am 8ten Tage des zweiten Mouats in den Wald zurück und erreichte am
8ten Tage des elften Monats die Vollkommenheit.
Fr a g e : Was ist der Nutzen dieser Opfer.
Antwo r t : In Betreff der Makkha-Phon (der Wege und der Früchte)
ist es siamesischer Brauch, zu sagen, dass wer Buddha (Phra Phutthi-Chao)
Opfergaben bringt, durch die Kraft seiner Verdienste mit grösser "Stärke
und Gewalt begabt sein wird, dass wer dem Gesetze (Thamm) opfert,
Weisheit erlangen, wer der Priesterschaft (Phra-Ariya Song), mit Reich-
thümern beglückt sein wird. Und diese Verdienste werden sich nicht
in der gegenwärtigen Existenz erschöpfen, sondern durch die folgende
fortdauem; deshalb ist Jeder eifrig bemüht, Gaben darzubringen.
Das Fest zur Eröffnung der Feldarbeiten (Phitthi Rek' na) ist eine
Eigenthümlichkeit (thammada) in den siamesischen Gebräuchen (Tham-
nien Thai), die von Altersher überliefert ist. Seine Majestät ernennt Einen
aus dem Adel (Senabadi) unter dem Titel Chao Phaya Phollatheph (dem
Herzog der Engelschaaren) zum Chao Krasuang Kromana (der Gesetzesherr
im Ministerium des Ackerbaues). Er ist mit der Leitung der Agri-
culturverwaltung betraut, in welchem Departement sich eine Menge von
Phaya, Phra, Luang und Khun mün finden. Wenn sich unter den Landbewohnern
eine Streitfrage erhebt über Felder, Reis oder ähnliche Dinge,
so wenden sie sieh an den Chao Phaya Phollateph und seine Edeln (Khun-
nang) im Ministerium des Ackerbaues (Kroma-na), um den Fall zu untersuchen
und zu entscheiden. Ferner ist das Getreide und die Grundsteuer
(Kha na) königliches Eigenthum, und Alles, was darüber zweifelhaft sein
sollte, fällt unter die Gerichtsbarkeit des Chao Phaya Phollatheph, sein
Urtheil erwartend. Wenn nun das Schwingfest herbeigekommen ist, im
2ten Monat der 7ten Nacht des wachsenden Mondes während der kalten
Jahreszeit, so bringen sie den Herzog der Engelschaaren in grösser Pro-
cession nach dem Festplatze der Pfeiler, an denen für 3 Tage geschwungen
*) wird, bis die Runden vollendet sind, dort lassen sie Phaya Pholla-
teph auf einem Beine stehen, auf einem überkalkten Ziegelsteinstuhl, der
mit einem weissen Tuch bedeckt und durch Teppiche umhangen ist. Zwei
Brahmanen stehen auf der Erde zu beiden Seiten des Phaya Phollatheph,
der eine rechts, der andere links. Chao Phaya Phollateph hat dort ruhig
zu stehen, bis die Schaar der Brahmanen ihre .Reigen beendet haben, zm
Die ei-geborene Helene, dem wandelbaren Protens vermählt, der Artemis mit der «goldenen
Spindel vergleichend, stellte Homer sie mit Luna oder Ilith y ia zusammen, als welAhe (nach
Päusanias) Helene ve rehrt wird. Wie Indiens Maja den Lebensfaden spinnt, webt Ilithyia das
Gewand der Seele (s. Nork). In einigen Paranas wird .Ja^oda, Nanda’s Gattin, als, Maja oder
Avfdja gefasst. Nach Plato erscheint die Amme des Werdens, zwar mannichfaltig, aber ungleioh
widgend.
1 *) Zu Ehren Dionysos’ wurden Schaukelfeste veranstaltet, wie die indischen Yogi der
Bhavani schwingen. In sacris omnibus tres sunt istae pnrgatiönes (per aquas,. per ignem, per
aerem). Nam aut taeda purgantur e t sulphure aut aqua obluunlur aut aere ventilantur, quod
erat) in sacris Liberi (Servius). , /
denen sie mit Ochsenhörnern in der Hand umherspringen und unter ihren
Tänzen singen.*) Dann schöpfen sie Wasser aus einer grossen Kupferkufe,
die dort in der Mitte hingestellt ist, und sprengen es herum, was, wie
sie glauben, eine glückbringende Ceremonie**) ist, damit das Volk (Ana-
prarasadon) in Ruhe und Frieden lebe, in Gedeihen und Gesundheit. Dann
umdrängen sie Phaya Phollatheph, um ihn im zahlreichen Zuge nach seiner
Wohnung zurückzugeleiten, und so handeln sie während dreier Tage. Wenn
später in dem sechsten Monat in der sechsten Nacht des zunehmenden
Mondes die Zeit des Pflugfestes herannaht, so lässt Chao Phaya Phollatheph
für die anzustellenden Festlichkeiten einen Pavillon auf der Ebene
der Felder errichten. Nachdem die Brahmahnen während dreier Tage ihre
Geremonien fortgesetzt haben, tritt am Tage der 6ten Nacht der Herzog
der Engelschaaren hervor, um die Feier zu eröffnen. . Er bringt seine
Verehrung den Götterfiguren (Theva Rub) dar, nämlich der Figur des Phra-
Insuen (Siva) und der des Phra-Narai (Vishnu); dann wird der Pflug***)
herbeigebracht und gesalbt, die geschmückten Ochsen werden mit Räucherwerk
eingerieben. Nachdem die Ochsen an den Pflug geschirrt sind, wird
der Same ausgestreut und die wieder abgespannten Rinder dienen, um
das Omen (Rökh) des kommenden Jahres zu stellen. Man setzt eine niedrige
Krippe vor sie und bringt dorthin Reis, Sesamum, Sago, Arac aus
Pglmensaft, Bananen, Zuckerrohr, Mais, Hügelreis, Melonen, Kürbisse,
Gurken und viele andere Din ge, die Ochsen werden dann zum Fressen
angetrieben. Es gilt aber als iProphezeiung (sieng thai), dass solche
Gegenstände, von denen die Ochsen fressen, im nächsten Jahre theuer sein
werden. Ob man dieser Prophezeiung als sicher vertrauen darf, können
wir nicht sagen. Während dieses Tages geruht Seine Majestät von allen
den eingezahlten Abgaben und Zöllen dem Chao Phaya Phollatheph ein
Geschenk zu machen; deshalb sieht man die Angestellten des Agricultur-
*) Wenn dieser Roi eloohe pied (nach Pallegoix) das einbeinige Stehen nicht aushalten
kann und den ändern Fuss niedersetzen sollte, muss er den Brahmanen Strafe zahlen. Auch
dem Dionysos wurde Skolia gesungen, wenn er hinkend ( o x o Ä i o s ) aus dem winterlichen Lande
in den Frühling der Oberwelt zurückgekehrt. Der diahle boiteux hinkt, wie Vulcan (wegen
seines Sturzes aus dem Himmel) und die gänsefüssige Perchta. Im Salzburgischen h ä lt man
Weiber mit Plattfüssen für Druden (s. Vernaleken). Die Seite, die lappischen Götter der F ruchtbarkeit,
werden mit Vogelfüssen dargestellt, und als am Ende der Hungersnoth unter dem tol-
te iis cb en Könige Huemac die Tlaloquen erschienen, wanderten sie leicht über die Halme dahin,
die Aen&en nur mit den Fussspitzen berührend. Bei Damaskus ist Gabriel’s Fuss abgedrückt,’
als er auf einem Beine neben Mohamed stand. Homer’s Göttern' eignet der Vogelgang. y .
**) Bei Städtegründungen erzählen die altsiamesischen Geschichtsbücher, dass auf Seilen
geschwunden wurde. Bei dem Tanz der fliegenden Geister genanntem Feste der Tibeter
erklimmeh^Harlekins ein vom Potala herabgelassenes Seil, um daran hinunterzufahren.
***) Der bengalische König Laxmanasena, der Mithila oder Tirhut nach dem dortigen
Kalender im Jah re 1104 eroberte, erwähnt in seiner (mit der Anrufung Buddha’s beginnenden)
Inschrift pflugtragender Könige unter den besiegten. Der Fürst Asoka-Chandradeva in Maga|iha
wird als Oberkönig der Könige bezeichnet (s. Lassen). Der König des Fungi-Reiches in Sen-
naar hiess Baadi oder der Ackersmann, weil er einmal, während seiner Regierung ein Stück
Land abpflügen m u s ste .'