
 
        
         
		kann  zornig  werden.“  „Er  sieht  nur  die  Dinge  vor  Nase  und  
 Mund,  da  ist  keine Ueberlegung.“  Klün  mai  long  to:  „Es  kann  
 nicht  verschluckt  werden“  (von  verbotenen  Sachen  gesagt).  
 Cheb  thuk  sen  bon:  „Schmerzen  bis  an  die Haarspitzen.“  Tarn  
 Sieng  Bun  Sieng  Bab:  „Nach  der  Stimme  der  Verdienste  und  
 Vergehen“  (was  immer  geschehen  mag). 
 Die  Payak-Na  genannte  Geberde,  in  der  der  Kopf  ein  wenig  
 zurückgeworfen wird,  drückt Bejahung  aus.  Dagegen  schüttelt  
 der  Siamese  den  Kopf,  um  etwas  zu  verneinen.  Er  winkt  
 mit  der  Hand  abwärts  gebogen.  Wenn  man  ihn  frag t,  ob  er  
 etwas  nicht  läugne,  so  nickt  er  Beistimmung,  dass  er  es  nicht  
 thue.  Statt  zu  küssen*),  drücken  die  Siamesen  die  Gesichter  
 auf  einander  und  ziehen  den  Athem  ein. 
 Jack-Khiu  ist  ein  von  Männern  den Frauen  gegebenes  Zeichen  
 durch Blinken  mit  den  Augen.  Khuak Mü  bezeichnet  das  
 Winken  mit  der  Hand  (Khuab).  Payok-Payöt  wird  gesagt,  
 wenn  man  mit  dem  ganzen Körper  sich  vor  Lachen  schüttelt. 
 In  Kham  sam  nuem  (zweideutige  Wortspiele)  sagen  die  
 Siamesen  in  Antwort  zu  Einem,  der  sie  aufgefordert  h a t,  ihn  
 allein  zu  lassen  (Mön  oder  wende  dich  a b ):  Tha  mön  cha  tok  
 taphan,  wenn  du  dich  abwendest,  wirst  du  von  der  Brücke  
 fallen.  Verlangt  Einer  eine  Feder  (P a k k a ),  so  antwortet  der  
 Andere:  Gieb mir  erst  ein Messer,  den Krähenschnabel (Pak-ka)  
 abzuschneiden.  Wenn  Jemand  den  Fluch  F a  P h a ,  „dass  ihn  
 der  Donnerkeil  treffe,“  in  der  abgekürzten  Form  Pah-Si  gebraucht, 
   mag  ein  Zuhörer  einwerfen:  „Freilich  musst  du  öffnen  
 (pha),  wenn  du  die (Kokusnuss-)Frucht  essen  willst.“  Auf  den  
 Schwur,  „dass  du  in  die  Hölle  fallen  mögest,“  antwortet  der  
 Andere:  „Was,  Hölle!  Hier  ist  Hölle!“  Auf  den  Vorwurf,  doppeldeutige  
 Worte  (Kham  sam  nuem)  zu  reden,  antwortet  der  
 Andere!  „Ich  habe  noch  keine  drei  (sam)  nuen  (Gesichter  
 oder  na),  sondern  nur  eins.“  Mai  mi  peng  nuen  cha  phat  na,  
 oder:  „Ich  habe  kein  Peng  (getheiltes)  nuen  (Peng  nuen  oder  
 Toilettenpulver)  für  mein Gesicht“  (das  nicht  in  drei Theile ge- 
 *)  In  their  salutations  the  New-Zealanders  embrace  and  rub  noses  with  each  
 other,  on  which  account  they  prefer  good  broad  ones  (Brown). 
 theilt  ist).  Auf  den  Ausruf Khan  Xing!  (es  ist  wirklich  wunderbar!) 
   bemerkt  ein  witziger  Beisteher:  Khan  jan g   rai  kha  
 mai  xai kai,  „ich  bin kein Hahn,  dass  ich krähen  (khan)  sollte.“ 
 Kinder gebrauchen im Sprechen  immer das höchste Pronomen  
 (Ku)  und  reden  die  Anderen  mit  dem  niedrigsten  (Müng  oder  
 Ning)  an.  Ein  beliebtes  Schimpfwort  der  Kinder  ist:  Da  pong  
 pong  (von  Gemeinheit  Aufgeschwollener). 
 Wenn  die  Siamesen  im Walde  einen  Gefährten  rufen,  so  
 nennen  sie  das:  einander  kuen (kuh-kan),  der Eine  ru ft:  kuuuh,  
 und  der  Andere  antwortet:  kuh  rabp. 
 In  Spielerei  gesprochen  sind  die  Kham  Len,  wie  Fan  hak  
 patu  phi  (der Zahn  zerbrochen,  ein  Loch  für  die  Leiche),  wenn  
 Kinder  einen  abgebrochenen  Zahn  im  Munde  sehen  und  das  
 Loch  aus  Neckerei  mit  der  Oeffnung  vergleichen,  die  in  die  
 Wand  eines  Hauses  gebrochen  wird,  um  eine  Leiche  auszutragen. 
 Kinder  belustigen  sich  mit  der  Aufgabe  schwieriger  Sentenzen, 
   die  rasch  gesprochen  werden  müssen,  und  dann  den  
 Sinn  ändern,  wie  Pho  Pu  Khün  Me  Pu  (der  Urgrossvater  neben  
 dejr  Urgrossmutter)  verwandelt  sich  in  Pho  Ku  Khün  Me  Ku  
 (mein  Vater  neben  mir,  seiner Mutter),  oder  Pit  Patu  Thöt  Pit  
 Patu  Bot  (schliess  die  Thür,  schliess  des  Tempels  Thür);  Mo  
 Loi  Ma  Ha  Phe,  Phe  Loi  Pai  Ha  Mo  (der  schwimmende  Topf  
 stösst  an  das  Floss,  das  schwimmende  Floss  stösst  an  den  
 Topf)  u.  s.  w. 
 Pritsana  oder Räthsel:  „Es  lebt  in  der  See  (Pha  Süa,  der  
 Tigerfisch  mit  Flecken),  der  Schwanz  geht  auf  und  ab  (Hang  
 Süa,  der  Tigerschwanz  oder  Steuer  eines  Bootes),  die  Hand  
 ist  gutes  Essen  (Mtia  Süa,  Tigerklaue,  Name  einer  Kartoffela 
 rt);  für  sich  selbst  ist  das  Ganze  ein  Thier,  das  nicht  fliegen  
 kann.“  Auflösung:  Süa  (Tiger).  „Sein  Name  ist  Phaxi  (ein  
 poetischer  Ausdruck  für  Pferd),  es  ist  aber  nicht  ein  Assadon  
 (ein  anderes  Dichterwort  für  P fe rd ),  es  reitet  auf  allen  Leuten  
 in  der  Stadt,  erst  macht  es  heiss  und  dann  k ü h lt-e s.“  Die  
 Auflösung  ist:  Pha  khao  ma,  eine  besondere  Art  Tuch,  die  das  
 Tuch  des  weissen  Pferdes  heisst  und  um  den  Hals  getragen  
 wird,  beim  Baden  aber  zum  Abtrocknen  des  Gesichtes  dient 
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