von der Ofenplatte kommen, wohlschmeckend, später werden sie zähe,
und sind sehr schwer verdaulich. Eine kleine Art solcher scheibenförmigen
Kuchen {Beijü-xicd) denen sie eine runde oder elliptische Form geben,
indem das Material zwischen Ringen von Marantastengeln zusammengebacken
wird, lassen sich wie Zwieback lange aufbewahren, und sind
gesund. Trocknes Mandioccamehl wird nur wenig, meist zum Handel,
bereitet. Während sich nun die Männer zerstreuen, um zu jagen oder
zu fischen, bleiben die Kinder unter den Äugen der Mütter} und diess
ist die Zeit der Erziehung, wenn man so die äffische Beschäftigung mit
den kleinen selbstischen Wesen nennen darf. Erziehung zur Sittlichkeit,
ja nur zur Sitte, findet man hier nicht: höchstens ein Abrichten zum
Fortkommen unter den Uebrigen. Die Mütter unterweisen im Nesteln
der Hangmatten, im Spinnen der Baumwolle an der freien Spindel, im
Bereiten von Thongeschirren; die Geschäfte des Ackerbaues und der
Küche'Vverden von den Kleinen nach und nach ohne weitere Anweisung
erlernt. Ehrfurcht, Bescheidenheit, Gehorsam kennen die Kinder eben
so wenig als die Aeltern. Ich habe niemals gesehen} dass jene mit
Ueberlegung gestraft worden wären; wohl aber mussten sie manchmal
Schläge erdulden , weil sie in des Vaters Abwesenheit seine Pfeilchen
verschossen", sein Blasrohr verstopft, oder das für ihn bewahrte Gericht
verzehrt hatten, und solche Executionen waren nur Ausdruck heftigen
Zornes. In den heissen Tagesstunden kamen die Männer zur Hütte zurück,
und legten sich so lange in ihre Hangmatten, bis das Mahl bereitet
war. Wenn hungerig, erschienen sie alle Augenblicke voll ärgerlicher
Begierde am Feuer. Sonst vertrieben sie sich die Zeit mit der
Maultrommel, worauf Tubixava Miguel grosse Virtuosität erlangt hatte,
spielten mit den zahmen Affen und Vögeln des Hauses, oder gingen
wiederholt in das Bad, welches sie täglich mehrere Male besuchen.
Für. die Abende veranlassten wir einen Tanz dieser Joris. Allmälig
sammelten sich einige und vierzig Männer von zwanzig bis sechzig
Jahren, die mit vieler Gravität vor uns die Vorkehrungen zum Tanze
machten. Diese bestanden darin, dass sie sich gegenseitig das Gesicht
mit der Schminke aus Rocou und Lamantin- oder SchildKröten-
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thran bemalten, allerlei Schnüre von Glasperlen und Thierzähnen um
Hals, Waden und Vorderarme., Schellengehänge zum Klappern (von
den Früchten >der Cerbera Theoetia, S. Fig. 27. der ind. Geräthsch.)
unter die Kniee befestigten, und die Köpfe mit Federn ausstaffirten, die
entweder kronenartig um die Schläfe gebunden wurden, oder als ein
langer Schweif über den Rücken hinabhingen. Der Vortänzer hatte
einen hohlen Cylinder. ,yon Ambaüva-Holz mit Federbüschen geziert,
auf dem Haupte, und trug in der linken Hand einen ähnlich bemalten
aber drei bis vier Fuss langen Cylinder (Fig. 3 o. und 3 a. der indian.
Geräthsch.) von demselben leichten Holze, womit er auf die Erde stiess,
um den Tact zu schlagen. Als eff dunkel gewordeu war, und viele
Feuer und Lampen den grossen Schoppen erleuchteten;1 erschienen die
Tänzer vor uns. Nach einem Begrüssungstanze gegen uns, der mit der
Ueberreichung von Bananen endigte, zogen sie sich unter den Schoppen
zurück, wo sie unter grossem Lärm und Freudengeschrei verschiedene
Tänze ausführten,'1) Ich war schon müde, »diesem bacchantische^, ja
tollhäuslerischen Wesen zuzusehen, als plötzlich meine Aufmerksamkeit
durch einige Masken erregt wurde, die .zwischen den Reihen der Tänzer
hin- und herschwärmten. Es waren nacj(|e Indianer, die statt der
) .M i w?ge."“ * t M wtscheidên, « die T Ä z e der Juris etw« durch
V irg la c k n g mit denen anderer Wilden dem f&nographen ein a ife^ e ia ft filte r e s t gewühren
durfte Da sie ,edoch in meinem Tagebuchs aufgezeichnet ist,, seinöge sie MeS'4 hierhin
einen Etea finden. D,e Tänzer, k,men in zweiSeihen, Einer hinter .dem Andern, hngezogä,
■ nut den SchePengehängen, indem sie mit de»: Füssen stampften; und E in ig t damit
abwechselnd, ans Aren Rohrpfeifm (Fig. 33. .34. der ind. Geräthsch,) einigè nnbarmónischéTöne
heworslhessen, Jeder Tänzer trug eine Eananentraube aüf der linken Achsel So belaft* tanz-
ten sie einige Mal vor uns im Kreise, nnd legten dann die Früchte auf eiiiem grossen Hänfen
nieder. Diese Ceremonie, die erste, wodurch mir vohlndianCm feierlich ei» Geschenk gemacht
worden wäre, endigte mit Bücklingen, die s ie , in einer Reihe «nfziehend, n a * ailénAeité»
hin machten. Von hier in den RaricHo .zSiück, führte» sie nun ifce eigé»tEch,* V kd il* irif
die, wie w» horten, mit dem Ntaionaltanze ihrer befreundeten Wchbarn, dér Pussf?, MÖSIen’ H f l l Art H B H l B B B B SB H l die H § B B | B D ■ “Mdere a f e K j ü O ä j Hand auf die öchnlter des Nachbarl: legte,
Hieb d^ U ittd s te von Alien frei. Er hatte zweierlei Rohrpfeifen in den H ä n d e n ^
gdi dam^den Rhythmus in zwei Noten Jn. Die üebrigei fielen nun mit sehr » n h irm o n isÄ
Pfiffen ein, nnd das Ganze gestaltete sich 4 ?.der in der Bfnsikbeilage 7. ) ' ge£eb*S»