
 
		und  indem  er  seine  Brust  rieb,  rief  er  Narai  (Narayana)  in  
 Existenz. 
 Den  localen  Verhältnissen  Bangkoks  gemäss  unternehmen  
 die Mönche  ihren  täglichen Bettelgang  hauptsächlich  zu Wasser,  
 und  sieht  man  des' Morgens  früh  lange  Reihen  von  Gondeln,  in  
 denen  die  heiligen  Persönlichkeiten  durch  ihre Schüler von Haus  
 zu  Haus  gerudert  werden.  Die  weniger  Begünstigten  müssen  
 sich  seihst  forthelfen,  und  haben  dann  ihren  Almosentopf vorn  
 im  Boote  stehen,  um  darin  die  Gaben  zu  empfangen.  Die  beliebten  
 Prediger  oder  Aebte  brauchen  nicht  weit  zu  gehen,  da  
 es  ihre  Verehrer  nie  ermangeln  lassen  und  sich  nur  um  die  
 Ehre  streiten,  ihnen  ein  delicates  Frühstück  in’s  Haus  schicken  
 zu  dürfen.  Solche,  die  für  ein  Anliegen  sich  dorthin  begeben,  
 sind  darauf  bedacht,  eine  Auswahl  der  feinsten  Leckerbissen  
 mitzubringen,  so  dass,  durch  diese  gute  Pflege  die  Heiligsten  
 auch  gewöhnlich  die  Fettesten  sind.  Bei  verschiedenen  Cere-  
 monien  des  gewöhnlichen  Lebens  ist  es  Sitte,  die  bekannten  
 Priester  eines  Klosters  zu  sich  einzuladen,  die  dann  am  Ende  
 des  ihnen  Vorgesetzten  Gastmahls  einige  Choräle  abzusingen  
 pflegen.  Auch  nach  dem  Palast  werden  sie  häufig  für  Weihen  
 (Suet  Mon  oder  Formeln  zu  beten)  gerufen.  Die'  sicherste  Besuchszeit, 
   um  die  Mönche  in  ihren  Zellen  zu  treffen,  war  für  
 mich  spät  des  Nachmittags,  da  sie  den  ganzen  Vormittag  mit  
 dem  Empfangen  und  respectiven  Verzehren  der  Essgaben  beschäftigt  
 sind,  bis  ungefähr  um Mittag,  wann  sie  sich  zur Siesta  
 hinlegen  und  den  Schlaf  bis  zur  Annäherung  der  Abendkühle  
 fortsetzen.  Statt  des Rosenkranzes  (Luk-Phat)  bedienen  sich  die  
 Mönche  auch  der  Tiu,  kleiner  Holzstückchen,  die  im  Both  des  
 Klosters  aufgehangen  werden,  um  die  Zahl  der  recitirten  Verse  
 zu  bemerken.  Das  Corallarium  tanquam  religiosum  der  Babylonier  
 (nach  Plinius)  enthält  als  indisches  Akshamala  108 Kügelchen) 
  den  Götternamen  entsprechend)  und  wurde  (nach  Seniler) 
   zur  Zeit  der Kreuzzüge  von  den Derwischen  entlehnt.  Den  
 Mönchen  werden  Lotusblumen  als  Weihegabe  gebracht,  zum  
 Sinnbild  der Entstehung  aus  sich  selbst.  Die  gekochten Samen 
 werden  auch  gegessen.  In Hinterindien  ist  die  Priesterkleidung  
 gelb  oder  röthlicbgelb,  aber  die  lamaistische  Scheidung  in  eine  
 rothe  und  gelbe  Secte  ist  dort  unbekannt.  Im  Raja  Ratnagari  
 wird  gesagt,  dass  eine  von  Jambudwipas  nach  Ceylon  kommende  
 Person  in Priesterkleidung  den König Matwalessen-Rajah  
 vom Buddhismus  abspenstig  machte  (819  p.  d.),  und  dass  unter  
 Kumara  Dao  (der  nach  seinem  Nachfolger  Madisen  Sennam  
 Rajah  regierte)  ein  ausschweifender  Priester  des  Sango Mittra  
 Vihari  das  gelbe  Gewand  durch  die  blaue  Farbe  (gegen  die  
 die  Johannes-Christen  eine  Abneigung  haben  sollen)  ersetzte,  
 bis  alle  dièse  Ketzer  verbrannt  wurden.  Schon  früher  unter  
 König Mahasen-Rajah  war  gesagt,  dass  er  die  fremden Priester,  
 die  nach  Ceylon  gekommen,  das  gelbe Gewand  gleich  den  dortigen  
 adoptiren  liess. 
 DerPhra-Sangkharat (mit seinem Stellvertreter Phra-Phimon)  
 hat  Jurisdiction  über  die  Geistlichkeit  der  nördlichen Provinzen,  
 der  Phra-Vanarata  in  den  südlichen.  Schwerere  Priesterverbrechen  
 werden  den  aus  Geistlichen  zusammengesetzten  Gerichtshöfen  
 Sangkarih  und  Tamakan  überwiesen.  Auf  die  beiden  
 höchsten  Würdenträger  folgt  der  Rang  der  Rachakhana  
 oder  Somdet-Chao  als  Vorstehern  von Klöstern,  denen  die  Ta-  
 nanukrom  mit  dem  Phra-Khru,  Palat  und  Beidika  zur  Seite  
 stehen.  Die  nächste  Stufe  bilden  die  Atikan  (Sompara  oder  
 Sompan),  meistens  Aebte  in  den  vom  Volke  gebauten  Klöstern,  
 wo  sich  neben  ihnen  Palat,  Samuha  und  Beidika  finden. 
 Solche,  die  die Pali-Examinationen  in den  ersten  drei Tagen  
 bestanden  haben,  erhalten  den  Titel  Barien  vierter  Klasse  oder  
 Barien  chattawa  und  werden  vom  Könige  beschenkt.  Solche,  
 die  vier  Tage  lang  richtig  übersetzt,  werden  zu  Barien  dritter  
 Klasse  oder  Barien  tri  erhoben  (mit  monatlichem  Gehalt  von  
 6  Tikal).  Solche,  die  fünf  Tage  aushalten,. sind Barien  zweiter  
 Klasse  oder  Barien  to  (mit  monatlichem  Gehalt  von  8  Tikal),  
 und  dié  glücklichen  Candidaten  von  sechs  Tagen  erwerben  den  
 Rang  eines  Barien  und  werden  ausserdem  ehrenvoll  erwähnt.  
 Eine  durch  sieben  Tage  bestandene  Examination  verschafft  10  
 Tikal  Monatsgehalt  und  der  achte  Tag  hinzugefügte  Ehren,  
 während  die  erfolgreich  aus  der  Examination  des  neunten  Ta