
 
        
         
		dergleichen mehr zu zahlenden Abgaben.  Ueber  die in den Gesetzen niedergelegten  
 Steuern sind Beamte gesetzt, um den schuldigen Zoll einzufordem von  
 Toddy,  Färbeholz,  Rothholz,  Krummholz,  behauenes  und  markirtes  Bauholz, 
   Feuerholz,  Pfeffer,  Tabak,  Bambu,  Palmsaft,  Zuckerrohrsaft,  Baumwolle, 
   Fackeln,  Harz,  Kokosnuss-Wasser,  Sandarac-Oel,  Zwiebeln, Kerzen,  
 Salz,  Karren.  Gesetze  sind  niedergelegt  für  die Patrouillen  zu  Land  und  
 Wasser,  Gesetze*)  für  die  Goldschmiede,  die  Silberschmiede,  die  Eisen-  
 schiniede,  die  Assayer  und  Raffineure,  die Metallarbeiter,,  die  Färber,  die  
 Weber,  die  Briefschreiber,  die  Schmelzer,  die  Maler,  die  Juweliere,  die  
 Steinhauer,  die  Schnitzer,  die  Graveure,  die  Kupferschmiede,  die  Töpfer,  
 die  Lackirer,  die  Vermillionverfertiger,  die Vergolder,  die  Schiflbauer,  die  
 Schauspieler,  die  Maurer,  die  Kalkbrenner,  die Tanzmeister,  die  die Armverdrehungen  
 lehren  und  die  des  Ballets,  die  Boxer,  die  Ringer,  die  
 Gladiatoren,  die  Stockfechter,  die  Kämpfer  mit  runden  Schildenj  die  
 Kämpfer  mit  viereckigen  Schilden,  die  Kämpfer  mit  Lederschilden,  die  
 Lanciers,  die  Seiltänzer  und  alle  die  Lehrer  ähnlicher  Künste,  deren  es  
 eine  grosse  Zahl  giebt.  Weiter  giebt  es  Gesetze  für  die  königlichen  
 Pagen,  andere  betreifen die aus  dem Volke ausgehobenen Königsbedienten,  
 die  jeder  jährlich  drei  Tamlüng  einzahlen.  Solche,  die  sich  nicht  durch  
 diese  Geldzahlung  befreien,  sind  zu  körperlichen  Diensten  verpflichtet,  
 einige  umschichtig  einen  Monat  um  den  ändern,  andere  drei  Monate,  
 worauf  dann  neun  Monate  ihnen  bleiben.  Fernere  Gesetze  bestimmen  
 die  Strafe  der  Verbrecher  und  die  Ordnung  in  dem  Gefängnisse  neben  
 dem Palaste.  Andere  haben  die  vom Dienste  befreiten Clienten  zu  beaufsichtigen, 
   oder  den  .Entlaufenen  nachzuspüren,  sowie  über  das  in  den  
 Schatz  zu  zahlende  Einkommen  Rechnung  zu  führen.  Andere  haben  über  
 die  Einrichtungen  zu  wachen  hinsichtlich  der  Weber  von  Baumwollenzeugen  
 und  Seidentüchern  im  Palaste,  auch  für  die  Inspectoren  der  auf  
 die Fabrikate wasserdichter Ueberzüge,  feiner Oele, Fackeln, Rattanstricke,,  
 Molasse  und  Palmzucker  gelegten  Steuern.  Die  Fabrikanten,  die  das  
 Zuckerrohr in Mühlen ausquetschen und daraus Zucker verarbeiten, müssen  
 gleichfalls  dem  Könige  Abgaben  zahlen.  Einige  dienen  den  Edelleuten,  
 andere  solchen,  die  nicht  zum  Adel  gehören,  und  davon  findet  sich  eine  
 grosse  Zahl  als  Vorhut  des  Centrum.  Alle  die  zu  dieser  Abtheilung  Gehörenden  
 stehen  unter  gesetzlichen  Oberhäuptern,  die  von  15—100  Mann  
 commandiren.  Die  kleinen Leute  im Palaste  sind  als Diener  eben  so wohl  
 Phrai  luang  genannt  wie  ihre Herren.  Die Diener  der Edelleute  dagegen  
 heissen  Phrai  Somkamlang.  Leute  des  gemeinen  Volkes  wechseln  jeden  
 Monat  umschichtig  mit  ihrer  Dienstarbeit  im  Ein-  und  Austritt.  Ergeht  
 ein  königlicher  Befehl,  die  Armee  für  den  Krieg  einzuberufen,  so  lassen  
 die  Häupter  des  Adels  die  Rekruten  ausheben  und  fordern  je  nach  der  
 grösseren  oder  geringeren  Bevölkerung  der  Districte  eine  entsprechende 
 *)  Wie  sie  (nach  Plutarch)  Numa  für  die  Zünfte  erliess. 
 Zahl  Soldaten  für  den  Feldzug.  Da  die  Conscription  in  dieser  Weise  
 ausgeführt  wird,  so  geschieht  es,  dass  Einige  zu  marschiren  haben,  Andere  
 nicht  ■  ' 
 Fr a g e :   Was  ist  der  Grund,  dass  Einige  That,  Andere  Bäo  genannt  
 werden? 
 Antwo r t :   In  Betreff  der  That  genannten  Leute,  so  heissen  sie,  
 weil  sie  von  ihren  Schulden  loskäufliche  Sklaven  (That)  sind,  die  mit  
 Geld  unterstützt  wurden.  Solche  von Schulden  loskäufliche Sklaven (That  
 sin  thai)  sind  Leute,  die  in  Sphwierigkeiten  geriethen  und  Anderen  als  
 Leibeigene  (Kha)  dienen  mussten,  weil  sie  das  denselben schuldende Geld  
 nicht  zu  zahlen  vermochten.  Zuweilen  geschieht  es,  dass  sie  ihre  Kinder  
 und  Frauen  verkaufen,  um  sie  für  die  Zahlung  der  Zinsen  in  Pfand  zu  
 geben.  Zuweilen  lassen  sie  Documente  ausfertigen,  wodurch  sie  sich  
 selbst  verkaufen.  Einige  übergeben  sich  dem  Gläubiger,  dass  er  sie  als  
 Arbeiter  verwende.  Andere  wieder  dienen  ihm  nicht  als  Arbeiter,  verpflichten  
 sich  aber,  das  durch  ihre  eigene  Arbeit  erworbene  Geld  ihm  
 monatlich  zur  Bezahlung  der  Zinsen  zu  überbringen.  Es  geschieht  auch,  
 dass  der Gläubiger die  persönlichen Dienste  seiner Schulduer nicht wünscht,  
 sondern  sie  ausserdem  als' Diener  verdingt,  um  dann  ihren  Lohn  einzustreichen. 
   Sollte  der  Sklave  (That)  keine  Neigung  haben,  länger  zu  verweilen, 
   so  sucht  er  das  nöthige  Geld  aufzutreiben,  um  sich  von  seinem  
 Herrn  loszukaufen,  der  ihn  freilassen  muss,  wenn  er  ihm  den  Preis seiner  
 Schätzung,  sei  derselbe  hoch  öder  niedrig,  bezahlt.  Die hier besprochenen  
 Sklaven  werden  nun  That  sin  thai  genannt. 
 Was  solche Leute  angeht,  die Bao (Diener)  genannt werden,  so  stehen  
 sie  in  denselben Verhältnissen,  wie  die  grosse  Masse  des  Volkes  im  Allgemeinen  
 unter  den  Bezeichnungen  Rasadon  (die  Gemeinen),  Phrai  Fa  
 (die  Wilden  unter  dem  Himmel),  Kha  Pen  din  (-glebae  ascripti).  Dieselben  
 sind  keinem  Privatmanne  specielle  Verpflichtungen  schuldig  und  
 sind  Niemandes  Leibeigener  (Kha),  aber  sie  sind  in  ihrer  Persönlichkeit  
 auf  dem“ Gebiete  Seiner Majestät  des  Königs  geboren,  und  es  ist  ihnen  
 deshalb  nicht  erlaubt,  sorglos  und  in  Müssiggang  dahin  zu  leben.  Es  
 ist  ihnen  Pflicht,  zum  öffentlichen  Besten  Frohndienste  zu  leisten,  um  die  
 durch  den  gnädigen  Schutz  der  Regierung  erlangten  Wohlthaten  zu  vergelten. 
   Für  diesen  Zweck  werden  sie  einem  der  Khun-nang  (Edelleute)  
 vorgestellt,  mit  den  Worten:  „Dieser  Mann,  um  seine  Arbeitspflichten  
 gegen  die Regierung zu  erfüllen,  würde  wünschen,  sich  einem Departement  
 einschreiben  zu  lassen.“  Zuweilen  bieten  sie  sich selbst aus freien  Stücken  
 an  und  verbleiben  bei  einem  der  Phra-Ong-Chao,  den  Abkömmlingen  
 königlichen  Geblütes.  Sie  müssen  sich  entweder  den Khun nang,  die Kha  
 Raxakan  (Regierungsbeamte)  sind,  übergeben  oder  einen  der  Phra-Ong-  
 Chao  zu  ihrem Meister  (Nai)  wählen.  Wenn  ihnen  etwas  aufstösst, Glückoder  
 Unglücksfalle' ihr  Leben  treffen  oder  irgend  ein  Geschäft  zu  verhandeln  
 ist,  so  müssen  sie  sich  zu  ihren Meistern  begeben  und  dieselben