liehen Umzug der Staatsproeession besucht werden. Die Privatbauten
heissen Ratsadon oder Klöster des Volkes, und für sie
wird unter den Bürgern durch Aufruf gesammelt oder eine Subscriptionsliste
umhergeschickt. Es kommt häufig vor, dass Edelleute
die zur Erlangung von Verdienst erbauten Klöster, die sogenannten
Vat-Khunnang, später dem Könige vermachen. Bei
der Gründung wird zunächst der Both mit den acht Grenzzeichen
eingerichtet, und in den königlichen Klöstern werden dann
die Häupter der Geistlichkeit*) zur Weihe berufen. Innerhalb
des Both werden die Priester geweiht, nach dem entsprechenden
Studium der Phra-Phuttha-Vachana (Phra Sutr, Phra Vinay
und Phra Baramath) oder Trai-Pidok genannten Bücher. Ihre
Pflichten umfassen das Khanthatara (die Lehre von Buddha’s
Wort) und Vephatsanatara (die religiöse Meditation) mit Einschluss
des Binthibat oder täglichen Almosenganges. Im Sama-
tan begreift sich der Entschluss zur Beobachtung der religiösen
Vorschriften, wie z. B. zur Zeit der Katin (Katin luang, Katin
Chao, Katin Khunnang, Katin Phrai).
Der Both bildet eine Freistatt, auch für Verbrecher, und
die denselben umgebenden Sema-Pfeiler schrecken die Dämonen
(Phi) zurück, da sie von den Priestern ■ auf einem mit Weihwasser
(nam-mon) besprengten Boden gegründet sind. Die
Doppelsteine des Sema heissen Bai-Pho (Blätter des Bodhi-
Baums).
Die in den Klöstern Schildwache stehenden Steinlöwen ha*)
They join in a chant concerning the boundaries of the Bote at each of
the eight points- of the compass. This being done, they thake eight stones, about
the size of a priest’s iron rice-pot and plant them as landmarks of the Bote at
the places before designated. At some indefinite time after this a small brick
work from 4—6 feet square or hexagonal is 'erected over each of these eight
stones, about five feet high. On the top of each of these is set up endwise, a
stone of red freestone or marble, carved in the form of a leaf, called Bai-Sema,
from 16—20 inches in height and 10—12 in breadth. These stones are generally
covered with a rounded roof of mason work, having four porches opening
to the Bai-Sema, which are thus made very conspicuously the perpetual landmarks
of the temple proper. This in the most sacred place of all others on the
temple grounds (Bradley).
ben in ihrer halbgeschlossenen Mundöffnung einen Steinball eingefügt,
der in loco gearbeitet sein muss, da er weder aus noch
ein kann. Dieser heisst Om-Keoh oder das im Munde gehaltene
Jewel, in dem Om bezeichnet, etwas in der Höhlung
des Gaumens bewahren, wie Om-Mak die Areca-Kaumasse dort
halten.
Im Kloster Mahathat waren die Zweige eines weithin auswurzelnden
Pipul-Baumes mit Steingeländen gestützt. Der abgebrochene
Kopf einer Figur, der am Stamme lag, mit Fahnen
umsteekt, wurde als das Haupt eines Rüsi verehrt, und an einer
ändern Stelle waren die Knorren der Wurzel in der Gestalt
eines solchen ausgeschnitzt. Der Rang-Baum, unter dem das
Nibban betreten wird, gehört dem Phra-Chao an und wird Phra-
Then-Dong-Rang (der Sitz in der Versammlung der Rang-Bäume)
genannt.
Unter den Banyanen-Bäumen des Vat Suthat standen Steinsitze
und Bänke in verschiedenen Formen. Unter einem Maha-
phot-Baum (P ip u l), vor dem Elephanten Verehrung brachten,
tanzten chinesische Sien um eine viereckige Stein-Platform (Phra
Then) als Thron. Unter der Terebinthe im Haine Mamre, die
seit Erschaffung der Welt gestanden, vereinigten sich P alästiner
und Araber zur Verehrung, bis Constantinus eine Kirche baute.
Terebinthos, Schüler des Skythianos, nannte sich Buddha. Ableger
des heiligen Pipulbaumes *) sind mehrfach nach Hinterindien
gebracht von Ceylon aus, wohin sie von Bodimandelha unter
König Patissa gekommen (ausser der Uebertragung zur Zeit
Mahiuthathen’s). Als die jungfräuliche Bikschuni von Sinhala-
Sakka-Kula durch Umschreiben mit dem goldenen Stift den
Zweig gelöst hatte, drang Blut aus dem (harzreichen) Baume
hervor und musste gestopft werden. Der plötzliche Tod des
Königs Mihirakula in Kaschmir (517 p. d.) wurde seiner Zerstörung
von Bodhibäumen zugeschrieben. Die siamesische Inschrift
von Lamphung feiert den von dem Könige eingepflanz-
*) Mrs. Howitt had a spring of geranium handed to her by an invisible hand,
which we have planted and it is growing, erzählt ihr Ehegemahl aus einer Sitzung
mit Home, „at the house of a Lady in Begent’s Park.“