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 Phaya Thibet empfing demüthig den  königlichen Befehl,  in welchem  die  
 Gnade  der Majestät  den  Luang  Lokathib  gestattete,  über  den  Sangkran  
 die  Prophezeiungen  (thamnai)  zu  sprechen,  und  bringt  nun  huldigend  
 Folgendes  dar: 
 Supha  Matsada:  Im  Jahre  2386  des  Buddha-Sakkharat  im  fünften  
 Monat,  um  die  Zeit  des  wachsenden  Mondes,  indem  man  zu  dem  dritten  
 lunaren  Tage  (Ditthi),  am  Mittwoch,  der  zehnten  Nacht,  zur  Nachtzeit,  
 die  8  Stunden  (thum)  und  8  Bath  (48  Minuten)  rechnet,  tritt  der  solare  
 Engel  der  Sonne  (Phra-Suritheph-Thinnakon)  aus  der  Constellation  der  
 Fische  (Mina-Easi)  in  die Constellation  des Widders (Metsa-Kasi)  im  Stierpfade  
 nahe  zu  Phra-Meru-Bat.  Zu  der  Zeit  fand  sich  in  -der  Zahl  der  
 Himmelsjungfrauen  (Nang  Thephatida)  eine,  Monthathepi  genannt.  Sie  
 kam  zu  den  Chatumaharaxikä  und  erfüllte  fleckenlos  die  Kritsada,  Einge  
 an  den  Armen  tragend.  Die  goldene  Champa-Blume  ist  hinter  das  Ohr  
 gesteckt,  die Kleider  sind  mit  goldenen Smaragden  geschmückt,  die rechte  
 Hand  trägt  ein  Gewehr,  die  linke  einen  Stab.  Die  nährende  Speise  ist  
 Butter.  Sie  bewegt  sich  vorwärts,  auf  dem  Eücken  eines Esels  schlafend,  
 als  ihrem Fahrzeug,  der  Führer  auf  den  Weg  Billion  von  Indra’s  Engeln  
 zu  leiten  (Ammarata  Thephajuda Sen Koth).  Sie  naht  nun  ihrerseits,  das  
 heilige  Haupt  des  Thao  (Königs)  Krabin  (Affenkönigs)  Maha  Phroin  zu  
 empfangen,  das,  in  die  goldene  Schale  gelegt,  mit  der  Schale  in  die  
 Höhle  Kanthuli  am  Berge  Krailat  in  der  Umgebung  des  Gebietes  von  
 Himavanta  aufgestellt  wird.  Zu  der  Zeit  verehren  die  Thephajuda  in  
 Stillschweigen,  die  nach  den  alten  Gebräuchen  angemessenen Gaben  darbringend, 
   dann  umkreisen  sie  in  der  rechts  gewundenen  Procession  und  
 treten  in Phra Meru-Eat  ein.  Während  der  60 Nathi  (10  Stunden)  werden 
 sie,  wie  früher  eingeladen,  in  die  Höhle  Khanthuli  einzugehen.  Der  
 Herrscher  der  Thephajuda (Chao)  schleift  dann  den  wilden  Jasmin  (Lada-  
 van), Xamunath genannt,  herbei  und legt  ihn nieder auf das  goldene Gefäss.  
 Er  bringt  das Wasser  zum Waschen  von dem See Anodath für sieben Male.  
 Die  Schlingpflanzen  (Thaotanuma)  sprossen  auf,  wie  Butter  zerlöst.  Und  
 Phra-Vitsukam-Thephabutr  (Visvakarma)  ruft  dann  die  Erscheinung  eines  
 Gewölbes  hervor,  Katsavadi  genannt.  Er  lässt,  das  Werk  zu  vollenden,  
 die  Thephaksarakanja  hereinkommen  und  zusammen  niedersetzen.  Streng  
 und  genau  beobachten  sie  den  Sila.  Sie  nehmen  die  Schlingpflanzen,  
 drehen  sie  nach  rechts  hin  umher  und  vertheilen  sie  als  Sangvaijath  
 indem  jeder  der  Heiligen  in  Freude  erjauchzt  durch  die Macht  der  guten  
 Früchte  (Dexa  kuson  phon),  und  in  Erfüllung  derselben  wird  die  Strafe  
 des  Maha-Songkram  erleichtert,  vermindert  und  abgezogen,  indem  das  
 Thihayut  für  alle  Thephajuda  erblüht.  Der Phuttha-Van  ist  der Tag  des  
 Maha-Songkram, Karura-Van  (Donnerstag) des Van nap,  Sukhara Van (Freitag) 
   der  Van  thaling  sut,  das  ist  der  Phaya  Van  (Tag  des  Herrn).  An  
 dem  15.  Tage  des  sechsten  Monats  der  fünften Nacht,  zur  Zeit  des  Nachmittags  
 um  7  Bath  (56 Minuten),  geht der Phayak (Tiger)  Sangvat  chaxara  
 zu  Ende,  als  an  dem  Satsa-Sangvatxara.  Wenn  die  Ohunlosakkharat  
 1205  zählt,  in  dem  Jahre  des  Hasens,  ist  es  Nakkha-Sat,  im  fünften  des  
 Cyclus.  Der  Nao  Van,  als  einer  in  den  drei  Tagen  des  Songkram,  giebt  
 die  Folgen  in  den  Prophezeiungen  des  Songkram.  Die  Bedeutung  ist,  
 dass  in  der mittleren Welt das Verhältniss  gegeben  wird  zu  allen Eegionen  
 des  Sakhala-Xomphu-Thavib,  woraus  der Eegenfall  zu  ersehen  ist.  Dann  
 werden  die  günstigen und ungünstigen Tage bestimmt und in der Menge des  
 Eegenfalls  (nach Ha oder Kessel) in  den verschiedenen Welten ausgerechnet,  
 wie  viel  Theile  der  Ernte  reifen  oder  fehlen  werden.  Die  Siamesen  
 zählen  ihr  Alter*)  im  60jährigen  Cyclus  nach  den  Bezeichnungen  der  
 Jahre.D 
 ies  ist  ein  königlicher  Befehl,  an  Alle  erlassen,  die  die  Eeligion  
 Phra-Phuttha’s  beobachten,  damit  das  Volk  Siams  wissen  möge,  wie  es  
 sich  mit  dem  Jahr,  den  Monaten,  den  Tagen  und  Nächten  verhält.  In  
 dem  Jahre  des  Schweines  (Pikun),  dem  fünften  des Cyclus  und  dem  dreizehnten  
 Seiner Majestät  Eegierung,  ist  der Sonntag,  der  im  fünften Monat  
 auf  die  neunte  Nacht  des  abnehmenden  Mondes  fällt,  der  Tag  des  Maha 
 *)  As  each  one  of  these  characters  refers  to  some  animal,  ev ery  Chinaman  is  said  to  be  
 born  under  a  certain  animal  or  to  belong  to  a  certain  animal.  The  Chinese  usually  express  
 this  idea  by  saying:  „his  animal  is  the  ra t“  or  „his  animal  is  the  monkey“  as  the  case may  be  
 (s.  Doolittle).  Im  Totem  der  Indianer  ist  der  persönliche  Schutzgeist meist  ein  Thier.  Sowohl  
 in  politischer  wie  religiöser  Hinsicht  war  der  Kalender  ganz  abhängig  von  dem  Pontifices, 
   bis  in  Hinsicht  auf  die  Bestimmung  der  dies  fasti  und  nefasti  der  Schreiber  Cn.  Flavius  
 den  Kalender  bekannt  machte,  wodurch  auch  die  Plebejer  der  Mühe  und  Nothwendigkeit  
 tiberhoben  waren,  über  die  dies  fasti  und  die  Gerichtsfristen  und  Termine  bei  den  Priestern  
 Erkundigungen  einzuziehen.