durch das Essen der Madüa-Frucht geschwängerte Tochter*) des Phra-
Chao-Xiengrai gebar Ramathibodi, den Gründer Ayuthia’s oder Krung-
Sri-Ayu-Thaya’s die Laos gelten als die Vorfahren (Phu-ja-ta-jai) der
Siamesen und König Uthong, der Stifter des Reiches, wird zu den Lao
jon (Juen) oder den Lao pungdam gerechnet, den (wie die Bari nach
Baker) auf dem Bauche tättowirten Lao (oder Njuin). Die Lao Keoh
gelten, wie die Juen keoh, für eine **) Mischung aus Lao und Juen. Die
Khamti kamen zwischen Irawaddi und Mekong nach dem Süden herab.
Früher hatten die -Siamesen, wie die Laos noch jetzt, ihre Beine tättowirt
und bedeckten sie mit einer schwertähnlich aufsteigenden und auseinandergespreizten
Configuration, die [nicht Adler, wie bei den Normannen, sondern]
Lam-Xan oder Palmbaum genannt wurde. Die Ngioh oder Lao
Ngioh (mit dei Stadt Mahakhanat) tättowiren Kreise um ihre Augen und
Backenknochen. Die Siamesen unterscheiden .bei den Lao die Bewohner
der Wälder, als Kao, von den in Dörfern Ansässigen oder eigentlichen
Lao. Die Nation Jonakivisei ist den Lao benachbart.
Weil drei nach dem Lande kamen, wurde dasselbe Sayam genannt,
weil nämlich von Lava, Karien und Lavo bevölkert; die Letzteren gingen
bei der Ankunft Narai’s in die jetzigen Siamesen oder Thay über, während
die ersteren Beiden noch die Wälder bewohnen. Ausser von sam (drei)
wird der Name auch von saya (selbst), sama (braun), samo (dunkel) hergeleitet.
Aus dem Lande Kamphuxa, das wie das der Lao (als Paikali)
zu den Solot (den sechzehn Reichen) gehörte, kamen die Lehrer der
Siamesen, die jüngeren Ursprungs sind. Die grossen ***) Thay, zu deren
Ländern Bahara und Myang Nepho gehörten, kaiiaen (nördlich von Kain-
pengpet) aus Myang Yakai nach Sejam, als Thay-noi, indem sie sich mit
*) Der Schwiegersohn des Königs wurde in ähnlicher Weise durch das Kind aufgefunden,
wie der Faule Hans in dem aus Husum mitgetheilten Mährchen (s. Müllenhoff), oder
wie im Odenwald der Schweinehirt, der sich A lles denken und wünschen , konnte, (s. Ploennies).
Das Vorwiegen der weiblichen Linie in Laos, die mit der Gründung des siamesischen Staates
zu rü ck tritt, findet sich auch im östlichen Afrika, wo nach dem abyssinischen Chronisten die
Königin von Saba zu Gunsten ihres Sohnes das salische Gesetz einführte. Bei den Laos ziehen
auch Frauen in’s Feld, wie unter den mit Aurelian kämpfenden Gothen.
**) Im Jah re 1835 kamen ungefähr 500 Khunung, die als Metallarbeiter unter den Bor-
Kampti gelebt hatten, für Niederlassungen naeh Assam, erklärend, 'dass sie die Vorläufer einer
Zahl von 5000 ihres Stammes seien, die sich vor den Chinesen (den Shan Yun-nan’s)*zurück-
zögen und gegen den Irawaddi vordrängen. Selon la’ description dè Kouei-Yang les plus habiles
artistes, pour fabriquer les armures, dont se servaient lés armées des Barbares du Midi (Man)
é taient ceux du royaume de Ta-li (s. Pauthier).
***) Der Unterschied zwischen yai und noi, als gross und klein, entspricht dem zwischen
weiss und schwärz, womit die Tataren bei Bulgaren und Chasaren die Herrscher und die Unterworfenen
bezeichnetcn. Die Bructerer werden (bei Strabo) in èAdïTOvas (oder ¡utxooi) und
fiefc,ovs unterschieden, die Chauci (bei Plinius) in minores und majores und ebenso die Friesen
(bei Tacitus). Carpin nennt das Land der Baschkiren (Baschkurt oder Pascatir) Gross-Ungarn.
Im Gegensatz von Thay und Kha bezeichnet Ammianus die^,nördlichen Sarmaten als liberi,
die südlichen als servi. Die Shomer stammen aus dem gemischten Beni-Tai (S. Palgrave). Die
Dardaner sind die grossen Danaer.
den umliegenden Nationen, besonders den Lao, mischten. Thay, als frei
erklärt, wird von dem Pali Thayo (geben) hergeleitet und würde eine
Person bezeichnen, die gegeben ist. Bei den Kambodiern, die sich selbst
Kamer (Kmr) nennen, werden die Thay als Schiern bezeichnet, und die
Lao als Lio. Die Juen sind die Keoh der Lao, die Birmanen werden
von diesen Man genannt, und die Peguer heissen bei ihnen Meng. Laos
heisst Raukkia bei den Chinesen, Siam Siem-lo (Siem-pang) oder Siemlokok.
Bis Phl-aphanvasa (König von Ayuthia) Xiengmai eroberte, herrschte
dieses über Siam. Auch Xiengrai war früher von Xiengmai abhängig.
Jetzt gilt die Xat (Race) der Lao für niedriger als die Xat der Thay,
aber dieses Verhältniss hat sich verschiedentlich in der Geschichte geändert,
und früher war die Xat der Lao eine hohe. Die mit den Lao untermischt
lebenden Chin-Ho sprechen ihre Sprache, Myang-Ho war früher
sehr ausgedehnt und hielt selbst China in Unterwürfigkeit. Nach Faurie
gleicht die Sprache der Tung-kia-tse (in China) der siamesischen. Die
Lao der Berge werden von den Siamesen auch mit den Lava zusammengestellt.
Die Lao-pung-dam unterscheiden sich als Lao-thi-sak von den
Lao-thi-mai-sak oder Lao-pung-khao, die letzteren nehmen den Namen
Lao für sich allein in Anspruch und bezeichnen die Westlichen als Juen*).
*) Der Name der Ionier soll zuerst unter der Form Yavanier von den Phöniciern gebraucht
sein, um die Stämme an der Küste und auf den Inseln des Aegeischen Meeres zu bezeichnen.
Aristophanes schreibt * Iaoveg in Nachahmung des persischen Dialektes. Wie römische
Lustspieler den Sklaven Daker oder Geten nennen', werden bei Ka lid a sa . Dienerinnen als
Yavana bezeichnet. Nach Lepsius finden sich Ionier auf aegyptischen Monumenten der 18ten
und. 19ten Dynastie. Masi (bei Chwolson) nennt die Ionier als Nachbarn der Kananäer. Nach
Barsalibi nannten sich die Griechen statt Iones oder Heiden Römer. Ehe der Name Franken
für alle Europäer aufkam, bezeichnete der Orient die Altgriechen als Jünojö, el Jü n än , die
Römer und späteren Griechen oder Byzantiner als Rhümoje, er Rüm. Diesen U nterschied hielten
Syrer sowohl als Araber streng fest (s. Gutschmid). Nach dem Mahabharata schaffte Vasishtha
die Javana aus der Jöni der Kuh. Die Turvasa, von denen die Javana abgeleitet werden, u n te rscheiden
sich von, den übrigen Söhnen J a jä ti’s dadurch, dass sie nicht in Indien ihren Sitz
erhalten, sondern unter den Barbaren. Der aus Arabien kommende Weihrauch wird Javana
genannt. In Darius’ Inschriften wird Ju n a gebraucht fü r die Ionier und Inselgriechen. Bei den
Hebräern bedeutet Jav an , wie bei den alten Aegyptern Junan, die Griechen (s. Lassen). Die
Araber hörten (nach Conde) in Spanien von den Monumenten der Ionios (pueblo sabio). Die
Ioner sind die Jungen und Ion stammt nicht unmittelbar von Hellen (wie Doris und Aiolos),
sondern von seinem Schwager Xuthos. Yng (der Ingävonen) führt (nach Rieger) auf Ung
(juvenis), als , Yngvi oder Frey. J a ja ti (der Gründer der Kesari-Dynastie), der den Dienst
des Juggernauth wieder herstellte, vertrieb die J avana aus Orissa (473 p. d.). Von Satakarni
Gotamiputra (Samasrijagna), der die Macht der kleinen Jueitchi beschränkte, berichtet die
Inschrift, dass e r die Saka, Javana und Pahlava vernichtet habe. D ev a-Ka la Javana, Sohn
des Pramathesa, wurde, als Gegner des Krischna, durch eine Fluth weggeschwemmt. In der
biblischen Völkertafel findet sich Tarshisch unter den Söhnen Javan’s. „Die Ionier waren
die Söhne des Javan oder (wie es ohne raasoretische Punkte genannt werden sollte) des Jön.“
Phaya Mintha aus Sakaranakhon wird zu den Xat-Jonok gerechnet. „Mit dem Worte Yngua
(anbauen) steht ein anderes in naher Beziehung, nämlich Ung (jung) und Yngling (Jüngling).
Ynga (erneuern) und Yngla (vermehren) fallen mit Yngua (anbauen) zusammen“ (Dalin). Avd-
Lallemant leitet Jauner (Gauner) von Ju n er oder Joner.