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 des  Südens  und  der  dort  unterworfenen  Staaten,  wie  Nakhon-  
 Si-Thammarat  (Ligor)  u.  s.  w.  Einige  sind  über  den  Osten  gesetzt,  mit  
 Myang  Kamphuxa,  andere  über  den  Westen  mit  Kanchaburi  u.  s.  w.  
 Einige  Beamte  haben  bei  Gewaltthätigkeiten  polizeilich  einzusehreiten,  
 andere  die  Controle  über  die  Spielhäuser.  Einige  bilden  Commissionen  
 für  Beerdigungen,  andere  für  die  Sachen  der  Geistlichkeit,  dann  giebt  es  
 das  Departement  der  knetenden  Aerzte  (Kroma-Mo-Nuet),  die  Mo-Ya  
 (Apotheker)  und  andere  Arten  von  Heilkünstlern.  Da  sind  Beamte  eingesetzt  
 über  die  Brahmanen,  um  das  Schwingfest,'  die  Phitthi  Rek  na  
 und  andere  Jahresfeierlichkeiten  den  Ceremonien  gemäss  auszuführen.  
 Andere  Beamte  sehen  darauf,  dass  die  Hora  (Astrologen)  die  Rökh  Su-  
 richan  (die Constellationszeichen  der  Sonne  und  des Mondes)  entsprechend  
 beobachten.  Ferner  giebt  es  Beamte  für  das  Studium  der  Gesetzerklärungen  
 sowie  zur Censur  der Bücher, Beamte über die Elephanten  (Kroma-  
 Xang),  Pferde  (Kroma-Ma),  Wagen  (Phollarat).  Andere  commandiren  als  
 Officiere  die  Leibgarden  (Tamruet),  wenn  Seine Majestät  in  Procession  
 einherzieht,  andere  steuern  die  königlichen  Thronbote  und  reguliren  die  
 Ruderer  in  regelmässigem  Ersatz.  Die  mit  den  Einnahmen  betrauten  
 Beamten  ordnen,  ausser  den  auf  Felder  und  Gärten  gelegten  Abgaben,  
 die  Taxen  auf Reis,  Farbeholz,  Rothholz,  Pfeffer,  Teak, Feuerholz,  Schilfblätter  
 zum  Dachdecken,  Tabak,  Bambu,  Oel  in  Töpfen,  Zucker,  Baumwolle, 
   Kokosnussöl,  Zwiebeln,  Knoblauch,  Salz,  Karren.  Andere  Beamte  
 haben  bei  Land  und  bei  Wasser  zu  patrouilliren  für  die  Sicherheit  der  
 Landstrassen.  Andere  Zünfte  (Kramang) *). sind  die  Silberschmiede, Goldschmiede, 
   Eisenschmiede,  Gerber,  Polirer,  Färber,  Weber,  Decorirer,  
 Giesser,  Schreiber, Juweliere  und Spiegelfabrikanten,  Graveure,  Drechsler,  
 Steinhauer,  Kupferschmiede,  Töpfer,  Lackirer,  Vermillion - Fabrikanten  
 (Xang  Xat),  Arbeiter  in  geschwärztem  Gold  (Xang  Phit  thong),  Schiffbauer, 
   Lederverfertiger,  Maurer,  Kalkbrenner,  Lehrer  der  Maskentänze  
 (Kru  hat  khon),  Bemaler  der  transparenten  Felle  (für  Zauberlaternen),  
 Regisseure  (hat  lakhon), Lehrmeister  im  Boxen  (hat  xok  moi),  im Ringen,  
 im  Fechten,  im Klopffechten,  in  der Schildervertheidigung,  Gaukler,  Seiltänzer  
 (auf Metalldrähten)  und  eine  Menge  anderer  Lehrmeister  solcher  
 Art.  Einige  Aemter  begreifen  die  königlichen  Pagen  (Mahatlek),  und  
 dann  kommen  die  öffentlichen Dienstleistungen  (Raxakan)  der Phuek Phon  
 Phrai  luang  in  der  grossen Masse  des  Volkes,  in  der  Jeder  jährlich  drei  
 Tamlüng  (12  Bath)  zu  zahlen  hat.  Einige  bezahlen  kein  Geld,  sondern  
 stellen  sich  persönlich  jedes  Jahr  für  drei  Monate  zur  Regierungsarbeit  
 und  behalten  dann  neun  Monate  für  sich.  Einige  des  Volkes  (Phuek) 
 *)  En  Kramang  meint  die  partioularietische  Gerichtsbarkeit  kennen.  Sampridius  bemerkt  
 ro n   Alexander  Severns:  Corpora  omninm  constitnit,  vinariorum,  lnpinariorum,  caligariorum  
 e t  omnino  omnium  artiujn  hisque  ex  sese  defensores  dedit  e t  jnssit,  quid  ad  quos  judices  
 pertineref. 
 haben  das Amt  (Kramang), Verbrecher  für  leichte Vergehen  in  den Carcer  
 (Thim)  zu  stecken,  der  sich  in  der  Nähe  des  Palastes  findet.  Andere  der  
 Phuek  sind Nai Khum  (Gefängnissschliesser)  und  zeichnen die Phrai  luang,  
 die  in  den  Bergwerken  für  den  König  das  Gold  zu  schmelzen  haben.  
 Einige  der  Phuek  sind  als Chao-Kramang  (Amtsvorsteher)  über  die Baumwollenzeuge  
 und  andere  Manufacturwaären  in  den  Magazinen  des  Königs  
 gesetzt.  Andere  sind  Magistratsbeamte  über  die  auf  Harz,  Petroleum  
 (nam man jang), Fackeln,  Rattan,  Zuckerrohrsaft,  Palmsaft gelegten Taxen.  
 Andere  Beamte  überwachen  das  Interesse  des  Königs  in  den  Mühlen  der  
 Zuckerfabriken.  Einige  der Phuek  sind  Sklaven  (Kha)  der Chao  (Fürsten),  
 sowohl  solcher,  die  einer  Verwaltung  vorstehen  (mi  krom),  als  der  ohne  
 Stellung  (mai  mi  krom).  In  dem  Krom  wechselt  die  Zahl  der  Diener  
 von  15—100,  die  für  den  König  gezeichneten  Leute  (lek)  heissen  Phrai-  
 luang.  Solche,  die  Sklaven  (Kha)  der  Chao  oder  Diener  (Bao)  der  Edelleute  
 (Khunnang)  sind,  werden  Phrai  Som  Kamlang  genannt.  Die Phuek  
 Phrai,  müssen abwechselnd  ihre Dienste  im Raxakan  verrichten  und werden  
 im  Falle  eines  Krieges  von  dem  Akamahasena  als  Rekruten  für  das  Heer  
 ausgehoben. 
 Die Grundsteuer  (Ka  thi  din  oder  der Preis  des Platzes  auf  der  Erde)  
 wird  in  dem  Lande  Siam  verschiedentlich  bezahlt,  als Akon,  Somphakson,  
 Talat,  Sena,  Phasi,  auf  fünf Arten.  Die  Akon  benannte  Abgabe  betrifft  
 die  Eigenthümer  von Gärten,  die Fruchtbäume  verschiedener Art  in  ihrem  
 Besitzthum  pflanzen,  um  in  der  Jahreszeit  der  Reife  mit  den  Früchten  
 Handel  zu  treiben.  Wenn  ein  neuer  König  den  Thron  besteigt,  wird  
 hierüber  ein  Befehl  erlassen,  indem  von  dem  Kha  luang  acht  Aufseher  
 ernannt  werden,  die  zur Examination  umhergehen  müssen  und  die Frueht-  
 häume  der  Gärten  zählen.  Die  dem  Akon  unterworfenen  Bäume  sind  
 manigfach.  Die Durian-Bäume  zahlen  ein Tikal,  die Mangkut  ein Phuang,  
 die  Makmuang  ein  Phuang,  die  Mak  (Areca)  bei  25  ein  Phuang,  die  
 Ma phrao  (Kokosnüsse)  bei 22  ein Phuang,  die Plu (Betel)  bei  4  ein Phuang,  
 die  Maphrang  bei  4  ein  Phuang,  Orangen  bei  5  ein  Phuang  u.  s.  w.  
 Die  Gartenbesitzer  müssen  alljährlich  die  Taxen  ihrer  Fruchtbäume  nach  
 der  Zahl  derselben  dem  Könige  abliefern.  Die  8  Aufseher  führen  Buch  
 über  alle  Frachtbäume  in  dem  Kataster  (Na  Xonot),  wo  vorkommenden  
 Falles  nachgeschlagen  werden  kann  Ob  die Bäume sich  später vermehren  
 oder  vermindern,  macht  keinen  Unterschied,  denn  das  Akon  muss  immer  
 in Vollem  bezahlt  werden,  wie  es im Kataster bemerkt steht.  Wenn indess  
 der  regierende  König  einem  Nachfolger  Platz  gemacht  hat,  s o   wird  eine  
 neue  Zählung  der  Bäume  vorgenommen  und  der  Kataster  darnach  verändert. 
   Dieser  Gebrauch  herrscht  in  Siam  über  die  Zahlung  des  Akon-  
 Geldes.  Das  Somphakson  begreift  die  von  dem  Boden  erhobenen  Abgaben, 
   auf  welchem  Bananen,  Zuckerrohr,  Tabak,  Yam,  Batatas, Bohnen,  
 Kürbisse,  Sesamum,  Gemüse^ Po  kachao  (eine  Pflanze,  aus  der  Seile  gedreht  
 werden),  Mäize,  Hügelreis  und  ähnliche  Dinge  gezogen  werden.