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 eingewanderte  Colonisten  eo  ipso  dazu.  So  oft  der König  sich  
 auf  Reisen  begiebt,  wird  eine  bestimmte  Zahl  der  Tahan  zur  
 Bewachung  des Palastes  ausgehoben.  Raxaburut sind die königlichen  
 Trabanten,  Sabburut Xai-Sing  die Gläubigen  beiderlei Geschlechts, 
   wogegen  Burut*)  den  Mann  bezeichnet  und  burut-  
 salüng  in  der  Grammatik  das  Masculinum.  (Purisso.) 
 Solche,  die  in  Gesellschaft  Frohndienste  leisten,  wie  die  
 Soldaten  in  der  Armee,  die  Bemannung  der  Schilfe  u.  s.  w.,  
 werden  im  Allgemeinen  aufgezeichnet  als  Phu-mi-xtia  (Leute  
 von  Namen).  Unter  jedem  Chao-Phaya  sind  10,000  Mann  ein-  
 rollirt,  die  ihm  der  König  in  verschiedenen  Dörfern  anweist.  
 Am  Reichlichsten  bedacht  ist  der Kalahom,  der,  als  auf  10,000  
 Aecker geschätzt, für seine Arbeiten und Einnahmen  immer 10,000  
 Untergebene  zugetheilt  erhält  und  für  diese  Zahl  dem  Könige  
 verantwortlich  bleibt.  Sollte  sich  die. Menge  seiner  Vasallen  
 darüber  hinaus  vermehren,  so  würde  von  Rechtswegen  das  
 Zuviel  an  den  König  fallen. 
 Das  Buch  der  Einregistrirungen  für  d ie , Arbeitspflichtigen  
 liegt  in  der  Kanzlei  des  Khun-Mün,  wo  auch  die  vom  Brandmarken  
 befreienden Documente (tu a) ausgestellt  werden.  .Durch  
 Nachschlageu  in  den  Staatsregistern  können  die  Siamesen  ihre  
 Herkunft  nachweissen,  und  es  würde  eine  grosse  Beleidigung  
 sein,  von  Jemandem  zu  sagen,  dass  er  keinen  Stammbaum  
 (Sakun)  habe. 
 Das  Brandmarken  der  zu  öffentlichen  Arbeiten  Ausgehobenen  
 heisst  Sak-Kho-müa.  Solche,  die  durch  Kränklichkeit  unfähig  
 sind,  heissen  Sak-Phikan,  und  wenn  durch  hohes  Alter  
 befreit,  Sak-Xara.  Mit  Sak  ,(Sakkh)  verknüpfen  sich  von  dem  
 Könige  verliehene  Ehren,  und  mit  Jot  (oder  Spitze)  verbunden,  
 bezeichnet  das  Wort  eine  hohe  Rangstufe.  Auch  Sak-di  begreift  
 Ehren  und  Rang.  Sak-Sitthi  oder  Sit  meint Begabung mit 
 *)  Die  Kirgisen  werden  von  den  Kalmücken  Tzan-san  oder  Alatau-Burut  genannt, 
   und  mit  Pulute  (Burut)  hezeiehuen  die  Chinesen  die  unter  ihren  Schutz  
 geflüchteten  Stämme  der  Tjan-san.  Im  Friesischen  meint  Bur  einen  Nachbar  
 unter  den  Bauern).  Durch  Bör  zeugt  Bure  die  Asen. 
 übernatürlicher Kraft,  (durch Geisterwesen  oder [bei  den Lappen]  
 durch  Siten,  wie  in  der  Seid  genannten Zauberkunst  der  Nordländer). 
   Unter  Führung  des  Siddhasena  bilden  die  zauberkundigen  
 Luftgeister  der  Siddha  das  Gefolge  des  Kartikeja’s,  
 und Buddha selbst  hiess  bis  zu  seiner Transfiguration Siddhartha  
 oder  Artha-Siddha. 
 Die  Einrollirung  geschieht  jährlich  im  Monat  April,  und  
 jeder  16jährige  Siamese  erhält  dann,  wenn  keine  besonderen  
 Gründe  zur  Exemtion  vorliegen,  seine  Tättowirung  mit  Lek-.  
 Phray-Hluang; den Steinmetzen wird zugefügt: Lek-Phray-Hluang  
 Xang-Salak  (das  königliche  Dienstvolk  der  Arbeiter  in  Stein),  
 den  Zimmerleuten  Lek-Phray-Hluang Xang-Mai  (das  königliche  
 Dienstvolk  der  Arbeiter  in  Holz)  und  so  den  Anderen.  Wer  
 es  wünscht  und  das  Vermögen  besitzt,  kann  sich  einen  Freibrief  
 (Nongsü  Khum  Sak)  erkaufen,  der  ihm  die  Marke  erspart, 
   und  zahlt  dafür  im Alter von  16  Jahren  8 Tikal  (20 Engl.  
 Sh.),  bei  20  Jahren  12  Tikal  u.>s.  w.  Das  Tättowiren  der  
 verschiedenen  Klassen  iPhuek)  geschieht  mit  einer  in  Tinte  getauchten  
 Nadelspitze  und  die  Punkte  werden  dann  durchnäht.  
 Der  das  Einätzen  überwachende  Beamte  führt  den  Titel Phuek-  
 Chab-Sak  (der  Häscher  des  zu  brandmarkenden  Volkes),  die  
 nach  dem  Brandmarken  für  Verrichtungen  ausser  dem  Hause  
 verwendeten Lek-That  heissen  Lek-Asa.  Ein Sklave,  der Meister  
 anderer Sklaven ist,  wird Lek-Thanai  genannt.  Für  alle Milizen  
 gilt  die  in  Indien  gewöhnliche  Eintheilung  rechter  und  linker  
 Seite.  Als  Uthong,  der  erste  König  Ayuthias,  aus  Laos  ein-  
 wanderte,  soll  auch  unter  den Siamesen der Gebrauch  des Tätto-  
 wirens *)  geherrscht  haben,  und  in  den Gesetzbüchern wird  noch  
 jetzt  der  Preis  des Wehrgeldes  für  ein mit  Streifen  von  Lanzen  
 und  Schwertern  tättowirtes  Mitglied  unter  den  Phrai-Luang  
 der  Krom  am  Höchsten  angesetzt.  Die  Preisverhältnisse  des  
 Wehrgeldes  sind  im  Phrohma-Sak  regulirt. 
 Die  Soldaten  versehen  für  15  Tage  den  königlichen Dienst 
 *)  Von  den  Frauen  der  Esquimaux  (Innuit)  bemerkt  H a ll:  The  tattooing  is  
 done  from  principle,  the  theory  being,  that  the  lines  thus  made  will  be  regarded  
 in  the  n ex t  world  a  sign  of  goodness.