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 mdet..  Zu  gleichem  Z»ecke  bedienen  sich  übrigens  erfehme  Füansee  des  getrockneten  und  
 ten  rothen  Löcherpilses  Umpi  (Betons  .nnguiiieu.,  Ban) 
 ■   InmAurscn,  S a a u aM » .  Hm.  be!  Forschungen  über  einen  früher 
 gebildeteren  Zustend  des  südemericenischen  Festlandes  aut  die  Berücksichtigung  non Documenten,  
 deren  hohes  Alter'sieh  kaum  abläugnen  lässt ;  und  es w rd e   unendlich  reisender  seyn,  sn  den Seulp. 
 ren  von  Cupali  und  Arara-Coara  Zeugen  eines  Götterdienstes  und  einer  entwickelten Mythologie,  
 J s   kdiellcb  die üeberblelbsel  eus  einer'der  Gegenwert  in  Bohheit  und  kindischer Einfalt  gleiche»  
 Zeitperiode  erblicken  su  dürfen.  Allein,  schon  der  erste  Anblick  dieser  grotesken  F.guren  sveist  
 Jede  höhere symbolische  Bedeutung  to n   ihnen, ab;  und  ich  bin  vollkommen  überaeugt,  dass  sie  von  
 Indianern  herrühren ,  die  an Sinnesart  und Bildung -mit  ihren  gegenwärtigen,  v.elle.cht  spaten,  Sich-  
 komme«  gäosljch  übereinstimmten.  Sie sind  ein trauriger Beweis  von  der  starren Versunkenhe.t  d.eses  
 Geschlechts  in  diü,  seit  Jahrtausenden  bei  ihnen  waltende,  Anschauungs-  und  Vorstellungswe.se.  
 Unter  den  Indianern  am  Tupuri H   Sage  allgemein,  dass  dieser  Strem  vor  Zeiten  viel.mehr  sey  
 bevölkert  gewesen,  d s ^ e ts t,  und  dass  die  grössten Kiedea.ssung.n  sich  gerade  » d e r  Hebe  der  
 Haurakten  befunden  haben.  Die  zahlreichen  Gchägc  von  baumartigen  Grasern,  aus  denen,  wie  erwähnt  
 lebendige  Hecfiä  zur Vcrtheidigung  der. Ortschaften  angelegt  wurden,  gerade  in  diesen  Ge.  
 genden  scheinen  jene  Sage  zu  bestätigen.  Wer  die  Gewohnheit'der  Indianer  bis  auf  diese  Tage  
 kennt  ie  nach  den  verschiedenen  Jahrsseiten  bald  in  den  früclitereichon Wald,  bald  an  die  Strome  
 zu  ziehen,  wird .die  Annahme  natürlich finden,  dass  zur  Zeit  der  niedrigen Wasserstände,  wo  dm  
 Fische  sich  am  zahlreichsten  in  der Nähe  der  Fälle  aufhalten,  diese  am  meisten  bgsucht  waren.  In  
 dieser Periode  mögen  sich  Die, welche  nicht  eben  dem  Fischfänge  »achhinge»,  auf  den weithin  ent-  
 Wüssten  Steinbänken  des  Ufers  mit  mlckcn  Sculpturcn  spielend  ergötzt  haben.  -Die  Bilder  an  dem  
 Felsen  von  Arara- Courn,  welchen'meine  Indianer  scheue  Ehrfurcht  erwiesen,  waren  vermöge  ihrer  
 Stelle,  an  einem  hervorragenden  senkrechten  Felsen,  so  wie  durch  die Heike  von  Strahlen  um  das  
 .  L p .   'eher  geeignet,  eine  Hinweisung  auf  einen Cultus  zu  geben;  allein  eher  .1.  S.n.enb.ld.r  
 •aen  sie  nur  Höpfe  von  Indianern mit  der  Federkrone  darstellen.  Bei  einer  weiblichen  Figur  auf  
 den  Steinplatten  fand  ich  eine  schl-.ngenfdrmige  Linie  guer  über  den  Leib.  Sollte  diess,  ggggg  
 L d   an  die  Frau mit  der  ^chlange  erinnern,  oder  blos  Zufall  sey»?  -   Ich  darf »ich.  unterlassen  
 |   h;er  zu  erwähne»,  dass  inan  mir nicht  selten  in-Bio  Begro. von  einer  Sage  gesprochen,  gemäss  welcher  
 die Untcrthancn  der  Incas  nach  Zerstörung  ihres  Reiches  sich  vor  den  Spaniern  gen  .  ge  u  
 „ t   und in   den "unbewohnten Wäldern  zwischen  dem Tupürd  und  Icä  niedergelassen  hauen.  Der  
 Zug  a.s Mtuco-Iuct,  Arsuttaze.’.  Hachtolgcrs,  in  die  Gebirge  und Waldungen-ostwarts  mag  zu  die-  
 .er  Sage Anlass  gegeben  haben.  Es  waren  jedoch  niemals  Indianer,  welche  mit mir  von  dieser  angeblichen  
 Wanderung  sprachen,  sondern  solche  Personen, „die  ein  literarisches  Interesse  an  die  
 iebriften M H  und  Bnnn.no’s  geführt  hatte,  in  welche»  einer  solchen Wanderung  ohne  weiter,  
 historische tfachweisung  erwähnt wird.  (Vergl. AcunnaCap.  51,  den Berede benutzte.)  Be, dem Mangel  
 gegenseitigen literarischen Verkehrs und daraus hervorgehender Kritik in Brasilien ist es nicht befremdend,  
 wenn  die Wenigen, welche  sich historischen Studien  hingegebe» h»ben,-ganz gleiche und namentlich  die  
 von Acmsnz  verbreiteten Ansichten  und Vorurtheile  wieder  aufhebmen. — Auffallend  bleibt  endlich  die  
 grosse Ausdehnung,  in welchen  diese  rohen  Sculpturen  in  verschiedenen  Orteh  Südamerika’»  gefun.  
 de»  werden.  Die  östlichsten  derselben  hat H.coz, Homsu.nu  aus  Hildesheim  {i.  J.  1150.)  an  dem  
 Hupnnuri  gesehen  (von  Humboldt  Heise  4.  516.)  Sie  sind  von  denen,  welche  ich  am  Tupura  be-  
 merkte,  fünfzehn  Längengrade  entfernt;  und  innerhalb  dieses  wei.läuftige«  Raum.»  bat  sie  Herr  von  
 Humboldt  an  mehreren  Orten  der  Gujana%  wahrgenommen.  —  Welche  Deutung  man  auc  1  
 Resten  eines  unbekannten  Alterthumes  geben mag;  immer werden sie  als Zeugmss  eines  g eic  artigen 
 t  Bildungszustandes  von  Völkern, welche  hier  ehemals  in  so  grosser Ausdehnung  wohnten,  von  Interesse  
 seyn. 
 (8.)  Rio  Ynpurd.  Dm  Vegetation  im Gebiete  dieses  Stromes,  so  weit  ich  sie  beobachtet  habe,  
 behält  im  Allgemeinen  denselben  physiognomischen  Charakter  bei,  welcher  der Waldung  längs  der  
 Ufer  des  Amazonas  zukömmt.  Diess  gilt  ganz  vorzüglich  von  dem  untersten  Theile  der  Landschaft,  
 in  welcher  der  Fluss  von  N.  nach  S.  strömt;  denn ’hier  besteht  die Waldung  aus  denselben  Formen,  
 welche  längs  des Hauptstromes  selbst  wachsen.  Weiter  gen W.  mischen  sich  allmälig andere Gewächse  
 darunter,  ohne  jedoch  die  Physiognomie  im  Ganzen  zu  verändern.  Kur  auf  der  Höhe  des  Felsens  
 von  Arara-Coara  zeigt  sich  eine Umbildung  aus  dem  hohen,  verworrenen,  gleichsam  unfreundlichen  
 und  unordentlichen  Urwalde,  der  die.Ufer des  grössten  der  Ströme  beschattet,  in  die  heiteren,  zarteren  
 und  minder  gewaltigen  Formen  der  Flurvegetation.  Der Wald  selbst  wird,  bei  Hochwasser,  in  
 der  Nähe  der Ufer  ebenso  wie  der  des  Amazonas  und  Solimodsf überschwemmt,  und  die Arten  der  
 Bäume,  sowie  ihre  Astvertheilung  und  Rindenbildung,  unterscheiden  den  Uferwald  (Caâ ygapö)  von  
 dem  des  höher  liegenden  Festlandes  (Caâ-été).  Während  des  niedrigen  Wasserstandes  sieht  man  
 zahlreiche  Halme  von  Gräsern  (Panicum -  uud  Paspahu - Arten)  hervortreiben,  welche  durch  das  
 Hochwasser  wieder  bedeckt  werden.  Palmen,  und  namentlich  die  stacheligen Arten von  Astrocaryum  
 und  Bactris,  deren Blätter  vorzugsweise  den Flachs  der  Indianer  liefern,  grosse  Musaceen  (dieHelico-  
 niae,  Urania  amazonica),  Hecken  von  Baumgräsern,  von Maranten,  und  andere  in  den  schönsten  
 Blumen  prangende  Würzschilfe  (Scitamineae) ,  dazwischen  die  Ambaüva,  mit  weissen  Stämmen  und  
 grosslappigen  Blättern,  sind  die  Formen,  welche  dem  Schiffenden  am  häufigsten. zwischen  der  ausserordentlichen  
 Mannichfaltigkeit  des  Baumschlags  begegnen,  der  sich  dicht  und  hoch  über  den Fluss  
 hereinwölbt.  Die  Pflanzenfamilien,  die hier  am meisten  repräsentirt  werden,  sind Rubiaceen  (Gattungen: 
   Tetramerium,  CofTea,  Isertia,  Cephaëlis,  Psychotria,  Genipa,  und  das  Pdo  mulato,  Exostema  
 lcptophloeum M.,  ein  oft  100  Fiiss  hoher  Baum,  dessen  Holz,  von  grosser  Festigkeit  und  schönem  
 Gefüge,  häufig  zu  Geräthe  und  Zimmerung verwendet wird,  Sapoteen  (Labatia,  Achras)  Apocy-  
 neen  (Echites, Forsteronia, Tabemaemontana), Malpighiaceen  (Banisteria, Triopteris),  Urticaceen (Ficus,  
 Boehmeria),  Euphorbiaceen  (Phyllanthus,  Hura,  Croton),  Pflanzen  mit  dicken,  gummösen  Säften  
 (Vismia,  Clusia,  Calophyllum)  und  die  verwandten  Ruyshia,  Ascium,  Marcgravia,  Laurineen  (Lauru 
 s ,  Ocotea,  Persea,  Cryptocarya)  und Myrtaceen  (Myrtus,  Gustavia,  Calyptranthes).  Unter  den Hül-  
 senfrüchtern  erscheinen  colossale  Angelimbäume  (AndiraJ,  fliederlaubige  Acacien  und  noch  . häufiger  
 Ingae.  Fast gänzlich fehlen  die Malvenbluiiien,  statt  deren  dickstämmige Bombaxbäüme  auftreten.  Einzelne  
 Formen,  die  hier  Vorkommen,  sindLicania,  Hirtella,  Prockia,  Bixa,  Anthodus,  Heisteria,  
 Hippocrates,  Menispermum,  Guatteria,  Anona  u.  s.  f.  Die  Glieder  dieser  Waldung  verschwinden  
 allmälig,  nachdem  der Strom  oberhalb  Maripi  von Westen  nach  Süden  umlenkt,  und  noch  mehr  
 oberhalb  der Mündung  des  Puréos  und  bis  zu  den  Fällen  von  Cupati.  Nun  verlieren  sich mehr  und  
 mehr  dié  Formen  des  Tgapówaldes,  und  die  des  Waldes  des  Festlandes  treten  unmittelbar  an  das,  
 nur wenig  über  den Fluss  erhobene,  Ufer  heraus,  welches  übrigens  häufig mit  den  graugrünen  Gebüschen  
 der Lorbeerbäume  und  dem weidenartigen  Laube  einiger Myrten  eingefasst  ist.  Der Wald wird  
 niedriger,  im  Baumschlag  gleichförmiger,  glänzender,  und  besonders  reich  an Schmarotzergewächsen.  
 Prachtvolle  Orchideenblumcn,  stachelige  Ananasstauden,  groteske  Arongewächse  fCaladium,  Arum,  
 Dracontium  ,  Cyclanthus,  Carludovica)  bald  an  Bäumen  oder  Felsen  klimmend,  bald  ihre  grossen  
 Blätter  über Brüche  ausbreitend,  sehr  viele  kleine  Rohrpalmcn,  baumartige  Gräser;  schönblumige  
 Gesneriaceen  (wie  Drymonia  calcarata,  Mart.  N.  G.  t.  224. ,   Episcia  decumbens  und  reptans,  t.  216.  
 217.,  Hypooyrta  aggregata,  t.  221.,  Alloplectus  circinatus  t.  223.),  die  Brownea  mit  ihren  grossen  
 Scharlachblumen,  Arten  von  Swartzia,  Schnella,  Corynostylis Hybanthus  (N.  G.  t.  17.),  Tachia  guja- 
 III.  Theil.  ;  163