Einige bilden sich zu Schreibern aus, Andere zu Kaufleuten, um Erwerbszweige
in den verschiedenen Lebensweisen des Laien zu folgen. Andere
studiren im Trai-Pidok die Phra-Phuttha-Vatchana (Worte Buddha’s), als
das Phra-Sutra, Phra-Vinay und Phra-Baramat, um dann als Novizen in
den geistlichen Stand zu treten und die 10 Vorschriften des Sikkhabat
zu beobachten: 1) nicht zu tödten, 2) nicht zu stehlen, 3) nicht zu huren,
4) nicht zu lügen, 5) sich nicht zu berauschen, 6) nicht zu unangemessener
Zeit, d. h. von Nachmittag bis Morgen, zu essen, 7) sich nicht mit Blumen
und Parfümen zu schmücken, 8) nicht Tänzern zuzuschauen oder auf
Musik zu hören, 9) auf Betten, höher als das erlaubte Maass, nicht zu
liegen, 10) kein Geld*) zu berühren noch für Geld gebrauchte Dinge, wie
Würfel oder Muscheln. Dies sind die Zehn. Dann wird das gelbe Gewand
angelegt und in demselben gegessen und geschlafen. Und die hier besprochenen
Sikkhabat bilden den Vat-Pronibat des Somanero, . Wenn
ferner der Somanero (Novize) oder Laie (Krahat) das zwanzigste Jahr
zu«ückgelegt hat, so schatten die Eltern den Khrüang Sakkhara an, wie
den Almosentopf (Bat), das gelbe Gewand (Phra Trai Chivon), und begleiten
ihren Sohn in Procession zur Capelle (Phra Ubosot), damit er in
den geistlichen Orden eintrete (upasombot), d. h. als Priester geweiht
werde (buet pen phikkhu) am Wohnsitz des Phra Upaxana-Achan (des
ordinirenden Lehrers) zur Beobachtung der 227 Sikkhabat, von den
Chatuparisutthasin bis zu den Athikaranasantha. Wenn er dann ein
Bettelmönch (Phra-Phikkhu-Song) geworden und in den geistlichen Stand
aufgenommen ist, unter Weihen (Upasombot) und Gebeten (buet), so hat-
er eifrig den Phra-Trai-Pidok zu studiren, der Buddha’s heilige Worte
(Phra-Phuttha-Vachana) enthält, wie erklärt für den Vat-Pronibat (Verehrungsweisen)
nach der Uebersetzung aus der Phutthavachana-Pbasa-
Makhot (Pali) in die Phasa Sayam oder Phasa Thai (die siamesische
Sprache). Sind die Bhikkhu undNovizen im Verstehender Uebersetzung
vollkommen geworden, so unterrichten sie ihrerseits wieder ihre Gefährten
als Schüler. Seine Majestät der König, um die Phra-Phuttha-Sasana (Religion
Buddha’s) zu schützen und zu stützen, lässt imperatorische Mandate
ergehen, in der Löwenstimme befehlend: „Sei es zu wissen den im Staube
der heiligen Fussstapfen kriechenden Sklaven, dass ihnen obliegt den
Somdet-Phra-Sangkharat und den Somdet-Phra-Vannarat (den Würdenträgern
der hohen Geistlichkeit) mitzutheilen, sie möchten es in den
Klöstern des Nordens und des Südens verkünden lassen, dass .die Namen
der im Lesen des Phra Trai Pidok erfahrenen Mönche , und Novizen aufgezeichnet
werden, um ihre Kenntnisse in dem Aram (Klostergarten) des
*) Der Mönch ist darauf angewiesen, von der Wohlthätigkeit der Laien' zu leben, und
Almosen sind (im Buddhismus) pretia pecoatorum, wie auch Salvian im fünften Jahrhundert
sie nennt. Von den buddhistischen Mönchen gilt das ganze J ah r hindurch, was von dem Tautai
im siebenten Monat der Chinesen, „ th a t they need not buy any rice.
Somdet-Phra-Sangkharat) oder im Palast zu prüfen.“ Wenn diese
Anordnung bekannt geworden ist, so verbreiten sie die Thananukron (die
Beamten der Geistlichkeit) durch alle Klöster des Nordens und des Südens,
damit die Namen aller in der Erklärung des Textes erfahrenen Mönche
und Novizen aufgezeichnet werden von den Thananukrom und Chao
Athikam für die Rangstufen (Kramang), als Phikkhu-Song und Samanero.
Wenn dann die Trabanten (Tamuet) der Thananukrom die Namen der
in ihren Studien fortgeschrittenen Mönche und Novizen aufgefunden haben,
so statten die Chao Kramang (die Schiedsrichter) oder Thananukrom den
Sangkari (Aufsehern der Geistlichkeit) Bericht ab, und diese schicken sie
mit den Listen zu Seiner Majestät, um sie vor dessen Füssen niederzulegen.
Im ersten und zweiten Monat der heissen Jahreszeit lässt der
König dann die Phra-Raxakhana (die Mitglieder der königlichen Priesterschaft),
gross und klein, einladen, unter dem Vorsitz des Somdet-Phra-
Sangkharat. Nachdem die Gelehrten (Bariep) der Thananukrom in dem
Tempel (Phra-Ubosot) versammelt sind, so bestimmen die im Trai-Pidok
Erfahrenen der Phra-Raxakhana, wie z. B. der Phra-Thammakosachari-
jachao (der erhabenen Lehrer in der Stimme des heiligen Gesetzes),
diejenigen Stellen des Pali-Textes (Prajok-Bali), die zur Examination dienen
sollen. Sie beginnen um die vierte Stunde des Morgens (10 Uhr), Stellen,
deren Sinn tief und verborgen ist, auskuchend, damit die Aufgabe möglichst
schwierig werde, und übergeben diese Aufgaben dann den Bhikkhu
und Somanero. Am Nachmittag um die dritte Stunde werden die Bhikkhu
und Somanero von den Phra-Raxakhana unter Präsidentschaft des Somdet
Phra-Sangkharat, von den Kroma-Phraraxa-Pandit, wie den Phra Vixien-
prütsa, z. B. die Luang Methathibodi und die Krom-Alak (Zunft der
Schreiber), z B. die Phra-Sripuri prixa sowie die Mahatlek und Kroma-
vang, als Beamte und Aufseher, mit heissem Wasser und Thee bewirthet.
Die Wachen werden von den Phuek Tamruet und den Phuek-Kroma-Mo,
sowie den Kromamüm Kraisariviehit versehen. Was die Canditaten betrifft,
so werden die des Nordens durch" Geistliche aus den südlichen
Klöstern und die des Südens durch Geistliche aus den nördlichen Klöstern
überwacht, während sie mit ihren Ausarbeitungen nach dem Trai-Phidok
beschäftigt sind. Am ersten Tage müssen die Bhikkhu und Somanero den
Thammabot erklären, einige den ersten, andere den zweiten Theil. Haben
sie darin bestanden, so erhalten sie am zweiten Tage früh eine andere
Stelle (Prajok), und wenn erfolgreich, eine neue am dritten, so dass sie
drei Prajok abgemacht haben. Am vierten wird ihnen die Erklärung des
Mangkhalatthathipani aufgegeben, und wenn sie dieselbe richtig ablegen,
so haben sie damit vier Prajok erworben. Am fünften Tage müssen sie
den Sansongkhro erklären, und wenn darin bestehend, wird am sechsten
Tage wieder der Mangkhalatthathipani vorgenommen, aber ein anderes
Capitel derselben, wie früher. Wenn sie durchkommen, haben sie sechs
Prajok. Am siebenten Tage erklären sie den Visuthimok, um den siebenten