Schatze unterstützte. Um ungefähr dieselbe Zeit berichtet-Plinius dem
Trajan, dass in den kleinasiatisehen Städten Unruhen zu fürchten wären,
weil durch die Ausbreitung des Christenthums die Schlächter der Opfer-
thiere ihren Verdienst verlören.
Zur Nachricht für Schatzgräber. Wenn du heben willst, bedenke
Folgendes. Im fünften Monat ist Krung Phali ein Jakh (Eakshasa oder
Ungeheuer) und auf dem Schatze sitzend, giebt nichts davon her. Im
sechsten Monat ist Krung Phali der Drachenkönig (Nakkharat), der den
Schatz in der Hand hält und ihn überreicht. Im siebenten Monat steht,
Krung Phali als Tiger, Elephaut, Rhinoceros über dem Schatz, dem
Keiner nahen kann. Im achten Monat ist Krung-Phali ein Eremit (Rän)
oder ein Engel (Thevada), der den Schatz mit den Armen umfasst und
davon mittheilt. Im neunten Monat wacht Krung Phali als Cröcodil und
lässt Niemand herbei. Im zehnten Monat verwandelt sich Krung Phali
in eine Oyrn (Sun oder Asura), hungrig nach Frass und unnahbar. Im
elften Monat, Krung Phali ist Phet Phaya Thon (der Goldmann), der den
Schatz anzeigt und dann entflieht. Im zwölften Monat, Krung Phali ist
Phaya (Gutsherr), der den Menschen den Schatz entgegenbringt. Im
ersten Monat ist Krung Phali menschlicher Persönlichkeit (Rao), im zweiten
ein Pha khao (weiss gekleideter Tempeldiener), im dritten ein Knäbchen
(Dek) u. s. w. Bali in Mahabalipuram wurde durch Vischnu in die Erde
gedrückt..
Wir werden hier über die verschiedenen Arten von .Spielen handeln,
die bei Festlichkeiten (Kan Somphot) gefeiert werden, wie die Len Lakhon
Thai, die Len Lakhon Xatri, die Len Lakhon Khek Tani, die Len Xon,
die Len Hun, welche bei Tage aufgeführt werden, sowie die Len Nang
oder nächtlichen Spiele. Wenn die Bewohner von. Städten und Dörfern
das Kopfscheeren feiern oder Festlichkeiten bei der Anlegung von Klöstern
vorbereiten, so lassen sie Spiele aufführen, um die Ceremonien des Somphot
zu begehen. Eine Schauspielergesellschaft besteht für die ver-
schiedeüen Rollen aus dem Director (Nai Rong oder der Bühnenmeister),
der ersten Liebhaberin (Nang Ehk), fünf oder sechs Nang Rong (Neben-
Damen), fünf oder sechs Maschinisten (Khon jün Khrüang), einem Possen-
reisser (Talok), 5 Musikanten (Ti PiPät) und dann den Klapperern, 15 oder
16 Mann. Dies sind die Durchschnittszahlen, doch finden sich auch mehr
oder weniger Personen. Die Miethsumme für einen Tag beläuft sich auf
7 Tamliing, 10 Salüng (301/2 Bath). Sie führen die Dramen alter Sagen
auf, wie die Geschichte vom Könige Navan und ähnliche dieser Art.
Tritt ein Fürst in diesen Stücken auf, so übernimmt der (Nai Rong)
Director diese Rolle, und die Nang Ehk spielt die Königin. Die Nang
Rong bilden die Ehrendamen. Die Maschinisten treten für die Prinzen,
Edelleute, Minister auf, der Komiker für die Sklaven. Bedarf es nach
der Anlage der Erzählung eines Phaya Jakh (Riesen-Ungeheuers), eines
Phaya Nakh (Drachenkönigs) oder eines Phaya Kruth (Menschenvogels),
so werden diese durch die Maschinisten dargestellt, die dafür die nöthigc
Scenerie vorbereiten und sich darnach ausstaffiren. Sie sprechen oder tanzen,
oder improvisiren und singen, wie es nach dem Zusammenhang des Textes
nöthig wird. Ausserdem findet sich ein Souffleur, der aus einem Buche
abliest und die Verse der Spieler hersagt. Kurz nach Mittag machen sie
eine kurze Unterbrechung, was La Rong (die Bühne verlassen) heisst,
und essen zusammen. Nachdem ihr Mahl beendet ist, beginnt das Spiel
auf’s Neue und geht bis fünf Uhr fort, um welche Zeit Alles vorüber ist
Die Lakhon Xätri oder Xatri genannten Spiele gehören zu denjenigen
Dramen (Lakhon), die von der Stadt Lakhon eingeführt sind, oder auch
von Talung und Sangkhala. Die Zahl der Schauspieler ist nicht gross,
nur der Director (Nai Rong), die zu examinirende Dame (Nang Sak-song),
ein Maschinist (Khon jün Khrüng) Sak-song und ein Komiker. Orchester
findet sich keins, mit Ausnahme einer dicken Trommel und dann die
Klapperer, etwa 7 oder 8 Mann. Der Preis des Engagements ist drei
Tamliing. Die Lakhon Khek (oder malayischen Dramen) haben viel
Aehnlichkeit mit diesen Lakhon Xatri.
In den Len Khon oder Mäskenspielen ist der Miethpreis der Bühne
ein Pfund (80 Tikal) für den Tag, weil die Zahl der Schauspieler sehr
betleutend ist. Sie bleiben stets auf der Bühne, und unterbrechen das
Spiel nicht, um Mittag zu machen. Sie essen abwechselnd und wechseln
mit ihren Darstellungen a b , bis zur Zeit des Zuschliessens. In diesen
Maskenspielen singen die Maskirten nicht selbst, sondern eine andere
Person singt für sie, da die Masken am Gesicht-nicht öffnen. . Sollte man
ein Loch darein machen, oder sie emporheben, so würde es nicht hübsch
aussehen. Die Masken sind aus Papier verfertigt, in verschiedenen Lägen
über einander. Einige sind grün bemalt, andere mit Goldfarbe, andere
roth, andere schwarz. Sie stellen Gesichter dar von Manschen (Manut),
von Ungeheuern (Jakh), von Engelgöttern (Thevada), von Einsiedlern
(Rüsi), von Wilden (Gno oder Papuas), von Affen (Ling) und verschiedenen
anderen Thieren. Die Damen dagegen zeigen sich mit ihrem natürlichen
Gesicht und legen keine Masken an. In diesen Masken wird nur das
Epos des Ramakhien gespielt, nämlich das von Phra-Ram (Rama), Phra-
Laks, Frau Sida und die Armee der Affen (Vanon), die mit dem Thotsakan
genannten Jakh kämpft, weil dieser Frau Sida raubte. Das Volk jener
Jakh /(Ungeheuer) wohnte in dem Lande Langka (Ceylon). Andere Stücke
werden nach dieser Art des maskirten Opern-Ballets nicht aufgeführt.
In den Len Hun (den Marionettenspielen) ist der Miethpreis 10 Tam-
lüng (40 Tikal) für den Tag. Der Eigenthümer dieses Theaters schnitzt
sich aus Holz kleine Figuren, die Personen verschiedener Art vorstellen,
wie Könige, oder Edelleute, oder Soldaten,% oder Damen, oder Prinzen,
oder Thiere. Dann kleidet er diese Puppen an und putzt sie hübsch