gegen Migräne und sind eben so probat, wie Ananisapta bei
Zahnweh.
Ein hochgeschätztes Araulet, das unverwundbar macht, ist
das Khot genannte, eine in dem Gaumen von Tigern und Ele-
phanten gefundene Miniaturfigur dieses Thieres aus knochiger
Substanz. Die von den Priestern auf Goldplättchen geschriebenen
Paliformeln werden im Gürtel getragen, unter dem Namen
Takruth. Bei den in den Gefechten bei Dermbach gefallenen
Baiern fand man (1866 p. d.) roth eingebundene Büchelchen
mit Vorschriften, wie man sich mittelst des Benedictus und
anderer Segen kugelfest machen könne, sowie auch Amulette
mit mystischen Zeichen. Solche, die durch Gathas Unverwundbarkeit
erlangt haben, sagen in Siam, dass ihr Körper Khong-
Kaphan, so hart und fest sei, dass weder Schwert noch Lanze
eindringen kann. Die Birmanen meinen, dass das Tättowiren
ursprünglich dazu diente, den Körper unverwundbar zu machen
durch Imprägnirung mit Medicin, dass diese endermatische
Methode aber ausser Gebrauch kam und so für das nur als
Schmuck beibehaltene Tättowiren jetz t einfache Tinte verwendet
wird. Doch fahren sie fort den rothen Figuren magische Kraft
zuzuschreiben und unterscheiden in der Form der Zeichen ihre
Wirksamkeit. In Siam werden solche Talismane*) von den
Magiern (Khon thi ru vixa) mit Khom-Buchstaben umschrieben.
*) Nach dem Sigurdrifumal muss die Rune N auf den Nagel gezeichnet werden
, um nicht von Frauen hintergangen zu werden. Die Mohamedaner schützen
sich durch Amulette gegen die Geister, von denen (nach den Abyssiniern) Nachts
Luft und Erde voll ist, dass man nicht einmal Wasser ausgiessen kan n , ohne
einen derselben zu verletzen oder zu beleidigen. Kindern hängen die Siamesen beschriebene
Täfelchen .(Bai-Sema) um den Hais, damit sie gegen das böse Auge
geschützt seien. Das Concil. Trull. unterscheidet unter den von Phylacterien gegebenen
Amuletten die falschen von selchen, die wirklich Schriften enthalten.
Von den siamesischen Frauen getragene Goldketten heissen Luk-Sakot oder die
Amulette der geweihten Körner. Chöm-Khuan ist ein weisser Faden, der als
schützendes Amulet die Knöchel umgiebt. Unmittelbar bei der Geburt eines,
Kindes wird ein Baumwollenfaden um das Handgelenk gebunden und später erneuert.
Um gegen jede Gefahr sicher zu sein, lässt man sich magische Charaktere
und Zahlen (lek jan) auf Papierstreifen schreiben , die aufgerollt unter den
Kleidern festgeknüpft werden. Die Amulette, die gegen Teufel schützen (Kruang
Die Kleidungsstücke (Phon-Pha) der Siamesen bestehen
zunächst in dem Pha-nung oder Langouti, das Lendentuch, das
entweder zwischen den Beinen aufgeknüpft oder herabhängend
getragen wird. Die Befestigung geschieht durch Einstopfen,
und Gürtel (Pha Khao ma) werden nur für die Obergewänder
gebraucht. .. Die enganliegenden Jacken werden besonders in
der kälteren Jahreszeit getragen, doch bedecken die Frauen
auch sonst mitunter die Brüste durch einen Shawl. Pha-Xet-
Na ist ein Taschentuch und Pha-Vai der Teppich, der beim
Beten auf der Erde ausgebreitet wird. Auch Loubere rühmt
das vielfache Baden der Siamesen und die daraus folgende
Reinlichkeit. Vor jedem Besuche (bemerkt er) wird ein Bad
genommen und zum Beweise desselben ein weises Kreuz auf
die Brust gezeichnet.
Die Siamesen besetzen ihre Jacken mit sieben Knöpfen,
oder eine kleinere mit fünf. Bei Kindern sind drei gebräuchlich.
Eine Treppe darf nicht vier Stufen erhalten, aber die Zahlen
2, 3 und 6 sind erlaubt. Die von den Frauen in Siam noch
getragenen Ohrringe (Chon-Hu) sind bei den Männern aus der
Mode gekommen.
Die Hauptnahrung besteht in Reis mit Zuthaten von Fischen,
Gemüse und Früchten, und vor Allem in den mit Zwiebeln gemischten
Pfeffersaucen (Nam Prik) oder auch dem complicirteren
Curry.
Die Siamesen sind sorgsam darauf bedacht, alle Haare am
Körper von der glatten Haut zu entfernen, einige der Bergstämme
aber neigen zü der dichten Behaarung der Mosinos oder
Ainos. Für Haarschneiden sowie für das Scheeren der Schafe
wird in Siam eine besondere Art federnder Scheere gebraucht,
die nur dazu dient und der zur Schur verwendeten ähnelt,
während die bei den Schneidern benutzte Scheere der unserigen
gleichkommt.
Durch das stete Betelkauen nimmt der Mund der Siamesen
kan phi) werden von solchen Priestern (Phra song) aufgesetzt, die in den Wissenschaften
der weissen Magie (Vixa khong Phra) bewandert sind, und müssen um
die Taille getragen werden.