(der Vinya-Khandha) ist das zuletzt Uebrigbleibende zur Wiedergeburt.
Chuti bedeutet Fortwandern zur Wandelung. Bei dem
Läugnen der Persönlichkeit wird aber der Zusammenhang nur
durch das Kam unterhalten und fehlt das Feststehende in den
wechselnden Geburtenwechseln*) Plato’s. „Auf Geheiss des
Schöpfers befestigten die den Menschen aus dem Mischkessel
bildenden Götter die Umkreisungen der unsterblichen Seele an
dem beständig zu- und abfliessenden Körper*“.
In der Constitution eines neugeborenen Kindes liegen nur
wenige Chitr vor, und auch diese sind vorwaltend böser Natur.
Im Arahat ist die Zahl der Chitr gleichfalls eine beschränkte,
aber solche, die sich findeü, sind gut (Kuson). Der Erste, der
von den Chitr hervortritt, ist der Phavangka-Chitr (der Existenz),
der an sich selbst indifferenter Natur ist und erst später zum
Bösen oder Guten determinirt wird.
Thamma ist das Aroma des Mano-Vinyan, und das Gesetz
liegt im Denken selbst begründet, obwohl es später durch Zufügung
der aus der sinnlichen Erkenntniss gewonnenen Resultate
vermehrt wird und wächst. Wird das Thamma zur T h a t, so
verwandelt es sich in Khamma. Dadurch, dass die religiösen
Vorschriften beobachtet werden, nehmen die Kuson-Chitr im
Mano-Vinyan zu und gewinnen an Ausdehnung. Ausser dem
durch Aromana producirten giebt es keine Chitr.
In Thieren waltet das Akuson-Thamr (das Gesetz des Bösen)
vor, und solche haben deshalb nur wenig Gelegenheit, dureh
gute Werke Verdienste zu erwerben, so dass sie im Allgemeinen
warten müssen, bis ihr Kamma sich erschöpft hat, um dann in
menschlicher Existenz wiedergeboren zu werden, aber anfangs
noch unwissend und roh oder als Waldbewohner.
Der Gegenstand, der den Chitr im Augenblicke des Todes
beschäftigt, wird die nächste Existenz beeinflussen. Die auf
den Himmel gerichteten Gedanken führen dorthin, die der Hölle
*) Jeder menschliche Organismus durchläuft während seiner Dauer völlig gesonderte
Lehenszustände und abgeschlossene Perioden, bemerkt Fichte hinsichtlich
der Seelenwanderung durch die verschiedenen morphologischen Stufen der
Organisation, wie sie der Mensch im Foctal-Leben durchläuft.
zur Hölle, die an der Vorstellung eines Hundes oder ändern
Thieres klebenden bedingen einen solchen Körper zur Wiedergeburt
(wie dem Tahitier in der Form seines Atua).
Die Chai folgen sieh in einem beständigen Strome *) des
Sterbens und Neugeborenwerdens. Der Xivit-Chai besitzt nur
momentane Existenz, und seine Natur ist eine rasche (reoh).
Der Xivit-Khlong-Rub währt länger (xa nahn), da er bei dem
Körper während der ganzen Zeit Seines Lebens verbleibt, beim
Tode aber entfernt er sich und verschwindet. Die Persönlichkeit**)
liegt weder in der Nama-Kandha, noch in der Rupa-
Kandha, und eben so wenig in einer getrennten Selbstheit,
sondern der Pudgala wird nur als die Zusammenfassung der
Theile begriffen. Dagegen sagt der Commentator des Abhi-
darma/KÖQa (bei Burnouf): „Ce Je ou Moi (Aham) c’est lap e rsonne,
le Pudgala.“ Das Sterben ist der Augenblick jener
Befreiung von der Einseitigkeit einer Individualität, welche
nicht den innersten Kern unseres Wesens ausmacht> vielmehr
als eine Art Verirrung desselben zu denken ist (s. Schoppenhauer).
Wie den Buddhisten erfüllt die Körperwelt auch den
Gnostiker mit Ekel (Bdeluria).
Panya wird der Kenntniss des Knaben verglichen, der Gold
als solches erkannte, aber Nyan ist die Wissenschaft des Goldschmiedes,
der die Feinheit zu bestimmen weiss. Bunjakamang
bezeichnet das Kam der Bun als verdienstvolles Handeln, Ba-
phakamang das Kam der Bab oder Sündigen. Aprakha geht
auf Unterdrückung der Leidenschaften. Sukri bedeutet tugendhafter
Wandel, und Usajok drückt Begabung mit Geduld aus.
Tham bedeutet predigen, Sut das Gesetz herzubeten, thuai Ver-
*) „Nach Colebrooke lehren die Buddhisten, dass Intelligenz (Tschitta) ein
und dasselbe mit Seihst (Atma) und Erkenntniss sei, als Bewusstsein der Empfindungen
oder ein beständiger Fluss und Strom der Erkenntniss und des Gefühls,
in einer Aufeinanderfolge von Gedanken.“
**) Die Subsistenzen der Seele und des Leibes und ihrer beiderseitigen Einheit
sind das quo est des Menschen, während er selbst als Ganzes sich wie das
quod est verhält. Der Mensch als solches ist etwas Anderes, als Seele und Leib,
beide für sich genommen. Im Tode hört folglich der Mensch als solcher völlig
auf, obgleich seine Bestandtheile ihr Dasein nicht verlieren (Gilbert de la Porröe).
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