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 von  wenig  Belang.  Der  Reis  wird  in  Scheuern  aufgeschüttet  
 und  dann  zur Stadt  gebracht,  je   nach  der  von  der Ankunft  der  
 Seeschiffe  abhängigen  Nachfrage.  Der  Na-Myang  genannte  
 Paddy  giebt  nach  dem  Schälen  die  Qualitäten  gut,  schön  und  
 gewöhnlich.  Der  Paddy  Na-Suen  giebt  die  Qualitäten  weiss  
 und  rein.  Ausser  dem  Khao  Phot  (Maiz)  kennen  die Siamesen  
 den  Khao  Phot  Sali  oder  Weizen  und  sprechen  dann  noch  von  
 einer  fabelhaften  Getreideart,  Khao  Sali,  von  der  sich  die  ersten  
 Menschenpaare*)  nährten.  Nach  Moses  von  Chorene  war  
 das  Vaterland  der  Gerste  (aus  der  die  Osseten  ihr  Bier  oder  
 Bagani  brauen)  am Araxes. 
 Der  Reis  wird  entweder  im  Säen  ausgeworfen  als  Khao  
 Na-Myang  oder  in  der  Nähe  des Hauses  dicht  zusammengesäet  
 und  dann  später  verpflanzt,  Khao  Na-Suen  (Garten-Reis).  Die  
 leichteren  Arten /  die  nach  Bestellung  der  Felder  im  Mai  mit  
 Eintritt  der  Regen  gesäet  sind,  werden  schon  im  October  geerntet  
 als  Khao  bao,  die  schwereren  (Khao  nak)  ziehen  sich  
 bis  zum  Januar  hin. 
 Der  langhalmige  Khao  fang,  oder  von  dem  Orte  seines  
 Wachsthums  sogenannte  Hügelreis,  wird  nur  zum  Vogelfutter  
 gebraucht  oder  in  Brod  verbacken.  Der  glutinöse  Reis  (Khao  
 niau)  dient  zur Bereitung  von Kuchen.  Zum Schälen  des Paddy  
 dient  ein  getretener  Mörser,  in Gestalt  wie  der Holmos  des  He-  
 siod.  Im  Ganzen  werden  40 Arten  Reis  unterschieden,  zu  denen  
 auch  eine  rother  Farbe  gekört,  wie  er  sich  in  Aegypten  
 findet.  Von  Bananen  zählt  man  über  50 Sorten,  wie  Kluai  hom  
 (die  parfümirte  Banane),  Kluai  khai  (die  gelbe),  Kluai  san  
 (die  kurze),  Kluai  som  (die  säuerliche)  u.  s.  w.  Schon  die 
 *) Wie  in  Hinterindien  die  Brahmanen  von  ihren  hohen  Terrassenbergen  auf  
 die  neue  Erde  hinabsteigen  nnd,  dort  durch  die  materielle  Nahrung  beschwert,  
 nicht  zurückfliegen  können,  so  langen  in Polynesiens  Inseln  die Himmelsbewohner  
 zu  Schiffe  an.  Some  of  the  minor  gods  and  goddesses  of  Boolotoo,  wishing  to  
 see  the  new  world,  which  Tangaloa  had  finished  up,  embarked  in  a  large  cauoe  
 and  arrived  at  the  island  of  Tonga,  where  breathing  the  air  and  feeding  on  the  
 produce  of  the  place,  they  forfeited  immortality  and  had  to  remain. 
 Säuglinge  erhalten  davon  in  den  Mund  gesteckt.  Getrocknete  
 Bananen  dienen  zu  Reiseprovisionen. 
 In  den  Zuckerdistricten  wird  das  Rohr  gleich  nach  dem  
 Lichten  des  Waldes  gepflanzt,  und  kann  man  schon  im  ersten  
 Jahre  auf  eine  kleine  Ernte  rechnen,  die  die  Kosten  deckt.  
 Im  zweiten  Jahre  ist  die  Ernte  ergiebiger,  am  Reichsten  aber  
 das  dritte  Jahr.  Im  vierten Jahre  würden  die Plantagenbesitzer  
 die  alten  Wurzeln  auszugraben  haben,  um  neue  Pflanzen  einzusetzen, 
   sie  verlassen  dann  aber  gewöhnlich, ihre  Felder,  um  
 die  Besteuerung  zu  vermeiden,  und  beginnen  die  Lichtung  des  
 Waldes  an  einer  neuen  Stelle.  Während  der  ersten  drei  Jahre  
 treibt  das Rohr  von  selbst  neue  Sprossen.  Die Bebauer  schneiden  
 das  obere  Blüthenende  ab  und  verwahren  es  während  der  
 heissen  Jahreszeit  an  einem  feuchten  P la tz ,  wo  es  auszu-  
 schiessen  anfängt,'  ohne  faulig  zu  werden,  und  pflanzen  es  
 dann  mit  dem  ersten  Einsetzen  des  Regens.  Die  Zuckerfabrikanten  
 ziehen  gewöhnlich  das  von  Siamesen  oder Peguern  cul-  
 tivirte  Rohr  dem  chinesischen  vor,  eine  zwar  grössere  Art,  die  
 eine  bedeutendere  Quantität  Saft  liefert,  aber  von  geringerer  
 Krystallisationsfäbigkeit.  Die  besten Krystalle werden  erlangt,  
 wenn  man  beide  Sorten  zusammen  auspresst.  Die  den  Palmsaft  
 sammelnden  Siamesen  räuchern  ihre Gefässe aus,  weil  sonst  
 leicht Fermentation  erzeugt  wird,  die  der Zuckergewinnung  hinderlich  
 sein  würde.  Der Ton-Son  oder  die Terebinthe  wird  nur  
 in  den Klosterhöfen  angetroffen.  Din-thanam ist  eine  gelbe Erde  
 grösser  Fruchtbarkeit. 
 In  der  Jahreszeit  (thetsakän)  der  Feldarbeiten  herrschen  
 (nach  einheimischem  Bericht)  folgende  Gebräuche  unter  den  
 Siamesen:  „Ist  der  fünfte  oder  sechste Monat  herbeigekommen,  
 so  holen  die  Bauern  ihre Ackergeräthschaften  hervor,  d. h.  den  
 Pflug  nebst  Geschirr,  die  Bewässerungstöpfe,  die  Hacken  und  
 Hauen,  die  Karren,  die  Sicheln,  die  Tragestöcke,  alles  dieses  
 machen  sie  fertig  und  in  Ordnung.  Wenn  sie  dann  den  Anzeichen  
 nach  einen  guten  T ag ,  einen  Tag  günstiger  Constella-  
 tion  (Rökh  di)  erlangt  haben,  so  machen  sie  einen  Beginn  in  
 den Feldarbeiten,  zuerst  den Boden  nur  leicht  aufpflügend,  eben  
 genug  für  den  ersten Anfang.  Diese  erste Arbeit wird  zwischen