Die Hauptemte fallt im November; die Ernte im Juli ist
von wenig Belang. Der Reis wird in Scheuern aufgeschüttet
und dann zur Stadt gebracht, je nach der von der Ankunft der
Seeschiffe abhängigen Nachfrage. Der Na-Myang genannte
Paddy giebt nach dem Schälen die Qualitäten gut, schön und
gewöhnlich. Der Paddy Na-Suen giebt die Qualitäten weiss
und rein. Ausser dem Khao Phot (Maiz) kennen die Siamesen
den Khao Phot Sali oder Weizen und sprechen dann noch von
einer fabelhaften Getreideart, Khao Sali, von der sich die ersten
Menschenpaare*) nährten. Nach Moses von Chorene war
das Vaterland der Gerste (aus der die Osseten ihr Bier oder
Bagani brauen) am Araxes.
Der Reis wird entweder im Säen ausgeworfen als Khao
Na-Myang oder in der Nähe des Hauses dicht zusammengesäet
und dann später verpflanzt, Khao Na-Suen (Garten-Reis). Die
leichteren Arten / die nach Bestellung der Felder im Mai mit
Eintritt der Regen gesäet sind, werden schon im October geerntet
als Khao bao, die schwereren (Khao nak) ziehen sich
bis zum Januar hin.
Der langhalmige Khao fang, oder von dem Orte seines
Wachsthums sogenannte Hügelreis, wird nur zum Vogelfutter
gebraucht oder in Brod verbacken. Der glutinöse Reis (Khao
niau) dient zur Bereitung von Kuchen. Zum Schälen des Paddy
dient ein getretener Mörser, in Gestalt wie der Holmos des He-
siod. Im Ganzen werden 40 Arten Reis unterschieden, zu denen
auch eine rother Farbe gekört, wie er sich in Aegypten
findet. Von Bananen zählt man über 50 Sorten, wie Kluai hom
(die parfümirte Banane), Kluai khai (die gelbe), Kluai san
(die kurze), Kluai som (die säuerliche) u. s. w. Schon die
*) Wie in Hinterindien die Brahmanen von ihren hohen Terrassenbergen auf
die neue Erde hinabsteigen nnd, dort durch die materielle Nahrung beschwert,
nicht zurückfliegen können, so langen in Polynesiens Inseln die Himmelsbewohner
zu Schiffe an. Some of the minor gods and goddesses of Boolotoo, wishing to
see the new world, which Tangaloa had finished up, embarked in a large cauoe
and arrived at the island of Tonga, where breathing the air and feeding on the
produce of the place, they forfeited immortality and had to remain.
Säuglinge erhalten davon in den Mund gesteckt. Getrocknete
Bananen dienen zu Reiseprovisionen.
In den Zuckerdistricten wird das Rohr gleich nach dem
Lichten des Waldes gepflanzt, und kann man schon im ersten
Jahre auf eine kleine Ernte rechnen, die die Kosten deckt.
Im zweiten Jahre ist die Ernte ergiebiger, am Reichsten aber
das dritte Jahr. Im vierten Jahre würden die Plantagenbesitzer
die alten Wurzeln auszugraben haben, um neue Pflanzen einzusetzen,
sie verlassen dann aber gewöhnlich, ihre Felder, um
die Besteuerung zu vermeiden, und beginnen die Lichtung des
Waldes an einer neuen Stelle. Während der ersten drei Jahre
treibt das Rohr von selbst neue Sprossen. Die Bebauer schneiden
das obere Blüthenende ab und verwahren es während der
heissen Jahreszeit an einem feuchten P la tz , wo es auszu-
schiessen anfängt,' ohne faulig zu werden, und pflanzen es
dann mit dem ersten Einsetzen des Regens. Die Zuckerfabrikanten
ziehen gewöhnlich das von Siamesen oder Peguern cul-
tivirte Rohr dem chinesischen vor, eine zwar grössere Art, die
eine bedeutendere Quantität Saft liefert, aber von geringerer
Krystallisationsfäbigkeit. Die besten Krystalle werden erlangt,
wenn man beide Sorten zusammen auspresst. Die den Palmsaft
sammelnden Siamesen räuchern ihre Gefässe aus, weil sonst
leicht Fermentation erzeugt wird, die der Zuckergewinnung hinderlich
sein würde. Der Ton-Son oder die Terebinthe wird nur
in den Klosterhöfen angetroffen. Din-thanam ist eine gelbe Erde
grösser Fruchtbarkeit.
In der Jahreszeit (thetsakän) der Feldarbeiten herrschen
(nach einheimischem Bericht) folgende Gebräuche unter den
Siamesen: „Ist der fünfte oder sechste Monat herbeigekommen,
so holen die Bauern ihre Ackergeräthschaften hervor, d. h. den
Pflug nebst Geschirr, die Bewässerungstöpfe, die Hacken und
Hauen, die Karren, die Sicheln, die Tragestöcke, alles dieses
machen sie fertig und in Ordnung. Wenn sie dann den Anzeichen
nach einen guten T ag , einen Tag günstiger Constella-
tion (Rökh di) erlangt haben, so machen sie einen Beginn in
den Feldarbeiten, zuerst den Boden nur leicht aufpflügend, eben
genug für den ersten Anfang. Diese erste Arbeit wird zwischen