erzählend, die sie dort gehört hat, und so sagen die, Siamesen,
dass die Krähe Nachrichten bringe (Ka bok khao), wenn sie
sie krächzen hören. Sie werfen dann einen buntgefärbten Reisklumpen
auf das Dach, und wenn die Krähe davon frisst, hat
sie wahr gesprochen, wie es durch die spätere Ankunft eines
Freundes bestätigt werden mag. Folgt aber ein Unfall, so sagt
man Ka pen Lang (eine Krähe böser Vorbedeutung). In Etrurien
war die Krähe dem Juno heilig. Die Araber hörten auf die
Krähe, die Tyrrhenier auf Adler, bemerkt Porphyrius.
Wenn die Frösche ärgerlich sind, weil der Regen ihre
Löcher durchnässt, so quaken sie Ueng-Ang, indem die weiblichen
Frösche üng schreien und die männlichen mit ang antworten.
Wenn ein Knabe, dem sein Vorhaben misslungen ist, niedergeschlagen
wie ein begossener Pudel dasteht (Kö ), so necken
ihn seine Gefährten mit Kui, Kui, was sehr ärgerlich ist. Einige
Knaben sind so empfindlich gegen Tadel und Spott, und so ehrgeizig
auf Lob, dass sie, wenn etwas über sie geredet wird,
ganz ausser sich kommen und wie wahnsinnig mit dem Kopfe
gegen die Wand rennen. Man nennt sie Ba-Jo oder „über Scherze
von einem allwissenden (vedesh) Raben, und Odin war von Huginn und Muninn
begleitet (Grimm). Wie der Vogel der Azteken singt die Krähe auf einsamem
Ast dem Jung Konur (im Rigsmal) auf Kriegsfahrten auszuziehen. Hermegisclus,
König der Varner, lernt (bei Procop) durch Geiergeschrei sein nahes Ende.
Nach Kadlubek wurde Krakau gebaut, wo die Raben krächzten. Der vandalische
König Crocus, der vor dem Einbruch in Spanien Gallien verwüstete, wurde von
Marius zu Tode gemartert. Im Koran hat jeder Mensch seinen Vogel (als Seele)
um den Hals gebunden. Nach den - libris reconditis der Auguren konnte jeder
Vogel ein Auspicium machen. Wie die Alites durch den Flug, waren die Oscines
durch die Stimme ominös. Alites volatu auspicia facientes, istae putabantur, bu-
teo, sangualis, immusculus, aquila, vulturius (s. Sext. Pomp.). Den Chinesen ist
die Elster von guter Vorbedeutung, die Krähe von schlimmer. Die Eule, als Gesandter
des dunkeln Landes, ist ein Todesvogel, „a transformation of one of
the servants of the ten kings of the infernal regions“ (s. Doolittle), die Klagemuhme
oder (nach Ovid) dirum mortalibus omen. Als verschleierte Neith trug
die blauäugige Athene der Luft die Eule auf ihrem unsichtbar machenden Helm.
In der Vendee giebt es Vögel, die die Wege der oberen Seen kennen und so
Botschaften an die Seligen im Paradiese bringen können (s. Huber). Im Königreich
Zendero wurde (nach Ludolf) die Herrscherwahl durch Vogelruf bestimmt.
Tolle.“ Wenn dagegen spöttisch reizende Worte ganz und gar
keine Wirkung auf einen Knaben äussern, so sagt man, dass
alle Früchte (Luk-Jo) von dem Jo-Baume abgenommen sind
und der Baum ganz kahl dasteht.
Wenn ein Knabe, weil er anfangs nicht darauf hörte, im
ärgerlichen Tone gerufen wird und seine Kameraden ihn darüber
verspotten, so heisst das: Tham Praxot. Wenn eine durch
ihren Mann geprügelte Frau ihre Kinder schlägt, so heisst es:
Ti Praxot. Wenn ein Mann in einem Zanke statt seine Feinde
seine eigenen Verwandten beschimpft, so heisst es: Da Praxot,
und wenn es im Scherze geschehen, Da Kathab.
Worte, die in einförmiger Leier wiederholt werden, um
Andere zu ärgern, heissen Phut-samsak, wie z. B. Ohm-Takeh,
als eine Zusammenstellung des Crocodiles (Takeh) mit dem
Anfang der heiligen Formel (Aum). Kham wet sind Prahlworte,
z. B. „Was nun diesen Menschen betrifft, so sehe ich nicht ein,
warum ich ihm nicht den Garaus machen sollte!“ „Heute denke
ich ein hübsches Stück mit dem Mosje zu Spielen, es wird vorbei
mit ihm sein (Van-ni kha cha len ngam khon nan, cha tham
mon). Die Kham-Tat-Pho sind ironische Tadelworte, wie: „Was
das Essen betrifft, so würde es besser sein; spazieren zu gehen“
(von einem Vater an seinen Sohn gerichtet, der den ganzen
Tag sich umhertrieb und nur zur Essenszeit zurückkommt);
„Warum kommst du schon zurück? Würdest du nicht besser
drei Tage fortgeblieben sein? (einem Boten gesagt, der, obwohl
zur Eile angetrieben, lange verzögerte. „Es scheint, du wirst
Geld genug haben, um Kisten u#Ü Kasten zu füllen.“ „Wird
es nicht hübsch sein?“ (hai ngam hna rü). Verächtlich gesagt
(kham yao-yia): „Hinsichtlich dieser Feinde des Königs, so
sind sie verdienstlosen- Leuten zu vergleichen, die sich vermessen
wollten, die Sonne anzugreifen.“ „Wenn ihr euer Heilmittel
gebt, wird es nicht Schade darum sein?“
Einer Person, die sich in fremde Angelegenheiten einzumischen
liebt, wird gesagt: „Wenn du ein Schwein auf den
Schultern trägst, stosse keinen Stock dazwischen, wenn Liebende
sich umarmen, drücke dich nicht in die Mitte.“ Jemand, der
über eines Ändern Drohungen lacht, s a g t: „Gehe nicht nur zum