sich Cap. Z a n y , von dem Herrn General-Gouverneur Beauftragt, "uns,
so weit es möglich sey, zu begleiten , diese Reise mit zu machen., und
ich selbst fühlte- mich besonders durch die Hoffnung ermuntert^ vielleicht
eine von der am ganzen Sölimo^si .gleichmassig -herrschenden 'verschiedene
Vegetationsfürm und mehrere der zahlreichen Indianerstämme, die
noch keine portugiesischen AnsièdfeÇj uçter sich dulden- in ihrem ursprünglichen
Naturzustände, zu beobachten. Für diese Reiset» «ahmen
wir i»obh kleinêpe 'Fahrkeuge^' "dadurch zwar manchen -Entbehrungen
ausgeshi’z.t, aber-einer schnelleren'Fahrt, versicherte Dr. Sruc wählte
den Serge'aijten., einen Militzsoldaten,. ungern französischen Diehèr,, der
bisher UnVerffrossen gefolgt war, und mehrere der -besten Indianer zu
seinen Begleitern aus. Elm wir uns trennten, .'legten wir ein schriftliches
Testament gegenseitig in unsere Hände. — ,Dih Ordnung fordert
nun, dass "ich über die beiden Expeditioneä-.getreifhten-Bericht erstatte,
_ Dr. Spix.yeiste am 7. DeeSmber tf8ig vo« E g a ab, gelangte am
g. Januar 182a an die .Grenze von Brasilien bei Tabqtinga3 und traf
am $ Felir. fyteder in der B arrß do TUa.JVégro eirt;‘ Dr, Martjus.
ging am 12. December von E g a ab, erreichte am 2-.t-laiiuar -den un-
übersteîgli,chen Wasserfall des Tuparü? und kam' am 2. März nach
E g a , am' 1 1 . -März nach der aBanra zurück. Da-seinem Gêfahrten
inzwischen noch Zeit zu.einem-andern Ausflug- übi-j|r gesYcspn war-, $0
hatte er am n . Februar drten Aosflug nach den pm-tugiesischen Niederlassungen
am Ria Negro ’bis Barc'eUös unternommene von dernier ajier
bereits am 28. Februar zurückgekehrt yvar, so aäs9»sich beide’ Reisende,
nach, der Ankunft des Einen vom Ku pw d, in der Barra wieder ver-
einigen konnten.
Anmerkungen zum zweiten Kapitel.
(1.) Utebe* den'flio Tùruz (Parus) - schwêîgen die teueren Berichte. (Es ist kekann^dtts»,
man ehemals den Parus & Verbindung W t demWdeira gl^jibte r und den Béni für -#ic
Wurzel desselben hielt. Vej$. tyadélrâ); Wir kenne» 9ur die, »auf Aussagen der Indianer
gebauten, Notizen, welche schon A cunnä ^Catf. 6gs) und Pagan (Càp. *25.) hékanrtt. Demac it
haben, und denen g ei$ ä ä% zweiÄMonate lang stebmaufwärts yrerden.M ta n b is man
an die Fälle kommt. Beiä^säriräfeH’eF nQUrfwi ihn'und’die zun§cbst’seinen Möndbng wohnenden.
Indianer Cuchiuuara (ein Wort, das offenbar, mit Udra, Herr, zusammengesetzt ist)*
A cunna ferner, als weiter südlich wohnend, die Cumayaris und darauf die Curiguires, Pagan
dié Curianés, die, nach der Sage mit Goldblättchen geschmückten, Motuanes, und nördlich' von
diesen, die Qatoses, welcher Name wohl die Verstümmelung von Catauuixis ist*. Diese letztere
Völkerschaft (auch Catauaxis) bewjolint noch gegenwärtig: eine “weite. Strecke längs- der, fast
ÜberaU mit. difehter-Waldung,'bedeckten, Ufer.* Von allen übrigen vernahmen wir niefcts-mehr;
wahrscheinlich sind sie bereits ausgestorben y öder haben sich mit jmdern, verschmolzen. Die
übrigen* Stärrime, welche gegenwärtig als Herren des Stromgebietes'des Puruz. genannt werden,
sind die Pifru-Purus, die Amamatis und die Ita-Tapuiifas, insgesammt noch im Zustande ihrer
rohdh Freiheit und wegen ihrer Treulosigkeit berüchtigt. Sie sammeln die hier*häufigen Dro-
guen, Cacao und Salsaparilha, und vertauschen sie an die den Fluss besuchenden Expeditionen,
wobei beiile Theile mit-den Waffen üri der Hand zu erscheinen pflegen. Früher kannte, man
noch die Horden der Irifus und Tiaris, beide sind aber, nachdem ein Theil derselben nach
Serpa und Alvellos war übersiedelt worden; ausgestorben. Missionen hat man am Puruz noch
nicht zu errichten gewagt.
(2.) Gefleckte Indianer. Die Indianer^svom Stamme dér Puru - PuyCis, Catauuixis und
Amamatis sind nicht die einzigen Indianer in;Südamerica*,an welchen eine solch-seltsame Anomalie
der Haut erscheint. In *dem Sitio Uarivaü am Yupurd sah ich -mehrer,e Indianer vom
Stamme Uainüjyea, welche zusammenfliessende runde Flecken von 'bläulich schwärzer Farbe ■
im Gesichte*, an den Händen und»auf der Brust trugen, und,deren Körper überdiess mit harten
Warzen besäet war. Die minder starke Veränderung zu ’weissén Flecken auf der Haut fdes
Catauuixis bemerkte ich auch bei Indianern am Yupurd und an" mehreren farbigen Leuten in
Minas und Bahia. . Ein erblicher Aussatz, gleichsam als wenn der Leib mit Fischschuppen
überzogen wäre (Ichthyosis), kommt bei denManacicas, einer Horde der Chiqiiitos in Paraguay,
vor (Geschichte der Chiquitos, Wien 1729. S. 288.); und Harcourt (Relat. of trav. to Guyana.
1613. S. 201.) erwähnt-eines Caraiben, mit einer Büffelledcr ähnlich. Verdickten Haut,
dergleichen dort viele vorkämen.
In-Beziehung auf das seltsame Phänomen gefleckter Menschen bieten sich folgende Betrachtungen
an. Die Umgegenden des Purüz sind niedrig, zum.Theil sumpfig und mit'holigr Urwaldung bedeckt*
die beim ’Austritte der Gcwassér weithin überschwemmt wird. Die Puru - Purüt haben dann die Ge-
wohnheit, aus dem qualmigen, feuchten Dickicht nach dem Flusse selbst zu ziehen* und sich auf
dem Treibholze nieder/.ulassen, welches, in -den Buchten zu ungeheueren Haufen aufgeschichtet, einen
schwankenden Grund für ihre, elenden Hütten ;darbietet. Hier leiden sie oft von der Kälte der Nacht,
wogegen sic wiederum ein längerer Aufenthalt im/Wasser erwärmen muss. Ihre Nahrung besteht
grössteritheils aus den Amphibien und Fischen, unter welchen si.e leben, denn Pflanzencnltur ist
ihnen fasVgärtzlich unbekannt, und die Wälder sind arm an Wild. Zu diesen ungünstigen Einflüssen
gesellen sich noch zwei eigentbümliche Sitten des Stammes, die. nur schädlich auf dié Organisation
wirken. Die eine besteht in' einem regelmässigen Fasten,’'dem sie sich, wenigstens einmal jährlich-,
im letzten Viertel.und im Neumonde des Augusts,-'mit solcher*Strenge hingeben, dass sie ausser einigen
Meinen abgesottenen Fischen nichts über die Zunge'.bringen, und sich oft bis zu tödtlicher
Schwäche aushungern. Der Anführer (Maranuchaua) der Ptirits, die auf jder Praya das Ongas zugegen
waren, versicherte, dass er schon drei Wochen lang von einer kleinen Eidechse gelebt habe.
Er zeigte einen Schmachtgürtel aus Bast, mit dem er sich gegen den Hunger verwahre. Ein anderes