
 
        
         
		Im  Chinesischen  heisst Lao  alt.  Unter  dem Namen Suvannaphum  werden  
 die  Länder  der  weissen  Lao  in  der  Umgegend  von  Viengchan  begriffen.  
 Die  Thaya  luang  oder  Thay-yai  waren  westlich  von Viengchan  wohnhaft.  
 Die  Thay,  die  früher  ihre  Haare  lang  trugen,  rechnen  sich  zu  demselben  
 Stamme  wie  die  Brahmanen..  Wie  den  Chinesen  ihr  eigenes,  ist  den  
 Indochinesen  das  Land  Indiens  ihr  heiliges  Mittelreich  oder  Misimadesa,  
 und  dem  steht  Uttarakuru  entgegen,  wie  bei  den  Skandinaviern  Utgaard  
 (äusserer  Hof)  dem  Midgaard  (mittlerer  Hof).  Ein  durcfi  Mauern  umgebener  
 Platz  heisst  Myang,  der  den  Palast  umschliesende  Hof  wird Vieng  
 genannt,  in  der  Sprache  der  Lao  von  Vieng-Chan,  die  die  den  Lao  von  
 Xiengmai  geläufige  Bezeichnung  von  Xieng  für  das  Land  nicht  kennen.  
 Viengchan  wurde  durch  König  Bulichan  gegründet.  Auf  der  Stelle,  wo  
 die  Nachkommen  (Luk  län)  der  beiden  Elephanten  (Xang)  Khoxanet  und  
 Khaxanam  mit  einander  fochten ,  wurde  die  Stadt  Lan-Xang  (Abkunft  
 der  Elephanten)  erbaut.  Von  Buddha’s  Schülern  waren  es  Maha-Anon,  
 Mokhala  und Saributr,  die  die Religionsbücher nach Laos  brachten.  Unter  
 den  Formen  der  Pagode  ist  der  Sathub  älter  als  der  Phra-Chedi.  Der  
 Phra-Prang  ist  in  Laos  unbekannt.  Die  in  Korat,  umgeben  von  den  
 Wäldern  des Don Phaya  Fai  (nach  der Häufigkeit  rother Erde  das Gebiet  
 des  Feuergottes *)  genannt),  Seide  ziehenden  Laos  gehören  z'ü  den  östlichen, 
   da  die  westlichen  religiöse  Scrupel  haben  würden,  Thierehen  zu  
 tödten.  Auch  in  Saraphuri  finden  sich  Colonien  der  Laos,  und  Ansiedlungen  
 der  Karen  in  Dong-Sa-Om,  östlich  yon  Menam.  Die  Lao  myang  
 luang  und  die  Lao  luang  sind  den  Phama  oder  Birmanen  unterworfen.  
 Die  ältesten  Eingeborenen  Birma’s  sind  die  jetzt  in  Yaetänatinka-myoh  
 lebenden  Myaetuh  (Mraetuh),  die  schon  vor  den  Koae  das  Gebiet  von  
 Halin  bewohnten,  wo  Kanyazagelay  seine  Stadt  gründete.  Die Jo  wurden  
 durch  Kissanaelin,  König  von  Tagoung,  unterworfen.  Im  Lande  der  
 Thay-yai  (Myang-Jakai  und  Myang-Thale)  wird  eine  dem  Birmanischen  
 ähnliche Sprache  gesprochen.  Die Gebiete  der Mon  oder  Hongsavadi  sind  
 inbegriffen.  Der  alte Name  der  Phama  ist Ma  (nach  den  Siamesen).  Verbunden  
 mit  den  Birmanen  werden  die  Raman  (Ramanjä)  oder  Mon  auch  
 Phama-Raman  genannt.  Auf  Mercator’s  Karte  (1569)  steht  Brema  am 
 *)  Die  Souveränetätsbestätigung  der Könige K ambodia’s  und Cochinchina’s  durch  die  Eingeborenen  
 gleicht der  der Rajputenfürsten,  denen  der  Häuptling  der Bhil seinen Tika aufdrückte.  
 Ticka-brenda  ist  Brandmal  im  Friesischen.  Von  dem  Privilegium  in  Kärnthen  erzählt A u b an :  
 Rusticus  malam  percutit,  alapa  breviter  incussa,  jubetque  aequum  judicem  esse,  praemioque  
 aBducto,  loco  cedit;  und  in Ulster:  I f   in  Kineal-Conaill  a  King  is  to  be  ejected,  the  candidate  
 advances  like  a  beast  to  a  white  ox  and  professes,  th a t  he  too  is  a  beast.  After  the  animal  is  
 killed  a  bath  of the  broth  is  prepared  and the  people  lap  up  with  their  tongues the  broth  their  
 King  is  bathed  in  (s.  Curry).  Im Hungericht  (auf dem Ormesheimer-Berg)  haben sie  eine Person  
 im  Gericht,  den  man  den  Hun  nennt.  Solcher  Hun  (gebeut  den  21  Schöpfen)  muss,  wenn  man  
 den  Uebelthäter  hinrichten  will,  dreimal  wie  ein  Hundt,  aus  der  Usweiler  Heckchen  bellen  
 (s.  Grimm),  wie  (nach Megasthenes)  die  indischen  Hundsköpfe  (bei  Solinus)  und  die  nordischen  
 Adams  v.  Bremen  und  Aithikos,  gleich  den  Hunnen  unter  Magnus  Canis. 
 oberen  Menamfluss.  Westlich  folgt  auf  das  Reich  Scbaidoko  das  Reich  
 Brema  (nach  Diego  de  Seixas).  Low  hält  Myang  Nan  in  Laos  für  die  
 alte  Hauptstadt  der  Mon,  und  nach  Leyden  gründeten  die  Mon*)  das  
 Kalaminha-Reich.  Von  Phaya  Milintha  heisst  es,  dass  er  aus Manla-Pra-  
 thet  gewesen.  Die Khamti  kamen  zwischen  Mekhoug  und  Irawaddi  nach  
 dem  Süden  herab.  An  der  Grenze  zwischen  China,  Anara  und  Birma  
 wurde  (nach  Grosier)  ein  neutraler  Markt  in  Ponceul  abgehalten,  wie  der  
 heilige  Hain  der  Feronia  den  drei  Grenznationen  (Etrusker,  Sabeller,  Latiner) 
   zum  Markte  diente,  und  auch  die  mit  Festen  verbundenen  Landesgerichte  
 der  Druiden  wurden  (nach  Livius)  auf  geweihter  Erde  im  Lande  
 der  Carnuten  gehalten.  Die  Mon  als  Raman-Pratbet  werden  von  den  
 Birmanen  als  Pukam-Prathet  unterschieden.  Der den Mon  gegebene Name  
 als  Ramanja  Prathet  oder  Ramantha  wird  erklärt  als  jindi  pen  thi  sut  
 (freudenvoll  bis  zum  Ende). 
 Die  Siamesen  sagen,  dass  die  Rava  oder  Lava  eine  Art  Karien  sei,  
 die  den  Lao  ähnelten.  Sie  unterscheideu  die  Khon-Pa  (Menschen  des  
 Waldes)  oder Affen von den Xao-Pa (Bewohnern  des Waldes) oder Wilden.  
 In  der  holländischen  Zeit  der  Cap-Colonie  verachteten  die  malayischen  
 Sklaven  die  Hottentotten,  die  von  den  Orang-Utang  stammten.  Die  nach  
 den  Satyrn  benannten  Inseln  (bei  Ptolomäos)  sollten  von  beschwänzten  
 Menschen  bewohnt  sein,  wie  man  sie  später  auf  den  Nikobaren  zu  sehen  
 glaubte  und  unter  den  Nyam-nyam  in  Afrika  sucht.  Als  Phra-Uthong  
 von  Laos  nach  Siam  kam  und  zur  Gründung  von  Ayuthia  die  in  den  
 Wäldern lebenden  Stämme  um  sich  berief,  entstand  aus  der Mischung  von  
 Kambodiern,  Mon,  Birmanen,  Chinesen  u.  s.  w.  eine  Nation,  die  wegen  
 der  Mischung  Sayam  genannt  wurde  oder  Khon  thi pa pon.  Durch Selbst  
 erklären  die  Siamesen  den  Namen  Sayam,  weil  sie  weder  Se  (wie  die  
 Chinesen)  noch  Khotr  haben.  Unter  den  Europäern  kam  der  Name Siam  
 durch  die  Portugiesen  in  Gebrauch  nach  der  birmanischen  Bezeichnung  
 für  die  Schan  (Syan).  Im  Chinesischen  bedeutet San oder Shan einen Berg. 
 Die  Sagen  erzählen,  dass  die  Lava  riesige  Menschen  gewesen,  die  
 Speere  von  drei  Fuss  Dicke  zu  schwingen  pflegten.  Unter  den  Thai-yai,  
 westlich  von  Siam,  gäbe  es  noch  jetzt  Menschen  bis  sechs  Sok  (Ellen)  
 hoch.  In  Myang  Ladeh  lebt  der  König  der  Waldmenschen  (Khon-Pa)  
 oder  Kha,  der  übernatürliche  Kräfte  entfaltet,  wie  der  Führer  des  in- 
 *)  Selon  les  annales  de  la  Dynastie  mongole,  la  ville  de  Yaung-tschang  (le  Vocian  de  
 Marco-Polo)  n’était  qu’un  chef lieu  de  département (fou),  qui  habitait l’ancienne  tribu  nombreuse  
 des  Moung,  répandue  encore  aujourd’hui  dans  la  partie  méridionale  de  la   province  chinoise  du  
 Yun-nan,  sur  les  frontières  du  Tibet,  dans  l’empire  Birman,  à  Siam  e t  dans  la  partie  septentrionale  
 de  la  Cochinchina.  Les  Moung  ou  Mong  se  sont  répandus  même jusque  dans  le Pégou.  
 Ils  se  donnent,  ä  eux-mêmes  le  nom  de  Mon, mais  leurs  voisins-  les  appellent Talien,  originaires  
 de  Ta-li  dans  le  Yun-nan  (s.  Pauthier).  Das  von  Pinto  besuchte  Königreich  Kalarainha  (Min  
 oder  König  im  Birmanischen)  scheint  sich  auf  das  unter Assam  (Kama-Rupa)  zu  beziehen,  wo  
 damals  ein  unabhängiges  Königreich  bestand.  Der  Periegete  erwähnt  Minnagara  (die  Stadt  
 der  Min),  als  Hauptstadt  der  Saka  am  Indus.