sten Zuckerplantagen und die grössten Heerden. Die Villas Monparaz, Monforte, Soure, Salva*
terra sind vorzugsweise Indianerbevölkerungen, mit verhältnissmässig weniger,, weissen Einwohnern.
«Diese Indianer sprechen die Lingua geral oder portugiesisch, und sind wahrscheinlich
lauter Tribus des grossen Tupinambastammes. Man unterscheidet folgende: Nengaliybazes,
Mamayanazes, Anajazes, Mapuhas, Goajards, Acroans, Pixipixes. Breves, welches keine Capelle
hat, gehört zum Kirchsprengel von Melgapo, und die zahlreichen Fazendas an demjenigen
Theile der südwestlichen Küste, welche man den Bio Marauahü nennt, gehören nach Oeiras
und Portei. Die einzelnen Höfe am Tagipurü gehören zu Chaves.
Bemerkungen. Die Töpfe (Potes) worin Oel vom Wunderbaum, Copaivaöl und Schildkrö-,
teneierfett versendet werden, enthalten ohngefähr 3o — 4<> Maas. Die Hangmatten (Mat/ueiras)
sind Fabrikat der Indianer, besonders vom R. Yupurä.. Estopa ist die zähe Rinde mehrerer
Arten von Sapucayabäumen, deren man sich zum Kalfatern bedienet. Die Würste (.Mixiras)
werden vom Fleische des Lamantin (Peixe Boy, Manahy) gemacht. Man versendet sie als
Geschenk auch nach Portugal. Planken und Bretter (Taboado) sind von feinem Holze zu
Tischlerarbeiten, besonders von Pdö setim und Moira pinima, welches letztere auch Mahagony-
oder Rosenholz genannt wird. Ueber die Piacaba (Palmenfasem), das Guar and. (vergl. I. S. 3n .)
und das Carajuru oder Cliica-Roth, wird im Verlaufe des Reiseberichtes gesprochen werden.
11 (7.) Von allen grossen Strömen, welche sich auf der Südseite dem Amazonas einverleiben,
ist der Xingü am wenigsten beschifft worden, seine Quellen und südlichen Beiflüsse, jetzt noch
gänzlich unbekannt, sind nur nach unbestimmten Aussagen der Sertanistas in die Karten eingetragen
worden. Folgende Nachrichten über ihn hatte ich Gelegenheit, in Porto de Moz von
farbigen Leuten einzuziehen, die sein unteres Gebiet besucht halten. Von dieser Villa bis «Sou-
zel, der südlichsten Niederlassung, welche in gerader Linie etwa 16 Legoas von Porto de Moz
entfernt liegt, hat der Fluss im Allgemeinen die Breite einer Legoa. Inseln erheben sich hie
und da aus der grünen Fluth, Und gewähren zugleich mit den reinlichen, oft weit ausgedehnten
Sandufern, auf welchen buschigte, freie Gegenden mit Strichen von Urwaldung wechseln
eben so mannichfaltige, als freundliche Ansichten. - Der Himmel ist stets rein und War; häufige
Donnerwetter kühlen die Luft ab , und ausser der Plage der Mosquiten , welche in unzähligen
Schwärmen, manche Gegenden des Flusses belästigen, und einem verhältnissmässig sehr armen
Wildstande in den Waldungen, wodurch die Anwohner auf die ergiebigere Fischerei hingewiesen
werden, ist Alles sehr einladend zu Niederlassungen. Die vom Flusse entfernteren Gegenden
sind ungemein fruchtbar. Masern und Blattern sind die einzigen acuten endemischen
Krankheiten, aber allerdings haben diese in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, wo sich eine
Masernseuche durch den ganzen Estado verbreitete, grosse Verheerungen in der indianischen
Bevölkerung angerichtet. Sphon in der Nähe von Souze1 erhebt sich das Terrain, doch ohne
den Fluss in seinem Laufe zu hemmen. Von dieser ersten Erhebung am Strome ziehen sich
Hügel und Berge gen Westen; und sie sind es wahrsclieinlich, welche die Wasserfalle in dem
fischreichen, dem Xingu parallelen, Rio Jaraucü bilden, und in ihren südlichen Abhängen die
Quellen des Turicury enthalten, eines mässigen Flusses, welcher gen Osten gewendet, zwischen
engen Thälem seine Vereinigung mit dem Hauptstrome suchet. Auch dieser läuft mit
verringerter Breite in einem hügeligen Gebiete, wo Fluren mit Wäldern wechseln, und um
so häufiger werden, je weiter man nach S. vordringt. Oberhalb des Turicury unterbricht jene
allgemeine Absenkung des Landes, wodurch auch in den beiden Nachbarströmen, dem Tocan-
tins und dem Tapajoz, Katarakten gebildet werden , den Strom vollständig und zwingt ihn,
weiter südlich, zu zwei grossen Windungen. Nur bis hieher sind die Anwohner bei Gelegenheit
der Reisen, um Nelkenzimmt zu sammeln, gekommen; aber einige Expeditionen, die mit der
Absicht ausgeführt wurden, Indianer in die untern Ansiedlungen herabzuführen, sind nach
Ueberwindung mehrerer Stromschnellen und Wasserfalle, über die Mündung des R. Guiriry
nach Süden vorgedrungen. Oberhalb der Fälle soll der Strom meistens durch Fluren fliessen
und man vermuthet daselbst Goldformation. Die Indianer im Stromgebiete sind Curiares (Cu->
riveres, Cariberis) , Juruunas, und Taquanhapez (Taconhapez): wenig zahlreiche Stämme, welche
verschiedene Sprachen sprechen, aber durch Vermittlung der Lingua geral aldeirt worden sind.
In dieses Geschäft hatten sich die Kapuziner und Jesuiten getheilt. Ersteren verdankt man die
Gründung von Carazedo, Villarinho do Monte und Porto de Moz (ehemals Matura). Letztere