ehren, baden dieselben mit Wasser, bringen Blumenopfer dar und lauschen
den Predigten. Sie gastiren die Mönche, wirken Verdienst uud verfolgen
wohlthätige Zwecke verschiedener Art. In den Räumlichkeiten der öffentlichen
Behörden werden die Vorbereitungen zu den Neujahrsfestlichkeiten
getroffen, und Mönche werden auf die Zinnenthürme der die Stadt umziehenden
Wälle gestellt, um die Gebete Buddha’s (Phuttha-Mon) zu re-
citiren. 5 Tage lang fahren sie mit ihren Sprüchen fort, und Kanonen
werden abgeschossen, was Jing Atana heisst, um dadurch die Ungeheuer
(Amanut oder Unmenschen), die Dämone (Buth) und bösen Teufel (Pisat)
zu verscheuchen und fortzutreiben, damit sie nicht bedrücken und quälen
können, den Bewohnern (Phrai Bahn) und Bürgern (Phollamüang) Uebeles
zufügend.
Mit den Phitthi Songkran verhält es sich folgendermaassen: Das Collegium
der Astronomen (Phuek Hora-Chan) muss genau die Constellationen
(Rökh) kennen, um die Zeit zu bestimmen, wenn die Sonne (Phra-Athit)
aus dem zodiakalischen Zeichen der Pisces (Min-Rasi) in das Zeiehen des
Aries (Met-Rasi) übergeht, was einmal im Jahre eintritt. Ist dieses Ereigniss
nahe, so statten sie demüthigen Bericht ab , und dann wird ein
königlicher Befehl erlassen, aus dem Maha-Songkram zu publicireu und
die betreffenden Proclamationen durch alle Provinzen im Vasallenstaate
erster, zweiter, dritter und vierter Ordnung nach jeder Stadt zu senden.
Dann werden die Phutthi Montha-Phisek im Königspalaste angestellt, und
die königliche Freigebigkeit spendet ihre Gaben, die Priester zum Mahle'
einladend. Was das Volk betrifft, so sind sie Alle zu wohlthatigen
Werken fertig, und geben Almosen, wie bei den Phutthi Kruth. Sie sind
eifrig dabei, Wasser zu ziehen, um die Statuen Buddha’s und der Priester
zu versehen, sowie ihre Eltern und Vorfahren, dass es ihnen ein Segen
und Preis sei, da sie auf solche Weise in freudigem Gedeihen ruhig und
zufrieden leben werden. Dies sind die dem Saiayasatr entnommenen
Gebräuche, da sich diese Traditionen*) fortgeerbt haben.
Im achten Monat, der ersten Nacht des abnehmenden Mondes, nennt
man es den Tag des Eintrittes in den Vatsa (die Fasten- oder Regenzeit).
Solche Bewohner in Dörfern und Städten, die frommen und rechtgläubigen
Sinnes sind, schaffen dann die Materialien zu Verdiensteszwecken herbei,
wie gerösteten Reis, Blumen, Räucherkerzen, Früchte aller Art, Betel,
Areca, Bouquets, die aus Wachs und Papier in der Gestalt von Bäumen
oder verschiedenerlei Thieren geformt sind. Sie bringen alles dieses den
Mönchen, damit es zum Opfer dem Herrn (Phra) im Tempel (Ubosoth)
vorgelegt werde. Dann gehen sie selbst anzubeten -und verpflichten sich
vor ihrem Beichtvater zur aufrichtigen Haltung des Vatsa. Auch kommen
*) Aetmüohe Feste wurden nach der Beschreibung des chinesischen Gesandten von den
Kambodiern gefeiert (s. Rémusat). La dixième lune est le première lune chez eux. Elle se
nomme Kia-te.
sie in Versammlung zu einander, um sich gegenseitige Versprechen abzulegen.
Für die drei nächsten Monate erklären sie ihren Entschluss, an
keinem Orte auswärts zu schlafen, weder im wachsenden, noch im abnehmenden
Mond. Wenn die Monate des Vatsa vorbeigegangen sind,
so fällt in den elften Monat, in der ersten Nacht des abnehmenden Mondes,
der Tag des Austritts aus dem Vatsa (Van la vatsa). Für drei Tage
wird Verdienst gewirkt. Man sieht Flösse mit brennenden Lichtern auf
dem Wasser, und brennt Feuerwerke zu Wasser und zu Lande ab, was
Buxa Phra Phutthi-Ohao (die Opfer des Herrgottes Buddha) heisst. In
der Mitte des 12ten Monats sind gleichfalls drei Tage dem Verdienstwirken
gewidmet und dem Almosengeben. Alle sind eifrig dabei, Kerzen
anzuzünden, Räucherwerk zu verbrennen und Feuerwerke auf Wasser
und Land platzen :zu lassen. Einige rechnen auch dies als Buxa Phra
Phutthichao, Andere meinen, dass es eine dem Textbuche (Tamra) des
Sayasath entnommene Ceremonie brahmanischer Gebräuche (thamniem
Phrahmj" sei. .
Am Austrittstage des Vatsa (Vanok Vatsa) weihen die Laien ' den
Mönchen Geschenke (thot kathin), wie gelbe Gewänder,-Priester-Utensilien,
Almosentöpfe u. s. w. Sie ziehen zu Wasser und zu Lande in Processionen
umher, um die Gaben den in den Klostergärten-(Aram) weilenden Mönchen
darzubringen. Doch werden sie nicht einem Einzelnen, sondern der Geistlichkeit
im Allgemeinen gebracht, und derjenige, dessen Tracht am abgetragensten
und verschossensten ist, erhält1 eine neue Kleidung, wenn
er die fünf Anisong und die acht Matika genugsam kennt, um sich zur
Berechtigung zu legitimiren, wie es angemessen ist.
F r a g e : Von. wo rührt der Gebrauch der Visabuxa (im sechsten
Monate dargebrachten Opfergaben) her?
Antwo r t : Aus drei Gründen, die sich auf Buddha beziehen, weil
derselbe im Vollmonde des sechsten Monats geboren wurde, sein Lehramt
begann und in das Nibphan einging, alles zu derselben Jahreszeit; und weil
also dort das Nibphan fällt, so stellen die Bekenner der Phra Phuttha-Sa-
sana Betrachtungen an über Geburt, Lehren und Nibphan. Sie sind eifrig,
Blumenopfer (Sakara-Buxä) zu bringen, Almosen zu geben, die Sila zu
beobachten, beten andächtig und lauschenden Predigten des heiligen
'-Gesetzes. Den Tag verbringen sie in Verehrung, die heiligen Stätten besuchend,
während der Nacht ziehen sie brennende Laternen auf und illu-,
miniren mit Lichtern. Die Festlichkeiten des Visabuxa dauern drei Tage.“
Die Chinesen feiern den Jahrestag Omito Fuh’s am 17ten Tage des
elften Monats oder am 25. December. Wie Doolittle in Fuh-chau hörte,
wurde Buddha am achten'Tage des vierten Monats geboren*), zog sich
*) Im Monat, der Maya wird Buddha von Maya geboren. -V/«i'a t\ r « a,<p(tveZ 1 xe-
KQVfifieva eis TO hficpaves TtQoayovoa (Lydus). Eei den Dorern war Maya die Gfoss-
mutter oder Urahnin, und von den Töchtern des Atlas gebiert Maja den Merkur, als Demiurgos.