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 Besitz  von Menschen.  Der  höchste  Grad  von  Gefrässigkeit  wird  
 durch  die  Phi Xamop  bezeichnet,  die  seihst  Excremente  hineinschlingen. 
   Die  Pretas  der  orthodoxen  Bücher  haben  einen  
 dicken  Wanst,  aber  die  Mundöfihung  ist  nicht  grösser  als  ein  
 Nadelöhr,  so  dass  sie  die  Tantalusqualen  des  Nimmersatten  
 leiden. 
 Ist  Jemand  von  einem  Thevada  oder  einem  Phi  besessen,  
 so  kann  nur  der  Hausherr,  indem  er  die  ganze  Manifestation  
 der  gegebenen Zeichen zusammenfasst  und  vergleicht,  diagnosti-  
 ren,  welche  Art  es  ist,  üm  zu  entscheiden,  ob  der  Geist  des  
 Grossvaters,  des  Urgrossvaters,  eines  ändern  Ahnen  oder  eines  
 Seitenverwandten  eingefahren  ist.  Bei  den  Karen  heisst  Gott  
 (Juwa)  der  grosse  Ku-tso  (Herr)  oder  der  grosse  Pu (Vorfahre).  
 Auch  bei  den  übrigen  Bergvölkern  kehrt  die  abgeschiedene  
 Seele  des  Ahnen  zur  Communication  mit  seinen  Nachkommen  
 zurück.  Wie  Bobadillo  von  den  Indianern  in  Nicaragua  hörte,  
 käme  beim  Tode  etwas  der  Person  Aehnliches  aus dem Munde,  
 was Yulio ***)  hiesse.  Die  in  den Häusern  Gestorbenen  gingen 
 *)  „Meine Gfittei  sind  die  Biahmanen.  Ich  kenne  kein Wesen,  welches  Euch  
 gleicht,  o  Brahmanen,  durch  deren Mund  ich  esse!“  sagt Brahma  in  den Purana’s.  
 Bei  Aristophanes  hungert  der  Priester,,  wie  der  Gott,  als  mit  Erwerbung  Pluton’s  
 die  Opfer  aufhören,  und  die  barbarisch  zwitschernden Götter  kündigen  den Olympiern  
 den  Krieg  an,  als  diese  wegen  der  Vogelstadt  die  Passage  vom  Himmel  
 zur  Erde  nicht  aufrecht  zu  halten  vermögen. 
 **)  „Die  Lehre  von  der  Wanderung  der  Seele  durch  leibliche  Gebilde  findet  
 sich  auch  bei  Personen,  die  im  Christenthum  aufgewachsen  sind,  wie  z. B.  in  der  
 Mittheilung  der  Spiritualisten  in  Schweden  (1788)  an  die  magnetische  Gesellschaft  
 zu  Strassburg,  worin  die  Somnambulen  nicht  nur  im  Namen  Krankheit  vertreibender  
 Schutzgeister,  sondern  selbst  als  solche  sprechen.  Einer  derselben,  welcher  
 14  Jahre  vorher  als  Kind  von  drei  Jahren  gestorben,  und  sich  in  der  Welt  befindet, 
   will  schon  durch  mehr  als  300  Personen  geredet  haben.“  Mrs.  Pears  erzählt, 
   wie  „Mr. Home  passed  into  a singular  state“  und  sie  ihn  als  den  Geist  seines  
 Grossvaters  anredete  (1860  p.  d.).  In  Yoruba  erscheint  der  Ahn  im  Kinde  
 wieder,  während  die  Völker  der  Couvade  seine  Seele  vom  Vater  geschwängert  
 sein  lassen. 
 ***)  Haec  offerunt  tum  circumvaganti  coetui  Juhlio,  quem  eo  tempore  credunt  
 errare  in  aere,  bemerkt  Rheen  von  den  Lappen,  die  „manere  superstes  aliquid  
 post  mortem,  credunt.“  Wie  unsere  Seele,  Luft  seiend,  uns  zusammenhält,  so 
 unter  die  Erde,  solche,  die  in  den  Kriegen  gefallen,  dienten  
 den  Göttern  (Teotes), 
 Ist  eine  Person  durch  einen  bösen  Geist  besessen,  so sagen  
 die  Chinesen  in  ihrer  Sprache  Lo-Sim  (der  Herr  ist  herabgekommen), 
   was  dem  siamesischen  Phra-ma  entspricht,  während  
 sonst  der  Ausdruck  Phi-Khao  (das  Eintreten  des  Dämon)  angewandt  
 wird,  wenn  der  Wahrsager  durch  Nymphen begeistert  
 ist,  wie  der  Böotier  Bakis.  Der  heilige  Ephraem  trieb  einem  
 arianischen  Mönch  seine  Ketzerei  wie  einen  Teufel  ab  (s.  Assemann). 
 Wenn  die  auf  den Winden  reitende  Phisat  in  einen Körper  
 eingefahren,  aber  durch  die  mächtigen  Exorcisationen  des  Beschwörers  
 von  einem  Gliede  nach  dem  ändern  gejagt  wird,  
 so  zieht  sie  sich  zuletzt  nach  den  äussersten  Fingerspitzen  zurück  
 und  sucht  dort  einen  günstigen Vertrag  über ihren Rückzug  
 zu  treffen,  indem  sie  durch  den  Mund  des  Patienten  spricht.  
 In  China  exorcisiren  die  Tauisten  den  Krankheitseinfluss  der  
 72  bösen  Geister  durch  Verbrennen  falschen  Papiergeldes.  Die  
 Angriffe  der Dämonen,  die  Besessene  quälen,  werden  Phi  Phra-  
 chan  genannt.  Der  griechische Wahrsager  Eurykles  wurde  der  
 Bauchprophet  genannt,  weil  er  einen  begeisternden  Dämon  im  
 Leibe  hatte. 
 Zuweilen  geschieht  e s,  dass  Leute,  die  an  chronischer  
 Krankheit  unter  völliger  Abmagerung  und  Erschöpfung  viele  
 Jahre  hingesiecht  haben,  schliesslich  doch  zu  sterben  scheinen.  
 Sie  sind  aber  dann  von  einem  Phi  Pisat  besessen,  der -sie  am  
 nächsten  Tage  wieder  aufleben  lässt  und  ganz  in  der  vorigen  
 Weisse  handelt,  als  ob  der  Kranke  noch  am  Leben  sei.  Aber  
 man  kann  den  falschen  Betrüger  bald  erkennen,  da  er  immer  
 das  Gesicht  wegwendet,  wenn  man  ihn  im  Gespräche  anzublicken  
 sucht.  Dann  hat  man  schleunigst  nach  einem Mo  (Zaubermeister) 
   zu  senden,  und  der  Körper  muss  so  schnell  wie  
 möglich  verbrannt  werden. 
 umfasst  auch  Luft  und  Odem  die  ganze Welt  (Anaximenes).  Am Yulfest  tranken  
 die  Nordmänner  die  Minne  der  Dahingegangenen  (als  Tathagatha),  denen  sie  die  
 Bautarsteine  errichtet.