thida an einer ändern. Die Gemälde des Suphasit dienen zu
Parabeln. Ein Tugendhafter wird in einer Sänfte getragen, und
ein Armer, der ihn erblickt, fasst den Entschluss, ihm zu folgen.
Ein Bauer verhindert eine Kuh, auf seiner Wiese zu grasen,
und so werden Leute trotz ihres Gegenwillens zu Entbehrungen
gezwungen werden. Ein Tiger schreckt durch sein Herbeispringen
eine Kuh, wie der Kühne den Furchtsamen. Eine
Person giebt gekochten Reis einem Hunde nach dem Sprichwort
: Hung khao Hai Hma kin (lieber mag der Hund den Reis
essen). In einem Gemälde, das Phra-Phuttha darstellt, den
Abhidhamma im Himmel predigend, steht eine Lotusblume in
der Mitte der Halle, von Thevadas umgeben. Im Kampfe mit
Phaya Man ist der Angriff von beiden Seiten gegen eine Lotusblume
gerichtet.
In den um den Both des Yat Borommanivat umlaufenden
Hallen sind unter Glaskästen die Figuren von Eremiten aufgestellt,
die in den verschiedenen Stellungen des Körpers die
Heilung bestimmter Krankheiten andeuten. Der Rüsi (Einsiedler)
Sumet zeigt die'Cur desjenigen Leidens, das nach einem Falle
aus der Blutanschoppung in der Brust resultirt, der Rüsi Sela-
kakan zeigt die Cur, wenn sich die Krankheiten Nameret und
Anameret mit den Symptomen der Pattakhat complicirt haben.
Andere Namen dieser nützlichen Lehrer sind: Rüsi Yaxara,
Suttamantan> Phra Xavok, Phra Vaxa-Akkhi, -Hatta, Nanom-
kharam, Sisukvattara, Phra Jutthakkhara u. s. w. Phra Khobutr
(Sohn einer Kuh) ist roth bemalt., Die Heilung der Krankheit
Urakkata wird durch einen Yokhi vorgestellt. Im Vat Phra
Pho waren Figuren von Kindern an die Wände gemalt, mit
Bezeichnung bestimmter Theile des Körpers, um die astrologischen
Einflüsse*), die über ihn Gewalt haben, zu erklären.
*) Die mittelalterlichen Talismane zur Krankheitsheilung gründeten sich auf
ähnliche Vorstellungen: Die Sonne hatte das Herz unter sich, Venus die Nieren,
Mercur die Lunge, der Mond das Gehirn, Mars den Magen, Jupiter die Leber,
Saturn die Milz, der Widder den Kopf, der Stier den Hals, die Zwillinge die
Arme und Schultern, der Krebs die Brust, der Löwe die Speiseröhre, ¡die Jungfrau
den Bauch, die Wage die Lenden,/ der Scorpion die Genitalien, der Schütze
Ueber denselben zogen sich Umrisse anatomischer Zeichnungen
hin, die verschiedenen Glieder benennend. In einer ändern
Halle finden sich die Bilder von zwölf Göttern und Göttinnen
mit beigefügter Erklärung. In einem daran stossenden Umgange
waren aus gebranntem Thon verfertigte Figuren von Eremiten
in Nischen aufgestellt, um durch verschiedene Körperstellungen
die Symptome von Krankheiten und ihre Heilung *) auszudrücken,
auf daneben gefügten Marmortafeln besprochen wurden. In die
die Wand eingefügt fanden sich kleine Platten mit den Namen
des Eremiten oder der Krankheit, und zuweilen war noch eine
ändere Inschrift zugefügt, worin ein frommer Besucher oder
Mönch die beim Beschauen in ihm erregten Empfindungen ausdrückte.
Die Diagnosen waren z. B. folgende: „Wenn der
Athem pfeifend ausbläst, die Kehle beengt ist, die Glieder im
Sitzen sich taub fühlen, der Körper gekrümmt, die Zähne convul-
sivisch zusammengebissen, der Mund nach einer Seite verzogen,
so können durch solche Zeichen, wie sie hier Phra Kalasik
annimmt und vorstellt, die Symptome der Epilepsie erkannt
werden, und sie muss nach der angegebenen Weise durch Drücken
und starkes Yorwärtsziehen der Schultern geheilt werden.“
„Oh! Eitelkeit aller Dinge, der priesterliche Schreiber ein Gelehrter“
(auf der Fafel). „Dieser heilige Eremit Phra Kalasik
zeigt die Symptome der Epilepsie, bestehend in verzogenem
Mund, gekrümmtem Körper, beengter Brust und grösser Ermattung
im Handgelenk“ (auf der kleinen Platte). „Dieser heilige
Eremit, Phra Kala Dabot genannt, leidet an heftigem Kopfschmerz
mit Schwere und Betäubung.“ „Dieser heilige Eremit, Phra
Narot genannt, ist an der Hüfte, dem Knie, dem Herzen krank,
mit fünffachen Krisen nach der Phase des Mondes.“ Unter den
astrologischen Inschriften fand sich: „Mahamikala, denn so
heisst dieses Bild, bezieht sich auf das männliche Geschlecht,
wenn das rechte Knie tanzend gehoben ist, wie hier dargestellt.
Das weibliche Geschlecht wird durch Erhebung des linken
Knies bezeichnet. Die übrige Haltung der Figur würde diedie
Hüften, der Steinbock die Kniee, der Wassermann die Waden, die Fische
die Fiisse.
*) Durch eine Art schwedischer Heilgymnastik.