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 genannten Beschwörer  rufen, die  kräftige Ex'orcisationes besitzen,  
 oder  wenden  sich  an  eine  der  Capellen  (San-Chao),  in  denen  
 der  eine  oder  der  andere  der  deificirten  Heiligen  verehrt  wird.  
 Man  kann  leicht  erfahren,  welcher  derselben  sich  als  Speciali-  
 tä t  für  eine  besondere  Krankheit  auszeichnet.  Im  Jahre  1784  
 p.  d.  verbot  Karl  Theodor  Kurfürst  von  Baiern  alle  weltlichen  
 Mittel  wider  den  tollen  Hundsbiss  und  befahl,  dass  man  einzig  
 und  allein  auf  die  Wunderkraft  und  Gnade  des  heiligen  
 Hubertus  sich  verlassen sollte.  Das Institut desselben  in Belgien  
 geniesst  noch  jetzt  grosses  "Vertrauen.  Durch  Constantin’s  Verordnungen  
 (im  Cod.  Theodos.)  werden,  wie  die  Privat-Haruspi-  
 cien,  nur  die  Incantationen  für  unerlaubte  Zwecke  verboten,  
 nicht  aber  solche,  die  dem  allgemeinen  Besten  dienen,  wie  in  
 Abwehrung  von  Unwettern.  Bam  buang  suang  nennen  die  
 Siamesen  den  Genien  dargebrachte  Opfer.  Das  Niederlegen  
 der  Opfergäbe  auf  den  Altar  heisst  Yang  Khrüang  Buxa  nüa  
 Phra-Then.  Mit  der  Ceremonie  Sen-Vak  werden  die  Geister  
 günstig  gestimmt. 
 Die  Meh-Mot  schiessen  die  Krankheitsteufel  durch Schwarz-  
 künstelejen  ab,  wie  die  finnländischen  Zauberer,  die  ihre  Gan  
 (Gand)  in  einem Fellranzen  (nach Petrus  Claud.) atifbewahrten.  
 „Wenn  eine  Sau  nicht  frisst,  hat  sie  von  der  Truht einen Schuss  
 bekommen.“  Hexenschüsse  treffen auch Menschen.  Die Schwarzkünstler  
 suchen  ihre  dienstbaren  Geister,  um  sie  in  Phi  Phob  
 oder  Hauskobolde  zu  verwandeln,  auf  den  Kirchhöfen *),  vorzugweise  
 an Leichen,  die  noch  nicht verbrannt  sind.  Die Juden 
 *)  Homo  etiam  dimittit  medium  aliud  executivum,  emanativum  et  mandati-  
 vum  ad  incantandum  hominem,  quod  medium  est  Idea  fortis  desiderii.  Est  
 nempe  desiderio  inseparabile  fern  circa  optata  (s.  Helmont).  Ex  volúntate  hominis  
 aliquantillum  spiritus  vitalis  influentis  desumitur  et  id  ipsum  assumit  idealem  
 entitatem,  tanquam  formam  ad  complementum.  Qua  nacta  perfectione  spiritus  
 mediam  sortem  inter  corpora  et  non  corpora  assumitur.  Mittitur  autem  eo,  quo  
 voluntas  ipsum  dirigit.  Nach  Pomponatius  kann  durch  Einbildung  und  Wunsch  
 gehandelt  werden,  indem  talis  virtus  exit  ad  actum.  Sagae  operantur  virtnte  
 naturali  (s.  Helmont).  Als  Osci  macht  Odin  den  Menschen  des  Wunsches  theilhaftig, 
   der  bei  Hartmann  personificirt  wird  (s.  Grimm). 
 graben  ihre Todten  tief ein,  bis Wasser herausquillt,  damit  durch  
 die  Feuchtigkeit die Auflösung  des Fleisches beschleunigt werde,  
 da  in  diesem (nicht  in  den  für  heilige Reliquien verwandelbaren  
 Knochen)  die  Kharfesters  (Würmer  oder  bösen  Geister)  sitzen,  
 und  auch  bei  den  Persern  war  der  verwesende  Leichnam  den  
 Divs  verfallen.  Da  sich  mit  einem  Abortus  gefährliche  Zaubereien  
 ausftihren  lassen,  so  wird  derselbe  sogleich  einem  zuverlässigen  
 Magier  übergeben,  der  ihn,  einen  blanken  Säbel*)  in  
 der Hand,  in  einem  Topfe  nach  dem  Flusse  trägt  und dort unter  
 Verwünschungen  in’s  Wasser  wirft.  Bei  den  Ewers  (in Afrika)  
 werden  im  Kindbette  Gestorbene  am Blutmenschenort begraben.  
 Nach  Finlayson  werden  in  Siam  die  abgeschnittenen  Hände  
 und  Füsse  nebst  dem  Kopfe  eines  der  in  Schwangerschaft  
 verstorbenen  Mutter  ausgeschnittenen  Kindes  an  einen  Körper  
 von  Thon  angefügt  und  als  Zauber  aufgestellt.  Aus  I-Moth und  
 I-Thao  werden  Gifte  gemischt.  Schwangere  Frauen  sind  den  
 Nachstellungen  der  Dämone  (Phi  Phob  und Phi  Prai) besonders  
 ausgesetzt,  die  sich  eine Gewalt über  den sich bildenden Homunculus  
 erwerben  wollen,  und  sollten  sie  die  Entbindung  nicht  
 überleben,  so  bedarf  es  umständlicher  Ceremonien,  dass  nicht  
 gefährliche Vampyre **)  einen für weitere Entwickelung günstigen  
 Boden  in  ihnen  finden.  Böse  Zauberer  machen  oft  heimliche  
 Versuche,  ihre  Leichen  auszugraben. 
 Von  einem  hastigen  und  gierigen  Esser  sagen die Siamesen  
 Phi  takla  Khao  (er  ist  besessen  von  einem Phi  takla).  Die Phi  
 Takla  sind  Dämone,  die  nie  gesättigt werden  können  und  Alles 
 *)  Nochmals  hat  sich  das  budissenische  Teufelsgespenst  erdreistet,  der  Keil-  
 pfluginn  in  Gegenwart  ihres  Gemahls  zu  erscheinen.  Der  hat  dann  sammt  den  
 Amanuensis  den  Degen  genommen  und  haben  nach  der  angezeichten  Richtung  
 gestossen  und  gehauen  (Frenzel). 
 **)  The  Siamese  and  Malays^ sometimes  extract  the  Mutih-anak  or  dead  child  
 from  the  womb  of  a  woman,  who  has  died  in  labour  and  bury  it  in  a  separate  
 place.  They  prick  the  finger  of  the  deceased  with  a  needle  to  prevent  the  spirit  
 becoming  a  Langsoowee,  who  flies  off  to  the  mountains  with  the  hair  wildly  
 dishevelled  and  thereafter  enters  into  and  possesses  the  body  of  any  individual  
 (Low).  Porenuz  wacht  fiber  den  Embryo  hei  den  Slawen. 
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