Phuek-Nong-Kon g (das in einem Haufen zusammenschläfende
Volk) benannt.
An den roh in Form eines Blattes geschnitzten Holzplanken,
die die Siamesen in die Santaphum oder Dämonentempel zu
stellen pflegen, ist häufig die Figur eines Thevada eingeritzt
oder aufgeklebt, als die Repräsentation des Phra-Phum oder
Erdgeistes. Diese herzförmigen Holzblätter, der Yoni ähnlich,
werden Tavet genannt, und die den Lingam entsprechenden
Keulenstöcke, die in das Untergeschoss des Santaphum oder
Sanchao gesteckt zu werden pflegen, heissen Khun Phet. Die
Siamesen sagen, dass die Khun Phet die Blumen der The-
pharak seien, und von denselben geschätzt werden, weil sie im
Himmel gewachsen. Man stellt sie in der Hoffnung, den ge-
äusserten Wunsch zu erlangen, in den Capellen auf. Yoni wird
allegorisch verblümt Dok-Bua oder Lotusblume genannt, und
die herzförmigen Bretter in ihrer Gestalt werden als Yan Sema
bezeichnet (knollenartig). Die unter dem Namen Bai Salat-
chai gewidmeten Holzbretter haben die Form von Cactusblättern.
Unter den Opfergaben spielt der Schweinskopf*) die Hauptrolle.
An der Aussenseite des von mir bewohnten Gartens
stand auf Pfählen eine kleine Capelle, ein Santaphum, wohinein
die Bewohner der nebengelegenen Hütte einen Porzellanlöwen
und andere Puppen gesetzt hatten. Das gleich den Pagodesteinen
der Sema ähnliche Holzstück in der Mitte zeigte die
Form der Yoni. In einem der Sanchao in Bangkok wurde ein
männlicher Engel, als ein eine Lanze tragender Thepharakt
und ein weiblicher Engel (Thepha-araksä) mit einer Blume
in der Hand verehrt. Wenn an den Ceremonialtagen für die
Götzen Opfergaben von Esswaaren, Schweinefleisch und Branntwein
vorbereitet werden, so heisst das Bat-Phli-Sen-Phi. Dem
strenggläubigen Siamesen ist die abergläubische Verehrung der
Chao und der Phi ein Dom im Auge, zumal sie dem durch die
*)- Nam et mulieres máxime nutrices naturam, qua feminae sunt, in virgini-
bus appellant porcam, et graeci %oIqov, significantes esse, dignam nuptiarum
(Varro). Das von dem Magier Asius verfertigte Palladium, als hölzernes Bild des
Geburtsorgans, war verschleiert.
Staatsreligion verbotenen Branntweintrinken*) Vorschub leistet
(wie einst das griechische Dionysosfest der Weinberauschung)
sowie zum Tödten der Opferthiere und der öffentlichen Ausstellung
obscöner Symbole führt, die, obwohl Engelblumen genannt,
sich doch deutlich als Khun Phet zeigen („das Juwelenherrchen“
in wörtlicher Uebersetzung). Es sind nur schamlose Buben
(sagte mir ein graubärtiger Alter bei einem Spaziergang), die
diese Greuel unter schattigen Bäumen aufstellen, in der Nähe
der Landungsstellen und der Rasteplätze für Reisende, um die
Frauen und Mädchen zu necken, die sich dort zum Ausruhen
niedersetzen. Die Leute des Volkes entschuldigen sich indess
damit, dass sie von den Dämonen zu ihrer Verehrung gezwungen
würden, da sie sonst von den Gespenstern so lange gepeinigt **)
werden würden, bis sie sich dazu verstehen sollten.
Die vier Elementargeister, die über den Schutz des Körpers
wachen, werden Chatura-Bhuta (Chettaphut oder Chatu-phut)
genannt. Die Phi-Chet-Bhut, die in Zehen und Fingern regieren,
verursachen Träume. Das Haupt wird von dem Phi-Tamoi be.
wohnt, der bisweilen fortwandert und Fingergeschwüre, als
*) Wang-wong morning and night warned them, saying: In arranging sacrifices
then use this wine. Heaven originally permitted people to invent wine,
only on account of the great sacrifices. Die Hiigelstämme bei Bhaugulpore (unter
ihren Daimno genannten Priestern). trinken: the Medicine-tuddee for their
health’s sake and the God-tuddee for God’s sake or in his worship. At all their
Poojahs they drink. Tuddee is their real god (Leslie). Der Saft des Horn wurde
aus dem A’momon bereitet. Banr denkt hei dem von Pherecydes (nach .Tsidor)
benutzten Propheten Cham an den altpersischen Hom. Die Scythen verehrten
(nach Strabo) die persischen Gottheiten Anais, Omanns und Anändatus auf einem
runden Hügeltempel. Nach dem heiligen Martin von Tours wurde dem Odin
(Wodan) Bier gegeben, wie es Columban unter den Sueven am Zörcher-See fand,
wohin (nach Geijer) die Schweden unter Schwitzer, als Führer, gezogen aus Svea-
land oder Scandinavien, wo Plinius die Hillevionen oder (nach Tacitus) Helve-
conen nennt. Wie die Manichäer, hielten die Severianer den Wein wegen seiner
den Geist betäubenden und die Sinnlichkeit aufregenden Wirkung für ein Er-
zeugniss des bösen Princips und sahen in den schlangenförmigen Ranken des
Weinstocks ein Abbild des Schlangendämon.
**) The Kemees call the sun Kineeh, the spirit that dwells in heaven is called
Kineeh Kaumah. He is neither feared nor loved, but sacrifices are offered
to the Cho-Kaumah or bad spirits (Knapp).