, J ™ trotzen, «Wer scharfen Winkeln «ach Oben. Diess geheimim
Laube der Pflanzen. Noch mehr Anklang zwischen diesen verschtedenarugen Wesen Sn " “ wenn X an manchen Geschlechtern trepischerHÜLenfrüchter eme von der ggjggj
H f W j l und von dem Dunstgeh.lt der Atmosphäre „nabhün^ge Bewegung, etn ammalisches
Erzittern, Zucken und Zusammenziehen bei Berührung wahrnehmen. Die «wp
zen M i 8 1 1 1 zahlen jedem leichten Lüftchen rfribut das
weht und wunderbar verbreitet sich dieses wechselnde Niederhengen und Erstehen der
Blätter bei gegenseitiger Berührung. An den Dfern des Bin de S Francisco sind manche
Lanterecke» in he,rieh,lieber Ausdehnung fast nur mi, solchen Sinnpflanzenbewachsen.
Der Tritt unserer Pferde brachte die zunächststehenden Stauden in Bewegung, un
Der Tritt unseier g schuldlose Spiel über den Teppich der kleinen
l a m i Entfernung fort. Se scheinen diese Gewächse gleichsam eme
T r Iflanzennatur .«Vserdem fremde M im ik zu übernehmen, und wenn f f f j f f f f f l
Völker sie desshalb M im o sa genannt haben, so muss man ihrer Naturauffassung Gerech
tigkeit widerfahren lassen.
Steige» wir von-diese» schöne«, blumenreichen Gestalten, in denen sich die ersten
Spuren ,hierischer Bcizbarkeit regen, herab zu den gleichsam erstarrten, trocknen, saftlosen
F a rn . Hier vermag sich das Blatt nicht mehr zu bunten Formen zu verklären: es
fehlen die Blumen, und jener Versuch, thierische Neigungen und Gefidde wenn schon au
niederer Stufe, in dem Gegensätze pflanzlicher Gebilde darzustellen, erlisch, m dem Dran-
„ e das eigentliche Blatt in zahlreichen Wechselgestalten auszuarheiten. Aber diese Manmch-
S ’tigkeit in der Form des Laubes, von dem einfachsten Umrisse bis zur Zusammensetzung
von tausend Fiederblättehen und Abschnitten, ist.wahrhaft unübersehbar. Auf der Buckseite
der Blätter brechen kleine braune Häufchen von Fruchtkörnern hervor, und säen einen fast
unsichtbaren Staub in die Wälder aus, dem schnell und üppig die jungen Farnwedel ent,
keimen. Desshalb hat das Mittelalter den Farnkräutern bald jeden Saamen abgesprochen,
bald ihn während der warmen Nächte dès Sommersolstftiums mit abergläubischer Furcht auf-
„ su eb t die Farn wurden als Pflanzen von geisterhaften Wirkungen-geschätzt und gefürchtet ;
sic stehen, so glaubte man, mitdenZauberèrnimBunde, und die Kunde von direr gebe,mmssvol-
len Erzeugung und Fortpflanzung wird nicht umsonst erkauft , sie verhängt über das schuldbewusste
Haupt die Strafen eines dunklen Jenseits. - Die Familie der Farn ist über die ganze
Erde verbreitet, aber am zahlreichsten erscheinen sie in der Nahe der Wendekreise.
Die meisten lieben den feuchten, schattigen Grund der Urwälder, andere haften mit ihren
dünnen, fasrigen Wurzel» au Felseu oder Bäumen. Gewisse Arten*) verbreiten sieh gesellig
über Bergabhänge, über dürre, sonnige Flächen, oder dringen auf d asjirb ar gemachte
Land ein, wo sie* sich üppig wuchernd ausbreiten, und de. menschlichen Fleisses spotten.
*) So innerhalb der Tropen: Öl.irh.nlo H.rmnnni, M u k dirhoUma, «Sri» «■ **<•
Der Stengel des Farnkrautes kriecht gewöhnlich auf oder unter dem Boden hin, bald mit
den Spuren abgefallener Bhjfter besetzt^ bald glicht, bekleidet mit braunen, glänzenden
Schüppchen. Dieser Ueberzug nimmt bisweilen das Ansehen eines thierjsghen Pelzes an.
und die seltsame-Verastelungneines so b e k leb ten Farnkrautes in der Bnchdrei (Jspidium
Baromez) hat die ahentheuerlichc Fabel vom Schaafe Baromez erzeugt. In den Tropenlän,
dern erheben sich’ manche dieser FarnstengCI baumartig,, auf zwölf bis dreissig Fuss, bei
zwei bis acht Zoll Durchmesser, und ihre grossen Laubwedel wölben sich, .ein Nachbild der
Palmen, zu ansehnlichen jSronen. Doch fehlt ihnen den edle, freundliche Charakter, der
die Palmün,^1 denjenig en der Pflanzen macht; denn' die Stämme', von düsterer, dunkelbrauner
Färbung, „mit schuppiger und, durch. zahlreicheBlattnarben. ungleich vertiefter Oberfläche,
oft ringsum von anwachsenden Luftwurzeln v ergröß ert, sind vielmehr ein Bild alternder,
.versifgender Lebenskraft als. jenes jugendlich-kühnen Wachsthums, das wir an den
PaimeuW im de rn. Auch ist ohne Zweifel diese Bildung des Fanubaumes viel älter auf
unserer; E rde,; als die der Palmen. In den Kohlenflötzen d er, alten wie der neuen Welt fin.
den; wir keine Pflanzengest^o ,häufig und so g ro s s , wie die der Farnbäume. Farnstämme
so, dick wie die unserer höc'hslen Lahbhölzer begegnen uns hier bisweilen .noch im ganzen
Umrisse kenntlich, und die Mächtigteit der Kohlenschichten giebt ein ungeheures Maas, von
, der Ausdehnung jenerFarnwaldungen, die in einerfrüheren Epoche auf unserer Erde soherr- '
sehend gewesen seyn mögen, wie jetzt die von Fichten und Tannen. Damals aber-vermochte
die Erde zwar colossale Gestalten zu erzeugen^ dochfthlte jene M,uu,-cbf„l,;gt . ; ,
Bildungen, welche mich,in späteren Perioden des E rda^ en s hervorlhat. Der Fleiss der
Naturforscher hat bis jetzt kaum hundert verschiedene Formen, welche den Farn angehören,
als Beste einer vorweltlichen Vegetation nachgewiesen; während inan bereits wohl zwei
tausend jetzt. lebende Arten wod Farn kennt. Damals-mögen die gigantischen Thiere der
Urwelt in dichten Farnwäldprn^ejyeidet haben, - Jetzt sind Farnkräuter und Farnbäume in
eme untergeordnete Bolle zunickgetreten; eine andere Pflanzenwelt hat sich über sie erhoben,
und sie dienen gleichsam nur, durch ihr trübes, melancholisches Bild den Glanz der
heiteren Umgebungen zu-erhöhen. Das tropische Anferica hat auch v,on dieser Pflanzenform
einen grossen Beichthum aufcuweisen; nicht nur, dass eine Menge,krautartiger Gattungen den
Jppigen Boden und die Stämme bewohnen, so schlingen, sich auch manche -(Iiygodium) als
windende Gesträuche an andern Bäumen in die Höhe,., und allerlei Baumfam (Chpoophora,
Didymochlaena, Alsophila, Cyathea; siehe Ahophila paleolata, Tab. I. ix.) ragen zwi
sehen dem Uuterholze der Urwälder hervor. Diese letztem, die. Baumfarn, scheinen nicht
sowohl die höchste Temperatur des Aetpiators, als vielmehr ein milderes-Klima, nördlich
und südlich von demselben, zu lieben; denn sie wachsen am häufigsten und höchsten auf
bergigen. Gegenden in der Nähe der Wendekreiset; "Hier stehen sie einzeln zerstreut im
Dickicht, besonders gerne da, wo ein Was'serfall die Luft mit feuchten Dünsten erfüllet
oder am Bande von Bergquellen und Teichen, Sie halten sich frei.von Parasiten, und die
Thiere verschmähen den Aufenthalt auf ihnen: kein Vogel nistet zwischen ihren Kronen,
kein Saugthier lagert im modrigen Grunde, wo sie wurzeln; selbst die Ameisen vermeiden,'
sich auf dem saftlosen Strunke anzubauen und so beurkunden sich die Baumfam", die auch
der Ureinwohner für ein unnützes Geschlecht hält, gleichsam aU selbstsüchtige Fremdlinge
in der Landschaft des tropischen Waldes.-