den Mündungen des. Japurd und die des Rio Negro gedeckt sind. Von spanischer Seite ward
vorgescHagen^ zuerst zu bestimmen, welcher von den auf der Nordseite in den Japurd fallenden
Flüssen* die'‘Schiffahrt dèr Portugiesen stromaufwärts begrenze, indem er zugleich die Niederlassungen
derselben decke. Da man sich auf den Grund einer von dem portugiesischen Commis-
sär vorgelegten, ein Jahr früher aufgenommenen Karte vom Japurd über die Wahl jenes Flusses
nicht vereinigen konnte, so entschloss sich der spanische Commissär den Japura selbst zu
bereisen und zu-', recognoscireni Nach einer Schiffahrt von etwa einem Monate gelangte er an
die Mündung des Rio Apapuris,’ wenig unterhalb des Falles von.Cupati im Japura. Dieser Fluss
schien allen Anforderungen des Tractats zu entsprechen, und ward daher von dem spanischen
Commissär als Grenzlinie vorgeschlagén, von dem portugiesischen jedoch nicht angenommen,
welcher behauptete, dass ein unterhalb des grossen Falls von Ubid (Arara-Coara) von Norden
her in den Japurd mündender Fluss diesen Zwecken besser entspräche. Demgemäss ward eine
gemeinschaftlichè Expedition in den Japura oberhalb der Katarakten von Cupati angeordnet, welche,
nach dem Verluste zweier Fahrzeuge bei diesen Fällen, bis zu dem grossen Falle (Salto
Grande) vordrang, und da dieser nicht besiegt werden konnte, in den Rio dos Enganos oder
Comiary einfuhr, welchen die portugiesischen Commissarien als den geeigneten Grenzfluss angegeben
hatten. Zugleich mit diesem wurden die Nebenflüsse desselben, die Bios Messay, Cun-
hary, Yabiua und andere, welche sich auf der Nordseite mit dem Comiary vereinigen, recognos-
cirt, wobei mehrere gefährliche Wasserfälle überwunden werden mussten. Darauf reiste die Expedition
wieder den Japurd abwärts, und zwar mit bedeutender Abnahme der Individuen, durch
verheerende Krankheiten, welche die Ursache waren, dass man sich begnügen musste, nur einen
Theil des Rio Apapuris zu recognosciren, und sich, nachdem man über mehrere Wasserfälle
desselben gesetzt hatte, nach dem Hauptquartier von Teffé zurückzubegeben. Von spanischer
Seite ward nun darauf angetragen, den Theil des Grenzvertrags zu verificiren, welcher die Deckung
derjenigen Communication zwischen dem Rio Japurd und dem Rio Negro bezweckt, die
den Portugiesen bereits im Jahre 1750 bekannt gewesen. Es ist diess der Canal und die kleine
Landenge (Portage) von Poapod. Da aber der spanische Commissär über dieselbe keine officiel-
len Aufschlüsse durch die Portugiesen erhielt, und ihm die Recognition des Rio Negro selbst verwehrt
ward, so entschloss er sich endlich, nach einem zwölfjährigen Zusammenseyn mit der
portugiesischen Commission, grossentheils unverrichteter Sachen, wieder in sein Gouvernement
nach Mainas, zurückzukehren.“ Dieses sind die letzten Versuche gewesen, die Grenzen der portugiesischen
und spanischen Besitzungen in diesen Gegenden auszumitteln; es ergiebt sich hieraus,
was auch auf der portugiesischen Karte v.J. 1797 bemerkt wird, dass der grösste Theil der
Greznen in N. u. W . noch unbestimmt sey. Bei dem Mangel an Bevölkerung in diesen Gegenden,
und bei den Schwierigkeiten der Communication, wegen vieler und grosser Wasserfälle in
den meisten der Grenzflüsse bedarf es auch gewissermaassen keiner diplomatischen Bestimmung:
die Brasilianer schiffen die Ströme aufwärts bis zu den letzten unbesiegbaren Fällen, um Sal-
saparilha und Cacao in den dortigen Wäldern zu sammeln, und die Spanier haben keine Veranlassung,
bis zu jenen Fällen vorzudringen, weil die Fluren und die Wälder ihnen diesseits derselben
keine so einladenden Naturproducte darbieten.
.. 4*. Mappa das Bocas do Rio dó Para, levantado trigonometricamente no anno de 1808.
Diese ist die letzte von den Portugiesen gemachte Aufnahme der Mündungen des Rio Pard; ihre
Mittheilung verdanken wir so wie die der folgenden:
5. Mappa da ffiia de Marajo ou de Joanes, — S. E. dem Hm. Conde de Villa F lor.
6. Für die Construction des Rio das Amazonas und des Rio Japurd wurden überdiess mehrere
Parzellen von Situationszeichnungen der Reisenden benützt.
7. Mappa da Provincia do Maranhao, mitgetheilt durch Luiz de Oliveira Figueired.d e
A lmeida. Nur sehr wenige astronomische Bestimmungen scheinen bei der Bearbeitung.dieser
Karte gedient zu haben, und das Flussgerippe ist unnatürlich verzogen. Der Werth dieses Materials
beruht daher vorzüglich in dem Reichthume an topographischen Abgaben. Für die Construction
des Bio Mearim ward noch eine Handzeichnung benützt, welche den Verlauf desselben
von der Villa Monpdo bis an’s Meer darstellt; sowie für die Mündungen des Rio Parüahyba
eine andere Privataufhahme. .Mit Ausnahme einiger Puncte auf der Insel Maranhdo und an der Küste
scheinen bis jetzt keine astronomischen Bestimmungen in der Provinz dieses Namens vorgenommen
worden zu seyn, und die Gestalt des Landes ist, .wegen ausgedehnter, von wilden Indianerstämmen
bewohnter Wälder, die nur mit grosser Gefahr auf 'den; zahlreichen Flüssen durchschifft
werden können, so gut wie unbekannt. .‘ Die Flüsse Pamahyba, Itapicuru und Mearim
dürften wohl im Allgemeinen die. in der Karte verzeichneten Richtungen, haben, doch ist es
wahrscheinlich, dass die mitCamposvegetationbedeckte Strecke zwischen den beiden ersteren, welche
man gewöhnlich den Sertao von Pastös Bons nennt, eine .grössere Ausdehnung von S. nach
N. habe. Der obere Theil des Pamahybastroms ist wahrscheinlich auf unserer Karte zu weit
gegen S. verlängert. Alle Nachrichten über diesen Theil des Landes sind aber sehr spärlich und
unbestimmt. Hierher gehört unter andern folgende Stelle in einer Abhandlung: Roteiro do Maranhao
a Goyaz pella Capitania do Piauhy, im Joraal Patriota, Maio 1814- S. 14. „Personen,
welche im Verfolge von Goldminen aus der Capitanie von Goyaz den Tocantins herabkamen,
und, von ihm nach Osten sich abwendend, den Rio Mearim trafen, auf welchem sie nach Ma-
ranhao gelangten, und Andere, welche von dem Pamahyba und den Quellen des Itapicuru aus
in das Kirchspiel von Pastös Bons eindrangen, um die Wilden vom Stamme der Timbiras zu
verfolgen, versichern, dass in dieser Gegend die beiden Ströme Tocantins und Pamahyba einander
genähert fliessen, dass die Wildniss zwischen beiden in fünfzehn Tagen passirt werden kann,
und dass dieser Landstrich nicht nur jeder Cultur fähig, sondern vorzüglich für die Viehzucht
sehr geeignet sey, indem er ein weithin offenes Wiesenland sey, durchschnitten von vielen und
wasserreichen Bächen, welche sich in die ostwärts gegen den Ocean hin fallenden Flüsse vereinigen.“
Die Reiseroute, welche durch dieses Gebiet über die Freguezia de S. Bento de Pastös
Bons bis nach der Fazenda Mirador (vergl. S. 576.) des Tenente E lias am Rio Manoel Alves
Grande eingetragen worden, befindet sich auf unserer handschriftlichen Karte von Maranhao, und
ist der Weg jenes unternehmenden Fazendeiro, dem das Verdienst bleibt, in diesem ausgedehnten
Sertao zuerst eine Verbindung zwischen dem Tocantins und der Küste hergestellt zu haben.
8- Carta geografica da Capitania de S. Joze do Piauhy-,' levantada em 1761 por Henri que
Antonio G sluzzi, corregida e accrecentada no anno 1809 por Joze P edro Cezar de M enezes,
por Ordern do Govemandor, o Ulmo Snr. Carlos Cezar B urlamaqui. Ms .-
9. Mappa topografico de Parte da Capitania de Para, da Capitania do Maranhao e da do
Piauhy, levantado e offereddo ao 111m. e Exmo Snr. Marq. d’AGuiAR, pelo Capitao M athias Joze
da Silva P ereira, Architecto civil. 0 eiras. 1816. Ms.