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 (fang  a tth a n ),  damit  der  Phi  nicht  loskomme  (Plii-mai-lok),  
 ehe  der  Körper  auf  dem  Scheiterhaufen  verbrannt  wird.  Beim  
 Abnehmen  des Leichentuches  (Bangsakum) wird über den Todten  
 das  Bangkum  genannte  Gebet  derSuet Malai  gesprochen;  unter  
 Ablesen  der  Kammavacha.  Obwohl  gebraucht;  um  einen  Geist,  
 besonders  der  bösen  Art  zu  bezeichnen,  meint  Phi  aber  auch  
 den  Leichnam  selbst  und  bezeichnet,  als  Phi-Lok,  Gespenster,  
 indem  Lok  b ed eu te t:  durch  Umgehen  und  plötzliche  Erscheinungen  
 schrecken  oder  im  Scherze  necken. 
 Die  Leichen  werden  mit  den  Füssen  voran  hinausgetragen,  
 und  zwar  nicht  durch  die  Thür,  sondern  durch  eine  für  diesen  
 Zweck  in  die  Wand  des  Hauses  gebrochene  Oeffnung,  damit  
 das  für  Heimsuchung  seiner  Verwandten  zurückkehrende*)  Gespenst  
 sich  in  dem  Wege  täuschen möge.  Wer auf dem  heiligen  
 Felde  bei  Alischanz  (in  der  Provence)  begraben  w a r,  kehrte  
 nicht  in  das  Leben  zurück.  Die  schreckenden  Gespenster  gehören  
 meistens dem Reich  der Pretas an.  „Nach Apulejus  nannten  
 die  alten  Lateiner  den  Geist  des  Menschen,  sobald  er  den  
 Körper  verlassen  h a t,  Lemur,  einen  Lemuren  ab e r,  der  die  
 Sorge  für  die  Nachkommen  zum  Amte  erhält  und  mit  sanftem,  
 friedlichem  Wesen  über  dem  Hause waltet,  einen Lar Familiaris,  
 denjenigen  aber,  der  zur  Strafe  seines  Lebens  als  kraftloser  
 Schemen  zum  nichtigen  Schreckbilde  für  die  Guten  und  zur  
 Plage  für  die  Bösen  umherirrt,  Larva.  Wenn es  aber ungewiss  
 ist,  welches  Geschick  Einen  betroffen,  so  gebraucht  man  den  
 Namen  Manes  Dü.“  Stirbt  der  Weer-Neger,  so  wird  das  im  
 Menschen  zum Luwo  (Schatten)  gewordene  Dsogbe  (Geist) zum  
 Noali  oder  abgeschiedenen  Seele,  als Gespenst  (s.  Steinemann), 
 rit)  and  the  powerful  genii,  who  inhabit  rocks and  mountains  inflicting  calamities,  
 are  also  called  Katoey  (Benjamin). 
 *)  In  der  Altmark  und  im  Havellande  (wo  die  sumpfige  Gegend  des  Dröm-  
 ling  als  Eingang  in  die Unterwelt  galt)  empfängt  jeder Todte  seinen  Sechser  zum  
 Fährgeld,  damit  er  nicht  als  vampyrartiger  Nachzehrer  wiederkehre  (Schwartz).  
 Im  Naberskrug  können  sie  noch  einmal  zechen,  und  in  Ifeh  wird  für  die  Negerseelen  
 ein  Todtenmarkt  (Ougah  Attebah)  abgehalten. 
 und  als  beständigen  Begleiter  der  Dsogbe  nennt  der  Eweer  
 seinen  Schutzgeist  Aklama. 
 Wenn  die  Siamesen  sonderbare  und  aussergewöhnliche  Geräusche  
 in  ihren Stuben  vernehmen,  so glauben  sie,  dass  die Phi  
 (Dämone) Paraxatu (Unholde) oder Pret gekommen seien, um Gebete  
 und hülfreiche  Unterstützung für  ihre Erlösung zu bitten.  Sie  
 bereiten  dann  für  das  Kloster  die  Song  Uthit  genannten  Opfergaben, 
   nämlich solche,  an  deren Verdienst auch die Verstorbenen  
 Theil  nehmen  können.  Die  Irokesen  lassen(nach  Morgan) .ein  
 kleines  Loch  am  Grabe,  damit  die  Seele ungehindert  ein  und  
 aus  fahren  könne.  Auf Madagascar  wird  sie  dort  zum  Fange  
 belauert.  Ein  Todtenbeschwörer  ist  ein  Pithon,  welcher  den  
 Todten  von -seiner  Achselhöhe  hervorreden  lässt,  ein  Indioner  
 heisst,  wer ihn  aus dem Munde sprechen lässt (nach der Mischna). 
 Lum-Jan  bedeutet  in  einer  Grube*)  dargebrachte  Opfer- 
 *)  Der  Sserou  oder Vorstand  der Geisterbeschwörer  (nach  dem Tscheu-li)  liess  
 die  für  den  Erdgenius  bestimmten  Opfer  eingraben.  Unter  der  Erde  im  Circus  
 maximus  war  der  Altar  des  Gottes  Consus  vergraben,  der  an  seinem  Feste,  der  
 Consualia,  aufgedeckt  wurde.  Zosimus  setzt  den  „aram  Diti  patri Proserpinaeque  
 inscriptam“  zwanzig  Fuss  unter  die  Erde.  Speke  fand  den  Mgussa,  der  ans  den  
 Tiefen  des Sees  sprach,  an  den Quellen  des  weissen Nil  (wie  Bruce  an  der  blauen  
 Quelle,  wo  sich  mit  Erscheinung  des  Hundssterns  die  Stämme  der  Agows  versammelten, 
   den  Gott  des  Flusses),  und  auch  in  Westafrika  steigen  die  Wahrsager  
 in  eine  Grube  nieder,  um  dem  Erdgotte  sein  Orakel  abzulauschen.  Die  Unterirdischen  
 am  Jagelberge  werden  mit  ddm  Namen  Kuhlemann  ge,rufen  (s.  Müllen-  
 hoff).  Manto,  Tochter  des  Teiresias,  gab  Orakel,  wie  sie  aus  der  Erde  kamen,  
 und  der  hammerführende Mantus  war  der  unterweltliche  Gott  der  Etrusker.  The  
 order  that  they  have  in  invocating  or  calling  on  the  divell,  is  as  followeth  (in  
 China).  They  cause  a  man  to  lie  upon  the  ground  his  face  downwards,  then  
 another beginneth  to  reade  upon  a  booke  singing,  and  part  of  them,  that  are  present  
 do  answere  unto  him,  the  rest  do  make  a  sound  with  little  bels  and  tabers.  
 Then  within  a  little  while  after,  the  man  that  lieth  on  the  ground,  beginneth  to  
 make  visages  and  jestures,  which  is  a  certaine  token  that  the  divell  is  entered  
 within  him.  Wie  Marco-Polo  in  Zardandan  beschreibt  Bouillevaux  die  ärztlichen  
 Teufelsb'eschwörungen  in  Cochinchina.  Ce  sorcier  est  vraiment  fort,  meinen  sie,  
 wenn  der  Kranke  unter  dem  Lärm  desto  rascher  stirht.  Die  russischen  Mädchen  
 gehen  (am  5.  Januar)  in  eine  Kreuzgasse  oder  in  einen  Keller  (was  sie  „hören“  
 nennen),  und  glauben  in  jedem Geräusch  ihre  Bestimmung  vorhergesagt  zu  hören  
 (Georgi).  „Das Weib  von Endor  glaubt Gott  aus  der  Erde  emporsteigen  zu  sehen  
 beim  Anblick  Samuel’s.“  Als  Demetrioi  kehrten  die  Todten  zur  Mutter  zurück. 
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