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 angefangen,  Kam-deh  zu  sagen.  Das  erste  Wort,  das  die  in  
 Siam  geborenen  Kinder  der  Chinesen  lallen,  ist  Meh  (Mutter),  
 dann  Poh  (Vater)  und  später  sagen  sie  für  Essen  Nam  statt  
 Kim.  „Der  junge  Hahn  lernt  das  Krähen  allmälig,  die  Vögel  
 flattern, ehe  sie  fliegen,  kleine Fische  schwimmen noch schlecht.“ 
 Hebammen  heissen  Mo-Tam  (Nesselärzte)|ij entweder  weil  
 sie  beständig  auf  dem  Sprunge  sein  müssen  und  auch  Nachts  
 hiehin  und  dorthin  gerufen  werden  können,'  oder  weil  ihre  
 Hände  Dinge  berühren,  bei  denen Andere  nicht  wissen  würden,  
 wie  sie  anzugreifen  seien.  Auch  scheint  die  Anwendung  der  
 Urticatio  als  Stimulans  nicht  fremd. 
 Den  frühen  Morgen  bezeichnen  die  Siamesen  als  Ka-Rong,  
 das  Hahnkrähen. 
 „Die Kraft  unterstützen“  (Xoei-reng)  wird  z.  B.  von  einem  
 Kinde  gesagt,  dass  in solcher Weise auf  der  Schulter  sitzt,  dass  
 es  sich  zum  Theil  selbst  unterstützt und nicht mit seinem ganzen  
 Gewichte  an   dem  Träger  hängt.  Khao-Chai  (das  Innere  im  
 Herzen)  ist  ein  Versteherf  aus  sich  selbst  durch  inwohnende  
 Fähigkeit  des  Begreifens.  Dön-Chai  (das  Wandeln  im  Herzen)  
 wird  gesagt,  wenn  der  Devada  (Engel)  durch  seinen  Einfluss  
 zum  Verständniss  führt,  das  Herz  bewegt. 
 Die  Siamesen  nennen  den Daumen Hua-Meh-Mü  (die Hauptmutter  
 der  Hand),  den  Zeigefinger  Niu-Xi  (der  Finger  zum  
 Zeigen),  den Mittelfinger  Niu  Klang  (der  Finger  in  der Mitte),  
 den  Kingfinger  NiuNang  (der Damenfinger),  den kleinen Finger  
 Niu-Koi  (der  Glücksfinger).  Die  Kambodier  bezeichnen  den  
 Daumen  als  Meh  Dai  (Mutter  der  Hand),  den  Zeigefinger  als  
 Njiem-chellall,  den  Mittelfinger  als  Njiem  kandall,  den  Ringfinger  
 als  Njiem  dai  (Finger  der  Hand),  den  kleinen  Finger  
 Khon  dai  (das  Kind  der  Hand).  Die  Zehen  heissen  Niu  Tin  
 (Finger  des  Fusses)  im  Siamesischen.  Nak  meint  etwas  besonders  
 Exquisites  und  Ausgezeichnetes,  besonders  im  guten Sinne,  
 wie  Nak-bun  (ein  äusserst  Verdienstvoller),  Nak-Tet  (ein  hervorragender  
 Prediger),  Nak-Prat  (ein  tief  Gelehrter))  Nak-Sith  
 (höchste  Wunderkraft);  aber  auch  im  schlechten  Sinne,  wie  
 Nak-Thot  (ein  besonders  schwerer  Verbrecher).  Nat  meint  ein 
 Aufschnüffeln  mit  den  Nasenlöchern  und  auch  eine  bestimmte  
 Zeit.  Nat  in  der  Composition  bildet  als  Boromma  natr  den  
 königlichen  Titel:  höchste  Zuflucht.  Nattaya  bezeichnet  ein  
 Omen.  Im  Siamesischen  Pali-Lexikon  heisst  es :  Natha  va khon  
 ram: Natha  meint  einen Tänzw,  der  (vonThevada  oder Engeln)  
 besessen  ist.  Ming  bedeutet  etwas  besonders  Schönes,  wie  Jot  
 ming,  Ming  samon, Ming.atja.  Chak  oder  längsweises  Spalten  
 wird  mit  Ru  verbunden,  um  genaues  Wissen  auszudrücken.  
 Breite  Sachen  eng  und  lange  kurz  machen  heisst  Joh.  Chom-  
 Pluek  sind  die  von  den  Termiten (Pluek)  gebildeten Hügel,  und  
 Chom,  das  etwas  Erhabenes  bezeichnet  (wie  Chom-Khao  oder  
 Berggipfel),  tritt  in  manchen königlichen  Titeln  auf,  wie  Chom-  
 Phop  (Spitze  der  Welt),  Chom  Trai  (Spitze  der  drei  Reiche),  
 Chom  Khao  (Spitze  des  Hauptes).  Zu  den  Titeln  der Königinnen  
 gehört  Chom Khuan  (Spitze  des  Scheitels).  Nab-thü meint  
 „zu  verehren,“  indem  man  die  Stufengrade  zählt  (nab). 
 Eine  Provinz  verwalten  heisst:  Kin Bahn  Kin  Myang  (Dörfer  
 und Städte  essen).  Das Regieren wird  bezeichnet  a ls :  Savoi-  
 raxa-sombat  (im  königlichen Styl die Schätze verzehren).  Myang  
 bezeichnet  Stadt  und  L a n d |  ursprünglich  den  Palast,  wie  im  
 Laos-Wort Vieng  die  Bedeutungen  von  Palast,  Stadt  und  Land  
 begriffen  sind  und  die  Vorstellung  runder  Umwallung  dem Ausdrucke  
 zu  Grunde  liegt. 
 Ein  Wahnsinniger  wird  Batha-Chitr  genannt,  der  den  Verstand  
 vin  den  Füssen  hat.  Epileptische  heissen  Ba-Mu,  weil  sie  
 toll  wie  Hunde  sind.  Ein  hastig  unruhiger  Mensch,  der  nach  
 Allem  greift,  ist  ein Khon-mü-bon  (dem  die  Hände  jucken). 
 Wenn  ein  unartiges  Kind  im  Hause  schreit,  so  werfen  die  
 Eltern  drei  Reisklumpen  auf  das  Hausdach  für  Meh  Sü,  das  
 buntscheckige  Mütterchen,  das  die  Kinder  bewacht,  und  rufen:  
 Meh  Sti,  oi,  ma  rab  Khao  pan  voi  vo  (Komm,  Farbenmutter,  
 komm  und  nimm  deinen  Reis,  komm,  so  komm  doch). 
 Die Krähe  kommt aus  dem Walde hervor,  die Neuigkeiten*) 
 *)  In  Volksliedern  versehen  Vögel  gewöhnlich  Botendienste;  sie  bringen  
 Kunde  von  dem,  was  vorgegangen  ist,  und  werden  mit  Meldungen  entsendet.  
 Böhmisch  sagt  man:  „Etwas  vom Vogel  erfahren.“  Slovenische Märchen  sprechen