Grunde lie gt, ? ist eine mir 1. J.
18-28- von dem Verf. mitgetheilte handschriftliche Karte: Novo Mappa da Capitama de Mi-
nas Geroës, levantado por G. B. de Eschwege, Tenente Coronöl do Real Corpo dos Engen,
heiros i 821. (Maassstah per l " P = 3,44 par. Z o ll.) , welche nicht blos die Provinz Minas
Geraës, sondern auch den nördlichen Theil der von S. Paulo, bis Sorocaba, Cidade de S.
Paulo u. gantos-, darsteftt. Hr. v. Eacwnen, durch genaue Prüfung von der Unzulänglichheit
aller früherhin in Minas angestellten astronomischen Beobachtungen überzeugt, hat bei
dieser ausgedehnten Arbeit vorzugsweise seine eigenen astronomischen Beobachtungen zum
Grund gelegt, die er auf vielfältigen Reisen in alle Gegendmi der Provinz angestellt hatte.
Die von ihm angenommenenPositionen gründen sich auf BrlSenbeobachtungen mittelst eines
gutem&adrantcn und 'eines künstlichen Horizontes, und apf chronometrischeEïngenhestim-
mungen. AlsHauptpm)cj*, wp die vorzüglichsten Bestimmungen gemacht wurden, gelten die
Stadt Opro Preto (Villa Rica), Tejuco, Formigas, Desemhogue, Mina da Galena do Abalte,
I%angui,,Tamanduü, Villa da (§mpanha da Princesa, Villa de Barhacena, Villa de S. Jota
d’isi Bey , S. Joäo Baptista u. a. Indem nun durch diese schöne Arbeit die Geographie von
MinosSGeraes zum Erstenmale eine zuverlässige Grundlage erhielt, und überdiess die Resultate
der Aufnahmen durch B. Boessin, die Gestalt und Längen der Küsten-verändernd, auch
*^ie benachbarten Positionen wesentlich verschiehen mussten, glaubte ich die von Hrn. von
E schwege dargcbotcne Gelegenheit zur Bekanntmachung um so mehr annehmen zu müssen,
als s i j t i„ den Talenten und Kenntnissen des Hm. Oberl, SciRfiBZMiSN die sicherste Gewährschaft
darbdt, diese Materialien mit denjenigen, -Reiche uns, rücksichtlich der nördlich
und nordöstlich gelegenen Länder zü Gebote standen, zu, einem naturgetreuen Kartenhilde
■ zu verschmelzen. Die älteren Bestimmungen hatten -vorzüglich die Längen der Ortschaften
iitt.-gertäö von Minas viel zu wenig nach -Westen gelegt, (wie denn auch die einzige Karte
von Goyaz, i. J. 1777 vom Major Tnosié n« Souzi aufgenommen, diese ganze Provinz um 2"
« W w e i t nach Osten rückt); mit. der Vermeidung dieses Fehlers musste sich dl« gesammte
Gestaltung des Landes ändern. Auch die Westliche^ Grenzen von Bahia und Pernambnco
erscheinen desshalb auf unserer Karte beträchtlich weiter nach. W . fortgerückt,- wobei wir
freilich den Mangel an Längenpositionen-in diesem so wenig bekannten Lande sehr bedauern
müssen.' 6ine nochmalige sorgfältige PrüfÄig der vorliegenden MS.karten von dem Gebiete
zwischen den Nordgrenzen von Minas und dem Bio de S. Francisco (vergl, Anhang S. 23- ff-)
an den Tha tijÄ en , wié sie Hr. v. Escnwnen’s Karte darstellt, an den französischen Hüsten-
harten und mehreren genauen Koteiros ergab sofort auch für jene nördlichen Theile der
Karte eine genauere und hoffentlietynaturgemässere DÄstellung. Die zahlreichen, besonders
von unserm Freunde auf seinen Reisen angestellten Barometermessungen, deren, R esultate
auf der Karte seihst eingetragen sinäj erleichterten die Darstellung der Gebirgszüge.
Für die Provinz von Bio de Janeiro sind überdiess noch die Karten nach M u o n VmiRi
Lzäo in F bevcihets Atlas, für ÄieCampos .de.Goiatacazes, für dieProvinzen vonEspiritn Santo
und Bahia sind noch viele neue handschriftliche Mittheilungen benutzt worden-
Die Pflanzen und Thiere des tropischen America,
Zunächst
als Erklärung der Abbildungen im Atlas.
Die N a tu r, wie s ie s je h v o r dem Auge des B etrachters e n tfa lte t, kann n icht ohne den
Menschen gedacht werden.". In ihm hat sie das herrlich ste W e rk ih re r Schöpfungen auf
Erden dargestellt. Als Maassstab und Gesetz ra g t e r ü b e r Alles un d Jedes h e rv o r, und gegen
ih n , als das edelste Vorbild, drängen;sich alle Gestalten h e ra n , b eherrscht von dem
eingebornen T riebe nach'iünendlicher Entwickelung und Veredlung. Dieser Trieb ist die
Wehnrath d e r Schöpfung, Von d e r e in -tiefer Denker u n serer Zeit g esprochen h a t, und Je d
e r, d e r mit freiem Auge sieh t, wird sie anerkennen. Nur k wenn sich d e r Blick zur Unendlichkeit
des Sternenhimmels a u frich te t, wenn e r an dem femne^Lichie d e r Sonnen haft
e t , o d e r sichern jenen dunklen Räumen v e rlie rt, aus denen das Geheimniss ewiger, u ner-
forschlicher Nacht auf uns herniederschaut — fühlt sich d e r Mensch d e r Sphäre dieser
irdischen Sehnsucht entrückt , und der E indruck h öchster Ord n u n g , re in ste r Harmonie, unb
eg ren zter Grösse h eb t ihn in jene h eitere R egion, d ie , Unberührt von Schmerz und Lust,
Ziel und Hoffnung unseres Geschlechtes ist. Die Theile d e r Naturforschung,, welche jene
Bewohner d e r E rd e , Pflanzen und T h ie re , zum Gegenstände haben, müssten daher eine
dauernde Quelle schwermüthiger, ja schmerzlicherBetrachtung seyn, wohnte nicht in jedem
Geschöpfe ausser je n e r Sehnsucht nach einem h ö h e rn , mehr entwickelten'Wesen e*ne so
ruhige und kräftige. Freude* an dem Daseyn. Diese ist e s , welche- der F o rm besondere Haltung
und Ausdruck, d e r Gebärde einen e ig en tüm lich en .Sinn, dem ganzen Leben u nd Thun
einen vollständigen Charakter, eine specifische Physiognomie ve rle ih t; un d in d e r Darstellung
dieser Besonderheiten zeigt sich jedes'organische Geschöpf gerade so j als wäre es nur
für sich , n u r um seiner selbst willen, Vorhanden“, als h ätte es allein sich des Lebens zu
erfreuen. D e r Mensch, durch seine Gegiravart gleichsam das Gesetz zu allmäliger Verän