zum zweiten Male in der Runde,nochmals, bis jeder Spieler, den Bankhalter
eingeschlossen, drei Karten in der Hand hat. Dann decken sie
auf) um zu sehen, welche Zahl an Punkten, viel oder wenig, Jeder haben
mag. Neun ist das Höchste, darüber hinaus kann nicht gezählt werden.
Wenn der Bankhalter 9 Punkte aufzeigt, der Spieler nur zwischen 1-^8,
so streicht Jener Alles ein. Hat einer der Spieler gleichfalls 9, so ist er
mit dem Bankhalter gleich und an keiner Seite Gewinn oder Verlust.
Ist der Bankhalter niedriger an Zahl, so muss er jedem Spieler, der mehr
hat, seinen Satz auszahlen, gewinnt aber von Allen, die weniger haben
als er selbst. Ferner, wenn er 3 Figuren hat, so machen diese zusammen
9, während 1 Figur nur 1, 2 Figuren 2 zählen würden. Auf den
punktirten Karten werden die Punkte zusammengezählt, um das Total
herauszurechnen. So zu spielen nennt man Acht und Neun.
Für das Len Thua (Bohnenspiel) werden mit Dinte auf ein Tuch
vier Punkte bezeichnet, Krähenfüssen ähnlich, die Kak (Vierecke) genannt
werden. Sie werden in der Stellung nuai oder Eins (riüng) genannt und
dann 2, 3 und 4. Die Gesellschaft wählt Einen unter sich zum Bankhalter
(Chao Mü oder der Herr der Hand), die Anderen machen ihre
Sätze (theng). Dann werden Muscheln herbeigebracht, ungefähr 200 oder
darüber, und der Chao Mu greift zuerst. Aus den gewonnenen Muscheln
bildet er einen Haufen. Die Spieler legen dann Muscheln öder Geld in
einem der Vierecke nieder, wie sie es vorziehen, im lten, 2ten, 3ten oder
4ten. Da ist auch noch ein anderer Weg, indem man auf 2 Feldern
spielt, dem lten und 4ten, dem lten und 2ten, dem 2ten und 3ten, dem
3ten und 4ten. Doch kann dieses doppelte, Spiel in 2 Oeffnungen nicht
lange fortgesetzt werden, da es doppelt verlieren macht, wogegen bei einfacher
Oeffnung immer zwei bleiben, wenn eins verloren geht. Wenn die
Spieler fertig sind, zählt der Bankier die von ihm herausgegriifenen Muscheln
a b , in Reihen von 8, bis er alle neben einander hingelegt hat.
Wenn als Rest 1 übrig bleibt, so hat der Spieler, der auf das lste Feld
hält, gewonnen, der des 2ten verliert, die Setzer des 3ten und 4ten bleiben
wie sie sind, ohne Gewinn noch Verlust. Von den eine doppelte Oeffnung
Spielenden verliert bei 1 der Setzer auf 3 und 2 oder 3 und 4, wogegen
1 und 2, sowie 1 und 4 gewinnt. Bleibt als Ueberschuss 3, so gewinnt
2 und 3 sowie 3 und 4, wogegen 1 und 2 oder 1 und 4 verliert. Hat der
Bankier (Chao Mü) den überbleibenden Rest der Muscheln aufgezeigt, so
nimmt der Croupier (Phu Xak Hua Bia oder der die Muschelköpfe Herbeiziehende)
seinen gekrümmten Stock und holt das Geld und die Muscheln
-derer, die verloren haben, zu sich herüber, wogegen er,mit dem Gelde
des Bankiers die Sätze des Gewinnstes bezahlt, ob sie hoch oder niedrig
sind. Hierbei ist noch folgender Gebrauch zu beachten. Deijenige, der
das Spielhaus hält (Nai bon oder der Meister des Hazards) pflegt zum
Wechseln kleine Stückchen von Messing, Eisen, Blei, Elfenbein, zerbrochenen
Töpferscherben, Porzellan u. s. w. bereit zu haben und e s '
hinzugeben, dass e s . statt des Geldes gebraucht werde. Einige dieser
Spielmarken haben den Werth eines Salüng, wie es darauf bezeichnet
steht, andere selbst den eines Bath (Tikal). Zuweilen brauchen sie auch
Muscheln statt des Geldes und machen dabei aus, dass z. B. jede Muschel
einen -Salüng gelte. Nach Einziehen der Sätze wechselt der Croupier
dies Scheingeld gegen den dadurch repräsentirten Werth aus und über-
giebt es dann dem Bankier.
Für das Len-Po wird ein Würfel (Po) aus Messing gearbeitet, mit
einem Deckel, der genau darauf passt. Die Gestalt ist vierwinklich. In’s
Innere wird die Zunge (lin) gesteckt, die an der einen Seite roth, an der
ändern Seite weiss ist. Wenn die Sätze der Spieler mit der weissen Seite
stimmen, haben sie gewonnen, wenn mit der rothen, verloren. Beim Spiel
agirt ein Chinese als Bankier und menagirt den Würfel. Er befestigt die
Zunge inwendig, ohne dass irgend Einer es sieht, und stülpt dann den
Deckel darüber; dann lässt er einen der Spieler den Würfel umdrehen,
bis er genau in den vier Richtungen der Ecken steht. Der Würfel wird
dann in die Mitte des Viereckes (Kak) gestellt. Es finden sich 4 Vierecke,
ebenso wie bei dem Len Thua. Das Geld wird auf den Feldern
niedergelegt. Die Arten des Risicos im Würfelspiel sind verschiedener
Art. Es heisst O pointiren, oder Kak pointiren. oder auf Lia pointiren,
und da sind noch andere Wege. Im Pointiren 0 verlieren drei Felder,
und der Einsatz fällt an den Bankier. Im Falle des Gewinns dagegen muss
dreifach bezahlt werden. Gleichschwebend (samoh) kann nicht Vorkommen.
Das Pointiren auf Kak entspricht dem in Len Thua, auch das Pointiren auf
Meng, und letzteres in dem Falle, wo sich bei Gleichheit zwischen Spieler
und Bankier Gewinn und Verlust aufhebt. Wenn der Gewinn nicht eingezogen
wird, sondern bis zum nächsten Male übersteht, so heisst es Tong.
Von den Regeln der Lotterie (huai) ist zu bemerken, dass ursprünglich
ein von China (Myang Chin) herübergekommener Chinese dieses Spiel
nach chinesischer Weise einführte. Die Siamesen haben es später adoptirt
und auch den Gebrauch siamesischer Buchstaben dafür erfunden, die 36
an Zahl auf kleine Papierstücke, 4 Finger breit und 6 Finger lang, niedergeschrieben
.werden. Sie stehen gerade in der Mitte des Looses. f Als
diese Billets fertig waren, erliess der Lotterie-Unternehmer eine Bekanntmachung
, in der er sagte: „Diese 36 Nummern werden aus meinem
Comptoir fortgelegt werden, mit Ausnahme einer einzigen, die dort zurückbleibt,
Wer nun in seinem Satze richtig trifft, dem werde ich 29fach den
Betrag auszahlen, bei den übrigen ist der Gewinn für mich (Ich werde
das Ganze essen).“ Wenn das Spiel beginnt, so stellt der Lotterie-Einnehmer
Schreiber an, die diejenige Nummer, die Jemand zu spielen wünscht, aufschreiben,
unter Zufügung' des Betrages, wie immer derselbe sein mag.
Die Schreiber nehmen die Billets, wie auch das einbezahlte Geld, und
bringen es, nach Versiegelung des Billets, nach dem Centralbureau. Der
Rechnungsführer dort*,empfängt das versiegelte Bidet nebst dem Gelde,