Songkran*) (Neujahrs). Die Sonne wird unter dem zodiakalischen Zeichen
des Met aufgehen in der letzten Stunde der Morgen-Wache und 48 Minuten,
am Montag, im fünften Monat, der zehnten Nacht im abnehmenden
Monde, als der neunte Tag. Am Dienstag im fünften Monat, der elften
Nacht des abnehmenden Mondes, tritt der Cyclus in das 1225ste Jahr um
4 Uhr 26 Minuten und 24 Secunden. So mögen verdienstliche Werke
gethan, und Spiele gefeiert werden, wie es der Gebrauch ist, bis zum
fünfzehnten Tag, indem der Songkron drei Tage dauert und dann sein
Ende erreicht. WAs nun in diesem Jahre des SongRrans Name ist, was
für ein Thier er reiten wird, was seine Speise ist und was er in der Hand
halten wird, alles dieses würde eine lange Erklärung erfordern, und es
ist unnöthig, darüber weitläufig zu sein, weil Jeder, der es zu wissen
wünscht, nach dem Palast gehen mag und die dort aufgehangenen Gemälde
betrachten; dort kann Tag, Monat und Jahr aufgezeichnet werden.
Von Freitag im fünften Monat, der' ersten Nacht des wachsenden Mondes,
bis Montag im fünften Monat, der zehnten Nacht des abnehmenden Mondes,
muss das Jahr das des Schweines genannt werden, als noch das vierte
des Cyclus. Wenn nach der bürgerlichen Era bezeichnet, so ergiebt es
sich als das jAir 1224 in dem Zwischenräume von Dienstag im fünften
Monat der eilften Nacht des abnehmenden Mondes, und Mittwoch im
vierten Monat der fünfzehnten Nacht des abnehmenden Mondes, wenn
der Tag des Trut-Sut das Ende - des alten und den Anfang des neuen
Jahres verbindet. Darauf tritt dann das Jahr des Schweines in das fünfte
des Cyclus und ist in der bürgerlichen Era als das Jahr 1225 zu rechnen.“
Der Phuttha-Sakkharath zählt von dem Jahre 543 a. d. „Das Sanscrit-
wort für Era ist Säka, was eigentlich skythisch bedeutet**)“ (Holtzmann).
Säjaka meint Pfeil, oder ordnungsmässig (nach Lassen). Die Tochter des
Pandu-Sakja (Sohn des Amitodana), der aus dem Kriege mit Vidudhabha
nach dem Ganges geflüchtet, wurde dem Nachfolger des Viyaja in Ceylon
vermählt. Die Nat Töchter tragen das im Cyclus von dem Götterkönige
abgeschlagene Haupt Brahma’s, und Herodias, als sie küssen w ill, wird
(nach Reinardus) in die Luft geblasen von dem des Johannes des Täufers
oder Jahjah, den (nach Hamza Jsfahani bei Mirehond) Guderz ben Balas
(unter den von Ask ben Ask herstammenden Völkerkönigen) an den Juden
*) Die Siamesen übersetzen Songkran oder Songkaranta (vom König Sakkatam eingeführt)
als luen pai dön pai (im Hin- und Wiedergehen umherschwingen),
**) The invention of the Chinese chronological cycle of sixty years is attributed to the
Emperor Huang-Ti who lived several hundred years before the commencement of the Hia-
dynasty. I t is dated for the sixty first year of his reign or from the ye ar 2637. a. d. I t is
formed by th e combination of two sets of characters in a particular way and was originally
designed and used only for chronological purposes. One set has ten characters which are called
th e heavenly stems, the other set has twelve characters, which are styled the earthly
branches (s. Doolittle). Der Kalender auf Bali ist nach dortiger Sage indischen Ursprungs
(Friedrich).
rächte. Die Askitai im indischen Meer trieben auf Schläuchen Seeräuberei,
wie die Askomänner auf Baumstämmen.
Die Maha-Sakkharat gehört dem Phuek Hon an. Der kleine Cyclus*)
besteht aus 12 Jahren und bildet durch fünffache Wiederholung in Dekaden
den grossen Cyclus von 60 Jahren. Der 19jährige Cyclus (Ennea-
decaeteris) des Meton, Sohn des Pausanias, soll den Chinesen (nach La-
place) schon 1900 Jahre früher bekannt gewesen sein. Die Abyssinier
haben (nach Bruce) eine Zeitrechnung, die sie Kamar (Bogen oder Zirkel)
nennen. Die Sibson-Rasi oder zwölf Zeichen des siamesischen Thierkreises**)
werden den Paliformen der Zehner-Zahlen zugefügt, um die
Jahre im Cyclus zu numeriren.
In dem astrologischen Buche Thamma-Xat sind die Bezeichnungen
der Compasspunkte dem Ramayana entnommen. Phra-Ram präsidirt über
den Osten, Phra-Phimpisan über den Südosten, Phiphek über den Nordosten,
Phra-Lak (Laksman) über .den Süden, Hanumän über den Norden,
Sadaju über den Nordwesten, Sida über den Westen, Thossakan über
den Südwesten. Reichthümer giebt Phaya-Phimpisan (der goldig schöne
Herr), Phimpa ist die Gemahlin Phra-Kodom’s. Der gebräuchlichste Kalender
ist der Phraninthin.
Wenn der Engel des Jahres einen Diskus in der Hand trägt oder
auf einem Tiger reitet, so wird das Jahr mit Streit und Zank gelullt
sein, wenn er- aber Blumen bringt, so ist es ein gutes Zeichen. Sobald
der Rasi Met culminirt, benachrichtigen die Hon (Hora) das Volk, damit
es im Lampenfest Lichter entzünde, gleich den Strahlen der Sonne, die
durch die heilige Religion die Anhänger Buddha’s erleuchten. Einige
Jahre- werden durch männliche Phi-Süa, die als Ungeheuer dargestellt
werden, andere durch weibliche in der Gestalt von Thevada oder Engel
regiert, andere durch Menschen u. s. w.
Die Monate werden numerirt und mit den Ordinalzahlen aufgeführt,
doch besitzen sie auch eigenthümliche Namen im Siamesischen, wie z. B.
der Januar der Monat (Düen) des Fon-Xalan heisst oder des Regens***) der
Tenne, da diese in ihm bisweilen genässt wird. Ein mir in Kambodia
*) Im Mahasamajamtra giebt esDharani, um solche Bodhisattwa zu werden, die, nachdem
sie die Gestalt von Thieren angenommen haben, die Geschöpfe ausserhalb Dschambudwipa
erleuchten. Die Namen dieser Thiere Bodhisattwa’s sind dieselben mit denen, die in Mittelasien
dem zwölfjährigen Cyclus gegeben werden. Die egyptisçhen Monatsgötter wurden auf der
Flucht vor Typhon vom Widder geführt.
**) Die Zeichen der Hausthiere im Zodiakus sollen von den Kie'i-Kasse zugefügt sein.
Le cycle des Kirgis a été primitivement composé des noms Turks, mais les Mongols les Tibétains,
les Japonais, les Persans, les Mandschous l’ont traduit dans leurs langues en conservant
soigneusement l’ordre des animaux. Die Muyscas erhielten ihren Cyclus von Bochica.
***) Im feuchten Siam sind Regen-Ceremonien von geringerer Bedeutung, als z. B. im
oberen Birma, wo das Engelseil gezogen wird. In China entfernt man bei grösser Dürre den
bedeckenden Stein vom Brunnen des Drachentempels zu Peking (s. Doolittle), und nach cei-
tischeu Sagen schöpften die J äg e r das Wasser von Barendon im Walde Breziliande, um die