Bemerkungen zur Karte
v o n H . K i e p e r t .
Neben ihrem Hauptzweck, die Verfolgung der im Werke dargestellten
Reiseroute zu erleichtern, soll die Karte den gegenwärtigen, immer noch
sehr fragmentarischen Zustand der europäischen Erdkunde Hinter-Indiens
möglichst im Zusammenhänge und so vollständig darstellen, als mit dem
der Uebersichtlichkeit wegen gewählten kleinen Maassstabe von ¿ ooüO'&ö
vereinbar ist.
Die äusseren Contouren des Landes sind natürlich den grösstentheils
erst in neuester Zeit ausgeführten, auch bis jetzt noch nicht gänzlich
(südlich vom 10. Breitengrad und an der annamesischen Küste) vollendeten
nautischen Aufnahmen der britischen Marine entlehnt, welche für das
südliche von den Franzosen occupierte Cochinchina neuerdings durch einige,
unten näher zu bezeichnende Arbeiten der französischen Marine ergänzt
worden sind. .
Auf den, freilich immer noch weit von vollständiger Landesaufnahme
entfernten, zunächst von den grösseren Stromlinien ausgehenden
bekannten Vermessungsarbeiten britischer Ingenieure, wie sie zuletzt in
Capt. Y u l e ' s grösser Karte (im doppelten Maasstabe der vorliegenden, als !
Beilage zu seinem N a r r a t i v e o f t h e M i s s i o n t o t h e C o u r t o f A v a i n 1855,
L o n d o n 1859) vereinigt worden sind, beruht auch die Zeichnung des Innern -
der britischen Provinzen sowie des Irawadi - Laufes innerhalb Birma’s, ,
während die bei Y u l e noch ganz hypothetische, nur aus Erkundigungen/
von Eingeborenen hervorgegangene Zeichnung des östlichen Parallelflusses
Palaun, in seinem oberen Laufe durch Birma und seine Umgebungen,
also der von der grossen Strasse zwischen der birmanischen Hauptstadt
und Tongu durchschnittene Raum, nunmehr aus Dr. B a s t i a n ' s Itinerar
wesentlich richtiger niedergelegt werden konnte.
Die einzige anderweitige benutzbare Ergänzung hierzu lieferten die
älteren bekannten Querrouten R i c h a r d s o n ' s vom unteren Saluen über