stossenen Schorfe auf ein Blätterschiffchen und lassen dieses
flen Fluss hinabtreiben, um den Pockendämon heimzusenden
(Song-Fi). Auch der Pestteufel*) (Wan-Kwei oder Yuch-shin
bei den Chinesen) wird ausgetrieben. In Bhagulpore fuhr man
ihn auf einem Wagen mit hingelegten Opfer gaben hinweg.
Die Chinesen legen bei Krankheitsfällen kleine Lehmfiguren in
die Götzenhäuser oder Santaphum.
Solche, die durch Sai-Khun bezaubern, indem sie Dämone
(Phi-Phob) gegen ihre 'Feinde absenden, sind meistens, Lao von
Nation, und wenn ein Siamese dadurch in Krankheit fällt, so
schickt er zu einem der Mo-Phi oder Dämonen-Meister, von
denen es hauptsächlich unter den Kambodiern gieb t, um durch
Reiben und Fächeln mit Heilkräutern die bösen Geister auszutreiben.
Wenn das Fleisch sich nicht länger hart anfühlt,
sondern wieder weich wird, so giebt das ein Zeichen, dass der
Phi an seine Entfernung denkt und sich zu retten sucht. Soll
er dann noch befragt oder erst gestraft werden, so müssen die
Ausgangswege des Körpers versiegelt werden. Auch Talyome
oder Mare wusste, dass über Eingewickeltes, Versiegeltes, Abgewogenes
und Gezähltes Dämone keine Macht haben (im
Sora). In hartnäckigen Leiden errichtet man ein Bethaus oder
San Chao für einen Phu Chao oder Chao Phi zu Ehren eines
verstorbenen Grossen, eines Chao von dem Range eines Chao
Krom, Chao Fan-Fa u. s. w. Dorthin lässt der Patient, ausser
Puppen und einem Crocodilskopf, die Bon Chao oder Opfergaben
des Herrn legen, nämlich Phasi Champu (Abgaben von
rothgefärbtem Zeug) oder Pa Champu (Zeug rother Farbe).
Wenn der Chao in Jemanden einfährt (Chao- khao), so wirft sich
dieser unter den heftigsten Zuckungen und mit Schaum vor
dem Munde auf der Erde umher, weil er mit einem grossen
Herrn gewaltiger Kraft zu ringen hat. Doch mag man bei
solcher Gelegenheit werthvolle, als aus der Welt des Jenseits
kommende, Winke für die passenden Medicinen erhaschen. Die
*) Während der Cholera in Siebenbürgen (1866 p. d.) liess man, nm die
Pestbeulen auszutreiben, Frauen in geweihten Hemden um das Dorf gehen und
ihren Anzug auf einem Kreuzweg für das Gespenst niederlegen. In Marseilles
tanzte man um eine Puppe.
Besessenheit *) durch einen Phi ist mehr eine lustige Posse,
um die Zuschauer durch wunderliche Tanzsprünge zu unterhalten.
Ein solch’ armer Teufel hat kaum die Kraft, seinen
Gegner auf die Kniee einbrechen zu lassen, wenn dieser sich
nicht durch Verrenkung die Lenden lähmt.
Mit nervösen Bewegungen und Convulsionen begleitete
Krankheiten, die in bestimmten Perioden eintreten, werden
Ramphe-Ramphat genannt, und den Khai Ramphe-Ramphat, teuflischen
Urhebern zugeschrieben. Die Griechen heilten, nach
vorhergegangenen Reinigungen, durch die Aufregung der kory-
bantischen Feierlichkeiten.
Die gewöhnliche Ramphe-Ramphat ist eine durch Dämone**)
(besonders der Phi Pisat und Phi Phob) verursachte Krankheit,
in der alle Glieder des Körpers aufschwellen und in
Krämpfen umhergeworfen werden. Ausser durch Mantras giebt
es keine Heilung. Wenn es dem Exoreisten (Mo Du) gelungen
ist, den Teufel zu packen,, so steckt er ihn in einen Topf, der
Während die faulen Orientalen die Geister einladen, herzukommen, reisen
die Neides der Esthen oder die Noaiden der Lappen (gleich den Schamanen) selbst
nach dem Seelenlandenachdem sie sich im Tanzen und Springen erschöpft haben.
Giroldus beschreibt (in Wales): a race of prophets, who when consulted,
were agitated and tortured like men possessed. Their first answers were incoherent,
but the true revelations generally came to them in dreams in which they
said, they had received into their mouths milk and honey. Rienzi erzählt von
einer Frau in Rom „possessed with a babbling spirit,“ die in jeder Sprache
schwatzen konnte, ausser im Irländischen. I have heard the Mediums use greek,
latin, french and Spanish words, when I knew, they had no knowledge of any
language but their own (Edmonds).
Mouhot bemerkt von den Sthien, dass sie ausser Bra, dem höchsten Wesen,
noch böse Dämone verehren. If any one be suffering from illness they say
it is the demon tormenting him and with this idea make night and day an un-
supportable noise around the patient which they keep up, intil one of the party
falls in a kind of fit crying out. „He has passed into my body he is stifling
me.“ They then question the new patient asking him first what remedies to
give the sick man and how the demon can be made to abandon his prey.' Aus
Nachahmungssucht (wie auf Java) warf eine Dienerin in Tunis, .als man vor ihr
in die Hände klatschte, die getragene Karaffe fort, um dasselbe zu thun, und
fasste mit an, als sie Tanzende sah. Nicht nur im Mittelalter rief psychische Ansteckung
Epidemien hervor.