gestellt wird. Der Gott Priapos gebar (nach dem Grammatiker
Sophokles) Aphrodite heimlich in Lampsakos, weil Hera durch
Betasten des Leibes die Frucht unförmlich gemacht hatte. In
den Gärten wurde Hermes ithyphallikos aufgestellt. In ähnlicher
Missgestalt, wie der indische Kuvera (Kuverärat), wird
auch in Japan der Gott des Reichthums verehrt. Schätze erhoffen
die Siamesen von Phet-Phaya-Thong, der im Himmel lebt,
wie Ngu-Hieng-Kung *), der chinesische Gott der Diebe, zu dem
die Kaufleute beten, als ihrem Mercur. Der ägyptische Cano-
pus wurde als unförmlicher Krug mit menschlichem Kopf und
Extremitäten verehrt (’Burckhardt).
Zwischen den Buddha-Figuren des Klosters findet sich oft
eine Phra Song-Krüa genannte, die statt des Priestergewandes
ein Krönungsornat trägt. Mitunter findet man in den Capellen
der Klöster Figuren des Phra (Herrn) aus gebranntem Thon,
in einer Nische sitzend, und diese werden Phra-Son genannt.
Chabbin ist der Name, der kleinen Buddha-Bildern gegeben zu
werden pflegt, die in stehender, sitzender oder liegender Stellung
auf ein rothes Brett geklebt sind. Wegen der Aehnlicb-
keit werden Buddha-Bilder Piloma genannt. In Contempla-
tion sitzend, wird.Buddha als Phra-Nang-Samathi dargestellt,
in schlafender Figur, als Phra-Saijat. Dem Tode nahe, beauftragte
Buddha seine Schüler, ein Bild von ihm zu verfertigen
und es in die Hut der Thephajuda genannten Götter zu geben.
Die Trinität der drei Kleinodien wird sitzend gebildet, wie die
tauistische der Sang-Chang. Die grössten Buddha-Bilder sind
liegende, als am Leichtesten aufzubauen, doch finden sich auch
sitzende in kolossaler Form neben den stehenden (Hestos, wie
Simon Magus).
Wenn eine Figur Buddha's über einen Fluss geführt wird,
so setzt man sie unter eine Canopy in ein mit Flaggen verziertes
Boot. Nur die königlichen Pagoden sind mit dem Xatr gekrönt.
*) He is believed to be unwilling to come down to earth and therefore men
do not prepare an image of him and worship it, as they do in regard to most
other objects of whorsip (s. Doolittle).
Eines der riesenhaftesten Buddha-Bilder sitzt in dem Tempel
des Klosters Kalayamit, das hauptsächlich Chinesen zu fre-
quentiren scheinen. Nach vielfachen Kniebeugungen und Niederwerfen
hielt der Verehrer brennende Räucherkerzen zu der
Gottheit empor und ging dann zum A ltar, um sie dort aufzustecken.
Auf demselben stand ein Becher mit Loosen, *) d. h.
Holzstäben, die mit günstigen oder ungünstigen Prophezeiungen
beschrieben waren. Sie wurden geschüttelt und entschieden
nach dem Auffallen der einen oder ändern Seite. Während
des Gottesdienstes begleitete ein Tempeldiener jede Ceremonie
mit Klingeln oder dem Schlagen einer Gong. Auch wurde auf
einem hohen Bambu getrommelt. Neben dem Thürhüter hatte
sich ein chinesischer Wahrsager postirt und liess die für die
Zukunft Besorgten Loose ziehen, um darüber zu entscheiden.
An den Wänden waren verschiedene Gelübde aufgeklebt, meistens
in siamesischer Sprache. In dem einen derselben versprach
der Verfasser prachtvolle Schauspiele, wenn er im Würfelspiel
Glück haben sollte, und zählte seine verdienstlichen
Handlungen auf? die ihn zu der Gunst des Schicksals berechtigten.
Die Corridore, die hinter dem Götzenbilde umherliefen,
waren, so weit sich im Halbdunkel erkennen liess, mit
Gemälden der Ja tak a bedeckt. Auch war dort eine kleine
Zelle von einem jungen Mönch bewohnt, der die schriftlichen
Arbeiten eines Knaben überwachte und sich zum Anfertigen
von Copien bereit zeigte. Die Eingänge waren, an Stelle
der sonst gewöhnlichen Riesen-Ungeheuer, von Officieren be*)
Vor dem Segeln der Djonken sah Moore unter den auf Pulo. Uri (im
siamesischen Golf) angesiedelten Chinesen und Cochinchinesen folgende Consulta-
tionsweise : A. book is prepared, in which a number of sentences are written and
numbered and a similar number of small pieces of sticks are prepared with correspondent
numbers on them. These are placed in a hollow bamboo and shaken until
one of them falls out, the number of the piece of wood is them compared with
the corresponding motto and according as this latter is favourable or otherwise, the
junks pursue their voyage or wait until they obtain a more favourable answer,
ln den Panathenäen wurde ein Schiff mit dem Teppich der Gigantenschlachten
als Segel paradirt, und auf einem navigium auratum trugen die Priester Ham-
mon zum Orakelgeben hervor.