den Kopf oder den Schwanz?“ „Er ass das Ganze, gerade in
der Mitte durch“ (kin klang talot tua). Die Kette wird dann
mit einem Ruck gebrochen, indem die Schlange und der Bruder
die anderen Kinder, die schreiend aus einander laufen, zu greifen
suchen.
In dem Spiel Xing Ngua (das Ziehen um die Kuh) stehen
sich in der Mitte die beiden stärksten Knaben gegenüber (dek
thi khum), die übrigen schleichen auf den Fusszehen umher
und singen: „Auf den Zehen, hierhin und dorthin! Wir sehen
eine Kuh, die Zukerrohr frisst. Wo ist sie denn je tz t? “ Die
Knaben in der Mittfe fragen: „Was für eine Kuh?“ Die übrigen,
in die Nähe gekommen, antworten: „Ngu dam“ (eine schwarze
Kuh) und hüpfen dann auf den Zehen wieder fort. Die Knaben
in der Mitte s a g e n : „Sie fiel in blaues Wasser und ist todt.“
Die auf den Zehen zurückkommenden Knaben erwiedern: „Ngu
deng“ (eine rothe Kuh). Die Knaben in der Mitte reichen
sich die Hände und singen: „Tok nam keng tai leao“ (sie
fiel in Pfefferwasser und ist todt). Die übrigen laufen in
-einer Reihe zwischen ihren Armen durch; während die beiden
Vormänner, die immer den Letzten abfangen, fragen: „Pache
Ara i? “ (Was für einen Schlüssel willst du?), worauf dann geantwortet
wird: Einen silbernen Schlüssel, oder einen goldenen
Schlüssel, oder einen kupfernen Schlüssel u. s. w. Nachdem
die beiden Partheien der Kinder durch Anfassen im Rücken sich
gegenüberstehende Reihen gebildet haben, fragt der eine der
vordersten Knaben: „Khai ok rüm a io k ? “ (Wird der Schlüssel
auch öffnen ?) Sein Vis-ä-Vis antwortet: „Mai o k !“ (Er wird nicht
öffnen.) und dann fangen beide an, sich hin und her zu ziehen,
wobei sie durch den Halt der hinter ihnen aufgestellten Kinder
nach Kräften unterstützt werden. (Da ich dies Spiel nur bei
den in Missionen erzogenen Kindern sah, könnte es nach dem
bei uns bekanntem gelernt oder doch verändert sein.)
Das siamesische Lotteriespiel ist dem chinesischen entnommen,
und ebenso die auf den ausgegebenen Billets bezeichne-
ten Figuren der Dämone (Phi), Tiger (Süa) u. s. w. Darnach
unterscheiden sich die Gewinne, und man hört z. B. die Leute
fragen: „Was kam heute heraus?“ wo dann die Antwort sein
mag: „Die Phi!“ oder dergl. Eine weibliche Figur in der
Lotterie heisst Meng-chu. Wie auf den Theatern, finden sich
auch auf den Lotterieloosen die Phi-bai und Phi-hua genannten
Figuren. Thing-Xalak bedeutet: Lotterieloose (Xalak) unter das
Volk auswerfen. Die Taxen der Spielhäuser (bon-bia), in denen
es allein erlaubt ist, zu hazardiren, werden durch den Pächter
(Nai-bon) erhoben, und ebenso die des Lotto.
Wie das Kartenspiel, ist das Mak-Ruk oder Schach von
den Chinesen adoptirt, doch wird letzteres auch nach einer
einheimischen Manier gespielt, in derselben Figurenzahl wie das
indische. Die Chinesen schreiben die Erfindung dem Bung-
Ong zu, dessen Sohn Bu-Ong (der achte Kaiser) die runde Form
in eine viereckige verwandelte. Das Mak-Keb wird auf dem
Schachbrette gespielt, aber mit anderen Figuren. Auch kennen
die Siamesen eine Art Damenspiel, und Totem (gescheckt wie
der indianische) entspricht dem Domino. Aehnlich dem Süa
kin vua (der Tiger*) ja g t die Kühe) ist das mit Würfeln gespielte
Mak-Jek, sowie das Len Saka, eine Art Triktrak. In
dem Hazardspiel Len duet werden Cowrie-Muscheln wie Würfel
geworfen, ob sie auf- oder niederfallen.
Die Siamesen spielen gerade und ungerade, was sie Len
ku-khi nennen. Das Würfelspiel heisst.Len po und eine besondere
Art desselben Len po pi-nüng. Der Bankhalter, gewöhnlich
ein Chinese, steckt in die Höhlung des viereckigen Würfels, den
er in einem Beutel bei sich trä g t, etwas Geld, Silbermünze
(ngön) oder Kupfer (ipeh) oder Porzellanstücke (pi) u. s. w.,
und stellt den Würfel dann auf den Tisch. Die um ihn sitzenden
Siamesen legen Jeder einen Haufen Geldes der einen oder
ändern Art vor sich, und wer das Richtige trifft, gewinnt,
während die anderen*Sätze einkassirt werden. Im Sarasat be*)
The Karens engage (on funerals) at tiger and fowl, a game ressembling
drafts, intended to prefigure the struggle of mankind with evil spirits (Mason),
wie das Würfeln zwischen dem Geisterkönig und dem Lama am Kloster b La
brang. Bei den Chinesen sieht der Patient Kuan lo’s „the north measure and
south measure“ Schach spielen, als er sie um Verlängerung seines Lebens bittet
(s. Doolittle). In Aegypten ward um die Schalttage gespielt.