während letzterer von einer unglaublichen Bevölkerung am Ufer spricht. — Diese Reise ist, besonders
rücksichtlich der ünthaten des Tyrannen, ausführlich beschrieben in einem Ms. der Bibliothek
des Deposito Hidrografico zu Madrid, wo es uns von D. Felipe Bauz a zur Einsicht mitgethcilt worden
war: Libro I — I I I del Marannon del Capitan Diego de Aquilar y de Cordöva. 1578. 4/162 S.
1635. Die beiden Laiènbrüder Domingos de Britto und A ndres de Toledo kommen, nach dem
Tode des Juan de Palacios , der von Quito aus eine Unternehmung zur Entdeckung des Stromes gemacht
hatte » mit sechs Soldaten nach Para. Ueber diese Reise ejistirt eine Schrift in der Bibliothek
des Depos. hidrog. de Madrid: Relacion del primera deseübrimiento del Rio de las Amazonas, hecho
por la Religion de nuestro Padre S. Francisco, por medio de los Religiosos de la Provincia de S. Francisco
de Quito. 16 Seiten ohne Druckort.
1657— 1639. Cap. Mor Pedro Teixeira fü h rt eine portugiesische Flotille den Amazonas und.
den Näpo aufwärts nach P e r u , kommt nach Q u ito , u n d k e h rt von d a , in Begleitung von Cristoval
d’Acuhna un d Andre de Artieda nach Patd zurück. S. Nuevo descubrimiento del gran Rio de las
Amazonas por el Padre Christoval de Acunna. Madrid 1641. 4. 47 Seiten. Uebersetzt von Gomber-
ville, Relation de la Rivière des Amazones. Par. 1682. 4. und sp ä ter in 8., auch wiederholt abgedruckt in
JVoodes Rogers, Voyage autour du monde, trad. de Vanglois. Vol. 3. Amsterd. 1723. , n ebst einer
Carte.— Manoel Rodriguez, Marannon y Amazonas, Historiade lös descubrimientos, Entradas.y Reduciones
de Naciones. Madr. 1684. foi. —Berredo, Annaës do Maranhäo, Lisb. 1749. f ° l- §• 6 6 7—743. Nach
d e r Vermuthung de la Condamine’s rü h r t auch v on d ie ser Reise ein Ms. h e r, welches vom Grafen
Pagan herausgegeben wu rd e : Le Comte de Pagan, Relation de la Rivière des Amazones. Par. 1655.
Es enthält ‘d ie früheste C a rte , die v on dem Amazonenstrome bekannt gemacht worden ist.
(Durch diese Reisen waren die Portugiesen mit den Mündungen aller grossen Flüsse bekannt geworden
, die sich in den Amazonas ergiessen. Genauere Kunde über den Verlauf derselben und über
die Verbindung der so zahlreichen Canäle ward von nun an vorzüglich durch die Expeditionen gewonnen,
welche Indianer bekriegten oder als Sclaven in die portugiesischen Niederlassungen herab-
führten. Einer solchen Expedition gegen die Indianer am See Urubü, nicht weit von der Mündung
des Madeira, im Jahre 1663 erwähnt Berredo, Annaës §. m . 2. ffll. Einige Jahre später, wahrscheinlich
1668. und 1669. ward der Rio Negro von Pedro da Costa Favklla weit aufwärts beschilft,
welcher den Portugiesen als Descubridor des Rio. Negro gilt Dreissig Jahre später (1699.) machte
der Generalgouverneur A ntonio de Albuquerque Coelbo eine Reise auf dem Amazonas (Berredo a'.
a. O. §. 1376,) und liess das Forte an der Barra do Rio Negro aufwerfen. (Sampajo, Diario da Via
gern S. 43.)
1689. 1691. Samuel Fritz , ein böhmischer Jesuit, welcher vierzig Jahre lang dem Missionsgeschäfte
in Maynas obgelegen, und zahlreiche spanische Missionen am Marannon, östlich von Maynas
bis zur Mündung des Japnrd angelegt hatte, reisste jenen Strom hinab. In Para wurde er ein
Jahr lang von dem Gouverneur zurückgehalten ,- endlich aber, auf königlichen Befehl, ihm die Rückreise
nach Quito erlaubt. Dort wurde die von ihm entworfene Carte des Stromes 1707. gestochen.
Dieses schätzbare Document findet sich, zugleich mit einem Auszuge aus seinen' Nachrichten, in den
Lettres édifiantes et curieuses. Par. 1717. S. 212. Vergl. ferner Andre de Barros, Vida do Padre Antonio
Vieira. Lisb. 1746. 4. S. 86. De la Condamine, Journal du Voyage etc. S. 191. Ueber Fritz, Ritter,
de Taè und andere Jesuiten, welche dem Bekehrungsgeschäfte am Amazonas oblagen, siehe.-
Stöcklein, JVeltbote, Th. II. S. 66. V. S. 59. XXIX. S. 61. (Die Jesuiten von Quito hatten vier Missionen
unter den Cambebas am oberen Solimois. Zur Vertreibung aus denselben ward im Jahre
971
1708 —1710, eine portugiesische Expedition von Pard abgeordnet. S. Berredo Ann. §. 1454 — 1461.
Im letzteren Jahre wurden auch die Jesuiten von Pard veranlasst, eine Mission am Javary anzulegen.
Hier begrenzten ’die Portugiesen factisch ihr Gebiet gegen Westen, und man kann daher annehmen,
dass das Jahr 1710 der Zeitpunct sey, in welchem sie eine allgemeine geographische Ansicht von
dem Laufe des Amazonenstromes in . ihrem Lande gewonnen hatten.)
1743. am 4. Juli schiffte sich de la Condamine in Jaen de Bracamoros ein, und erreichte am
19. Sept, die Stadt Pard. Von allen Reisen, welche-auf dem Amazonas ausgeführt wurden, die kürzeste,
hat sie der Wissenschaft die meisten Resultate geliefert. S- Journal du Voyage fait par■ Ordre
du Roi à l'Equateur, par De la Condamine. Par. 1751. 4. S. 187 fil. Relation abrégée <Tun voyage
fait dans 1?Interieur de VAmerique méridionale etc., par De La Condamine. Mit einer Carte des Amazonas.
In den Mem. de VAcad. de Paris 1745. 4. und besonders Maestr. 1778. 8.; deutsch Erfurt 1763. 8.
1749. Godin des Odonajs , ebenfalls ein Mitglied der Expedition zur Gradmessung unter dem
Aequator, re isst von Quito aus dem Amazonenstrom hinab nach Pard und Cayenne. S. hierüber,
und über die unglücklichen Schicksale seiner Gemahlin, welche zwanzig Jahre später ihm nachfolgte:
Lettre de Mr. Godin des Odonais a Mr, de la Condamine, in Cond. Relation etc. Maestr. p. 329-
1749. Eine militärische Expedition geht von Pard, den Amazonas und Madeira aufwärts’, nach
dem Dorfe S. Francisco Xavier do Matto Grosso. Diese Reise war von einem der Theilnehmer, welchem
die wissenschaftlichen Beobachtungen oblagen, beschrieben worden. Erst neuerlich ist sie dem lite-
rärischen Publicum mitgetheilt worden: Navegaçâo feita da Cidade do Gram Para até à Bocca do
Rio da Madeira, pela escolta que por este Rio-subio às Minas do Matto Grosso, por Ordern muy re-
cornmendada de S. M. F. no Anno de 1749, escripta por Jozé Gonsalves da Fonseca, no mesmo Anno.
Abgedruckt in Collecçâo de Noticias para a Historia e Geografia das Naçoês ultramarinas, que vivem
nos Dominios portuguezes, publicada pela Academia Real das Sciencias de Lisboa. Tom. IV . num. 1.
1826. 4. Der eigentlich wissenschaftlichen Bemerkungen findet man hier wenige. Interessant ist vor
Allem die Angabe , der Compassstriclie, unter denen man fuhr.
1753—55- In diesen Jahren machte der Gouverneur des Estado, Mendonça F urtado, welcher
zugleich mit der Grenzbestimmung beauftragt war, jene in der Geschichte des Jesuitenordens so merkwürdige
■ Untersuchungsreise auf dem Amazonas, deren Acten zur Beschuldigung desselben in Lissabon
benützt wurden. — Gleichzeitig befand sich am Amazonas und -in der Villa de Borba am Madeira
ein deutscher Jesuit, Anselm Ecrart, der manche Nachrichten über jene Gegenden, als Zusätze
zu Pedro Cudena’s Beschreibung der Länder von Brasilien (in Lessings Beiträgen, Band 6.) mittheilte,
(in v. Murr, Reisen einiger Missionarien der Gesellschaft Jesu in America. Nüfrib. 1785. 8- S. 451 — 614-)
Eckart nennt -zwei andere Jesuiten, welche sich mit der Geographie des Amazonas beschäftigten:
Joh. Nkp. Szlvha und Ign. Szentmartonti. Ihre Carten sind* mir eben so wenig bekannt geworden,
als die. des Pater Job. Mangin von Borja, deren in Thompson’* Alcedo II. S. 453. Erwähnung geschieht.
— Bis zum Jahre 1768 gehen auch die Nachrichten des Missionärs Veigl, der den oberen
Marannon und mehrere seiner Confluenten, z. B. den Pastaza, bereisst hat. S. Nachrichten über die
Landschaft Maynas bis zuin Jahre 1768 von Fr. Xav. Veigl, vormaligem Missionär der Gesellschaft
Jesu in dieser Provinz, in v. Murrs oben angeführtem Werke. (Denselben ist eine sehr unvollkommene
Carte des Marannon, so weit er durch das spanische Gebiet läuft, durch Peter Parcar 1780., bei-
gogeben.) Aehnlich ist die Carte des Fr. Anuch von Arequipa 1769. MS.
; 1774-— 75. Der Ouvidor von Rio Negro Fbancisgo Xavier Rirkiro de Sampaio machte-in diesen
Jahren eine Visitationsreiso durch seine Provinz. Seine Beschreibung derselben ward, erst spät durch