bleiben jenen Tag in andächtiger Erinnerung der mächtigen Verdienste
Buddha s, und deshalb entzünden sie die Feuerwerke in Blumen und
Büschen, Opfergaben an Blumen darbringend. Andere halten es aus
Unwissenheit für einen Tag der' Phitthi (Ceremonialfeste). Dies ist zu
berichten.
F i a g e : Wenn Seine Majestät beim Einbruch der Nacht hervortritt,
um die Kathong treiben zu lassen, welche Handlungen nimmt er dann
vor? Und sind seine Handlungen an allen drei Tagen dieselben oder
verschieden ?
Antwo r t : Wenn der König zum Treibenlassen der Kathong am Einbruch
der Nacht hervörtritt, so besteigt er an der östlichen Seite den
Thron Malamhabuxabok und hört in der zweiten Wacht die Predigt des
heiligen Gesetzes. Dann schreitet er, umgeben von den Edeln, den Grossen,
den Dienern, den Sklaven und den im Staube Kriechenden, nach dem
am Wasser erbauten Pavillon hinaus und lässt dort die angezündeten
Kathong flott setzen, um ein den Todten gleichfalls zu Gute kommendes
Opfer ~ za bringen dem Fussstapfen Buddha’s., der. sich au dem Abhange
eines fernen Sandhügels an dem Ufer des Flusses Jomma, der Mutter der
Wasser (Menam Jomma nathi) findet. In der 14ten Nacht des Ilten Monats
hört er den Predigten des heiligen Gesetzes zu und lässt sich die
Jataka Vetsandon’s vorlesen. Dazu werden in den geistlichen Stand getretene
Fürsten, Doctoren und Candidaten der Doctorwürde berufen. Nach
der Predigt in der löten Nacht werden hohe Würdenträger aus der Raxa-
kana und fürstliche Novizen berufen, die Predigten werden von der ersten
Nacht des abnehmenden Mondes bis zur dritten Nacht fortgesetzt. Einige
erklären das heilige Gesetz (Phra-Sa-Tham), Andere die Chatu-ariyasatr,
(die vier Wahrheiten der Ariya), Andere die Sataphaxong, Der König
hört den Predigten zu bis in die 2te Nachtwache, mit einziger Unterbrechung
der Essenszeit. Am Vollmond des 12ten Monats, während der
3 Tage, findet ein grösser Zulauf statt, um den Predigten des heiligen
Gesetzes zuzuhören, da dieses die hauptsächlichste und oft die einzige
Feierlichkeit ist. Dies^ ist jedes Jahr der Gebrauch. Ausserdem bieten
die 3 Tage des Vollmondes im Uten und 12ten Monat. Gelegenheit für
königliche Verdienste. Die Mönche, die Gelehrten (Barien), die Raxakhana
und Thanukrom werden alle* gross und klein, eingeladen. Wenn sie im
Wege zur höchsten Seligkeit zu unterrichten, und diese nahm freudig die Lehre ihres göttlichen
Sohnes an. Nach den Dialogen des Mönchs Caesarius (1222) betete ein reuiger Ritter} der vor
dem Teufel Christum abgeschworen, zu einem Gnadenbilde, das die Mutter Gottesfinit dem
Jesusknaben vorstellte, um Fürbitte. Da sprach die .M u tte r zum Jesuskinde: „Verzeihe dem
SünderI“ Der Knabe aber wandte sich ab und rie f: „Nein, dieser Mensch h a | mir abgeschworen.“
Mit aller ih re r Täütigkeit wiederholte nun Maria di_e Bitte, aber der Sohn blieb bei
der Weigerung. Da setzte die Mutter den Knaben mit den nackten Beinchen auf den kalten
Altarstein und sag te : „Bedenke, was es heisst, Vater und Mutter ehren. Ich bitte Dich dringend,
dass Du den Sünder um meinetwillen begnadigst.“ Da sprach der Kn ab e : „Ja, ihm sei verziehen
auf Eure Fürbitte,“ und nun nahm die Mutter den Knaben, wieder ahf den Arm.
Innern des Palastes versammelt sind, kommt der König, den Samathan
der Phra-Ubosat-Sin, in Beobachtung der acht Sila, übend, zu ihnen
heraus. Er bringt ihnen Speise und Almosen, den Tisch für die Priester
herrichtend. Wenn Seine Majestät die Priester bewirthet hat, bringt er
ihnen Geschenke verschiedener Art dar, als Ballen Zeug, Schirme, Kissen
und dergleichen mehr, dann geht das Predigen weiter. Dies wiederholt
sich alle 3 Tage Mm Mittag. Ferner wohnen alle Kha. Raxakhan, die
Chao mit und ohne Krom, die unter ihren Terrassenschirmen mit Blumenbouquets
und Guirlanden dem Könige gehuldigt haben, den Predigten
bei. Für 3 Tage dauern die Ferien, in denen kein öffentliches Werk ge-
than wird, da Alles der königlichen Verdiensterwerbung beiwohnt. Ich
theile das mir Berichtete mit.
F r a g e : Wie können die Chao mit und ohne Krom sowie die hohen
und niederen Khunnang ihre eigenen Kathong treiben lassen, wenn sie
bei dem Könige aufzuwarten haben?
An two r t : Sie müssen es beim ersten Einbruch der Nacht thun,
später würde keine Zeit dazu sein.
Ueber den Kruth (Truth) genannten Gebrauch der Siamesen ist Folgendes
zu sägen: Die Zeit vom öten Monat in einem Jahre von 12 Monaten
bis zum 4ten Monat bildet 1 Jahr. Die Tage der 14ten und löten
Nächte (13ten und 14ten) des abnehmenden Mondes im 4ten Monat und
der Tag der lten Nacht im zunehmenden Monde des öten Monats, diese
3 Tage werden im Siamesischen Kruth genannt und bilden eine nur einmal
im Jahre eintretende Zwischenzeit. In ihnen vermuthen die Siamesen,
dass das Jahr, als in seinen letzten Tagen, zu Ende gehe. Deshalb sind
zu der Zeit Alle einig, verdienstliehe Werke zu thun und Almosen zu
geben. Alle sind bereit, für ihr Verdienst zu arbeiten. In jedem Hause,
in jeder Wohnung werden Kuchen gebacken, Früchte und Reis in Bereitschaft
gehalten, um sie den Mönchen als Almosen auszutheilen. Dann
ergehen sie sich in Hasardspielen*) (len bia), Kinder sowohl wie Erwachsene.
Einige trinken Branntwein (lao) oder berauschen sich mit Wein (sura)
und singen und tanzen oder spielen mit den Früchten des Saba-Baumes
(len Saba), Andere schmücken ihren Körper öder putzen sich in neuen
Kleidern auf. Sie legen Spangen an die Handgelenke und Fussknöchel
ihrer Kinder, oder behängen sie mit Ketten, je nach ihren Mitteln, ob
reich oder arm. Dann ziehen Einige hin, die Bilder Buddha’s zu ver- /
*) ‘Auch in China sind a n . diesem Tage die sonst beschränkten Hazardspiele allgemein
erlaubt, h^ch Doolittle, der zugleich bemerkt: No unnecessary work is performed. Should it
be necessary to hire a coolie or a workman to perform labor, he would expect two or three
times as much pay as usual,' wie die russischen Droschkenkutscher an den Januar- und Ofeter-
feiertagen. T)as Wasserspritzen h a t sich noch in Birma erhalten. In B aiem w ird (nach Schmel-
ler) am Pfingstmonat der zuletzt ausreitende Knecht in’s Wasser geworfen, wie der Pfingst-
könig von den Dorfjungen in Oestreieh (nach Denis). Die Serben begiessen die Dodola mit
Wasser (für Regen).