sie am Strande, oder schwammen in den ruhigen Buchten umher.
Wir wagten daher nur im seichten Wasser zu baden , wo wir einen
Kreis von Indianern um uns schliessen Hessen. Unter diesen gab es
Einige, denen der Kampf mit einem Jacare nur ein Spiel schien. Sie
stürzten sich mit einem Prügel in der einen, mit einem langen Messer
in der andern Hand in die ruhigen Buchten des Stromes, schwammen dem
Ungeheuer entgegen, tauchten Vor ihm unter, und schlitzten ihm mit
dem Messer den Bauch auf. Da wir diese, das erste Mal ohne unser
Wissen verrichtete, Heldenthat mit einer Flasche Branntwein belohnt
hatten, bedurfte es unseres ausdrücklichen Verbotes, sie nicht zu wiederholen.
Die Insel, worauf wir die Nacht zugebracht hatten, erhält, wie
alle benachbarten, ihren Namen von dem Canale {Furo) Cuchiuuara,
der acht Legoas westlich vom Puruz diesen Strom mit dem Solimoes
verbindet, und noch weiter westlich mit zwei ähnlichen Wasserarmen,
Cojuuanä und A rü oder Ärü -paranä, zusammenhängt. Die westlichste
dieser Verbindungen mit dem Solimoes ist von der östlichsten der von
P a ra ta ry , wenigstens zwanzig Legoas entfernt. Man darf ihre Entstehung
nicht blos dem Puruz zuschreiben; sie sind im strengeren Sinne
keine Deltas des Beistromes {Deltas cTaffluent) , sondern zu ihrer Bildung
tragen selbstständige Flüsse, wie der Paratary und der Arü
oder auch der Hauptstrom „selbst bei, welcher während hoher Wasserstände
durch diese Canäle gegen den Puruz hinströmt. Wenn auch
aus dieser seltsamen Vertheilung und Verbindung der Gewässer folgt,
dass die Flächen, auf welchen sie sich bewegen, fast in einer Ebene
liegen müssen, erscheint doch auch andererseits die Erhebung zu wellenförmigem
Terrain zwischen diesen Rinnsalen hoth wendig (denn sonst
würden sich die Wasser an solchen Orten der Einmündung vielmehr
in seichte Seen verbreiten müssen), und hiedurch ist eine Ursache zu
den heftigen Strömungen gegeben, denen man bald am Ufer des Festlandes
{ F b y r e te ), bald zwischen den Inseln in den Canälen {Paranä-
mirirri) begegnet. Eine solche Strömung herrscht westlich von Anury%
an der Nordseite, in der Bucht*von Arauna~Coara^ wesshalb wir .längs
des gegenüberliegenden Ufers aufwärts fuhren, bis wir am Abende des
folgenden Tages auf der zweiten Schildkröteninsel, der P r a y a das
Onpas, landeten. Hier trafen wir gegen drittehalbhundert Menschen
mit der Fettbereitung beschäftigt, und in einigen Buden mancherlei
Bedürfnisse zum Kaufe- ausgelegt. Die P ra ya s de Manteiga (tupi:
Qaiba- F b y - c u i) bieten den zerstreut lebenden Ansiedlern , alle Vprtheile
eines Jahrmarktes. Auch kamen in früherer Zeit, besonders auf die,
ehemals ungemein reiche, Praya do Juruparf, Handelsleute aus Para,
deren Stelle nun die Krämer aus der Barra do Piio T^egyo einnehmen.
Das Gemische von Menschen aller Farben war hier noch grösser, als
auf der Praya de Goajaratuva; die Betriebsamkeit wurde durch Gegenwart
eines Stabsoffiziers aus der Barra, der . vom Gouverneur^ zym
Capitäo da P ra y a ernannt worden w a r, erhöht, und das Ganze stellte
ein so interessantes Schauspiel dar, dass ich versuchte, es tdurch eine
Skizze zu fixiren. (S. die Abbildung im Atlas.) Unter den Indianern
waren mehrere von der Horde der P u rü -P ü rü s , welche ihre Dienste
als Handlanger während der Zeit der Eicrlese gegen eine Axt oder
einige Ellen Baumwollenzeuges anboten. Zwei derselben waren mit
einer eigenthümlichen Hautkrankheit behaftet, die bei ihnen erblich seyn
soll, und von den übrigen Indianern als das Stammabzeichen derselben
betrachtet wird. Der ganze Körper erschien mit Unregelmässigen',
meist rundlichen, isolirten oder zusammengeflossenen schwärzlichen Flecken
von verschiedener Grösse übersät (S. die Abbildung des Purü-
Purü im Atlas) 5 ein eckelhafter Anblick. Diese Flecken gaben sich
dem Gefühle als leichte Verhärtungen der Haut zu erkennen, und zeigten
keine flechtenartige Absonderung, wenn schon die Fläche dggselben
ungleich und trockner war, als die übrige Haut. Der Umkreis derselben
war nicht selten blasser, als die gesunde Haut’, sogar fast weiss;
aber durch. Erhitzung nahm er eine dunklere Farbe an, so-dass es
schien, als sey die weisse Färbung der erste Grad des Erkrankens.
Beide Individuen erschienen, bei starker Constitution und einer Neigung
zum Fettwerden, ohne weitere Anomalie 5 aber eine genauere Untersü